paarweise zu leben. Die
Nahrung besteht aus
Kopffüßern und
Fischen; das Weibchen legt lange, gelbliche
Eier;
[* 2] das
Fleisch ist
wenig geachtet, aus der
Leber gewinnt man
Thran. Zur
Familie der Adlerrochen (Myliobatidae), bei welcher die sehr breiten Brustflossen
unterbrochen sind, so daß der
Kopf weit vortritt, der letztere mit einem flossenähnlichen Anhang und
der
Schwanz mit einem
Stachel versehen ist, vor welchem eine Rückenflosse sitzt, gehört der Meeradler
(Meerdrache,
MyliobatisAquilaGthr.), der bis 1,5 m lang und 12 kg, bisweilen aber 200-300 kg schwer werden soll. Er ist
oben dunkelbraun, an der Seite etwas heller, unterseits schmutzig weiß und findet sich im
Mittelmeer und
Atlantischen
Ozean. Mit seinem
Stachel verwundet er sehr bedenklich, so daß es in
Italien
[* 3] verboten ist,
Tiere mit
Stachel auf
den
Markt zu bringen. Das
Fleisch ist wenig schmackhaft, die
Leber gilt als Leckerbissen. Man berichtet von riesigen
Arten dieser
Familie, die ungeboren eineLänge von 1,5 m erreichen sollen. Bei
New York soll ein
Tier von 5000 kg
Gewicht
gefangen worden sein und bei
Barbados eins, zu dessen
Transport sieben
PaarOchsen nötig waren.
(spr. róttschester), 1) Stadt in der engl.
GrafschaftKent, am schiffbaren
Medway, über den eine lange steinerne
Brücke
[* 6] von elf
Bogen
[* 7] und eine eiserne
führen, uralter Bischofsitz, hat eine um 600 von
Ethelred gegründete, vom 11.-13. Jahrh. neuerbaute, 1873-74 renovierte
Kathedrale, mehrere andre
Kirchen von altertümlicher Bauart, ein altes
Rathaus, eine Kornbörse, lateinische
Schule und ein
kleines
Theater.
[* 8] Auf einer Anhöhe beim
Flusse steht das von öffentlichen
Anlagen umgebene
Schloß, von
Bischof Gundulf, einem
GefährtenWilhelms des Eroberers, auf römischer Grundlage erbaut.
Sein mächtiger
Turm
[* 9] hat 21 m im
Quadrat und ist 32 m hoch, ähnlich dem
Tower in
London
[* 10] und noch wohl erhalten. Rochester, dessen
Bevölkerung
[* 11] 1881: 21,307
Seelen betrug, bildet mit der Vorstadt Strood, am linken
Ufer des
Medway, und
Chatham (46,788
Einw.) eine einzige Stadt, die ringsum von Festungswerken umgeben ist. Zum
Hafen gehörten 1887: 1037
Schiffe
[* 12] von 55,499
Ton.
Gehalt und 37 Fischerboote. Der
Wert derEinfuhr betrug 314,200, der der Ausfuhr 34,926 Pfd. Sterl. Auch
der Küstenhandel ist bedeutend. ist Sitz eines deutschen
Konsuls. Der britische
Name Rochesters ist Doubris,
von den
Römern in
Durobrivä umgewandelt. Von den
Sachsen
[* 13] wurde die Stadt Hrof's Ceaster genannt, nach einem ihrer
Heerführer.
- 2) Stadt im nordamerikan.
StaatNew York, auf beiden Seiten des Geneseeflusses, der hier drei
Fälle von je 20,
7,5 und 25,6 m
Höhe bildet und sich 12 km unterhalb (bei
Charlotte) in den
Ontariosee ergießt.
Der
Fluß ist mehrfach überbrückt, und der
Eriekanal wird auf 258 m langem
Aquädukt über denselben geleitet. hat breite
Straßen, zahlreiche
Schatten
[* 14] spendende
Bäume und stattliche öffentliche Gebäude, unter denen die kath.
Patrickskirche in gotischem
Stil hervorragt. hat (1880) 89,366 Einw. Es hat zahlreiche Kornmühlen
(Flour city), Maschinenbauwerkstätten und andre
Fabriken und betreibt einen lebhaften
Handel. Zahlreich sind seine Bildungsanstalten,
unter denen die 1850 gegründete
Universität der
Baptisten, ein theologische
Seminar (mit
NeandersBibliothek) und das
Athenäum
mit großer
Bibliothek hervorzuheben sind. Unter seinen mildthätigen Anstalten sind ein Irrenhaus, eine
Taubstummenanstalt, ein
Asyl für verwahrloste
Kinder zu erwähnen. In der Umgegend wird viel Handelsgärtnerei betrieben. Rochester wurde 1812 gegründet
und 1834 mit 10,000 Einw. zur
City erhoben. - 3) Stadt im nordamerikan.
StaatMinnesota,
Grafschaft Olmsted, hat ein Irrenhaus
und (1880) 5103 Einw. -
(spr. róttschester),JohnWilmot,Graf von, engl. Dichter, geb. zu Ditchley in
Oxfordshire, studierte
zu
Oxford,
[* 16] machte, nachdem er
Magister artium geworden,
Reisen durch
Italien u.
Frankreich u. wurde nach seiner
Rückkehr ein Günstling
Karls II. Geistreich und witzig, zeichnete er sich, von seiner tapfern
Teilnahme an den
Feldzügen
von 1665 und 1666 abgesehen, nur dadurch aus, daß er einer der frechsten Wüstlinge am damaligen sittenlosen englischen
Hof
[* 17] war.
Körperlich erschöpft, starb er bereits Rochester war ein talentvoller Liederdichter
und ein kühner, aber frecher Satiriker, so daß er als letzterer den
Leser oft anwidert. Seine
Poesien erschienen zuerst
London
(angeblich
Antwerpen)
[* 18] 1680 und wurden später wiederholt aufgelegt. In einem merkwürdigen
Gegensatz zu seinem
Leben und seinen
Dichtungen stehen seine Familienbriefe, in denen er als zärtlicherGatte und
Vater erscheint.
SeinLeben
beschrieb
Burnet (Lond. 1681, neue Ausg. 1876).
surYon,La (spr. rosch ssürr ióng, 1815-48
Bourbon-Vendée, 1848-70
Napoléon-Vendée genannt), Hauptstadt
des franz.
DepartementsVendée, am Yon,
Knotenpunkt der Eisenbahnlinien zwischen
Nantes,
[* 19]
Paimboeuf, St.-Gilles,
Sables d'Olonne,
La
Rochelle und
Bressuire, besitzt an hervorragenden Gebäuden eine
Kirche mit dorischem Peristyl, ein Stadthaus,
Präfekturgebäude und
Theater. Am Hauptplatz erhebt sich die bronzene Reiterstatue
Napoleons I. Roche sur Yon, La zählt (1886) 8789 Einw.,
welche Fabrikation von
Kerzen,
Bier und
Hüten, Getreidemühlen und
Handel betreiben. Es hat ein
Lyceum, eine
Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt,
Bibliothek (12,000
Bände), ein archäologisches
Museum, ein Hengstdepot und ist Sitz des
Präfekten und
eines Assisenhofs. Das ehemalige
Schloß Roche sur Yon, La gehörte mit dem
Titel eines Herzogtums dem
HausBourbon-Conti.
Noch 1807 war ein
Flecken von kaum 800 Einw., ward aber von
Napoleon I. zur Departementshauptstadt erhoben und nach einem regelmäßigen
Plan
ausgebaut.