(spr. roánn),Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementLoire, an der hier schiffbar werdenden
Loire, am
Kanal
[* 4] von Roanne nach
Digoin und der
Eisenbahn von
Revers nach
Lyon
[* 5] (mit
Abzweigung nach
Paray le Monial), hat ein neues Stadthaus mit
Museum und
Bibliothek, 2 hübsche moderne
Kirchen; ein altes
Schloß mit Antiquitätensammlung, (1886) 29,354 Einw., vorzüglichen
Weinbau (Renaison und St.-André), Baumwollspinnerei und
-Weberei,
Färberei und
Gerberei, ein
Handelsgericht und ein
Collège.
- ist das alte Rodumna, eine Stadt der Segusianer, und war im
Mittelalter Hauptort des Herzogtums Roannez. 12 km
nordwestlich von Roanne liegt der besuchte Badeort
St.-Alban (Behandlung mit Kohlensäuregas, Kaltwasserheilanstalt).
Ordnung der
Säugetiere, im
Wasser
lebende, behaarte
Tiere, welche nach
Gebiß u. Lebensweise den
Raubtieren am nächsten stehen und auch wohl als Wasserraubtiere
direkt zu ihnen gerechnet werden, obwohl ihre äußere Gestalt und gesamte Körperform an die
Wale
[* 9] erinnert. Der mit kurzem,
dicht anliegendem, glattem
Haar
[* 10] bedeckte
Körper ist lang gestreckt, spindelförmig, der
Kopf auffallend
klein, kugelig, mit stumpfer Schnauze und aufgewulsteten
Lippen, meist ohne äußere Ohrmuschel.
Der
Rumpf endet mit einem kurzen, flachen, konischen
Schwanz ohne
Flosse; die vier kurzen Extremitäten, von denen die hintern
nach rückwärts stehen, sind
Schwimmfüße, indem die fünf bekrallten
Zehen durch eine derbeHaut
[* 11] zu einer
breiten Ruderflosse verbunden sind. Das
Gebiß mit seiner meist vollständigen Bezahnung weist auf eine räuberische Lebensweise
hin; die Schneidezähne sind meist klein,
die obern zahlreicher als die untern die äußern obern mitunter verlängert.
Die Eckzähne selbst ragen verhältnismäßig weniger als bei den
Raubtieren hervor, nur beim
Walroß sind
sie außerordentlich lang (Stoßzähne). Der Zahnwechsel findet bei manchen
Arten schon
vor derGeburt statt. Das
Gehirn
[* 12] ist
ziemlich hoch entwickelt. Das
Auge
[* 13] besitzt ein drittes
Lid
(Nickhaut);
Ohr
[* 14] und
Nase
[* 15] sind gegen das Eindringen von
Wasser verschließbar.
Der
Magen
[* 16] ist sehr einfach, kaum weiter als der
Darm.
[* 17] An der untern
Hohlvene ist, wie bei den
Walen, eine
Erweiterung angebracht. Es sind zwei oder vier am
Bauche gelegene
Zitzen vorhanden.
Die Robben finden sich in allen
Meeren, besonders in den gemäßigten und
Polarzonen, einzelne auch am Kaspi- und
Baikalsee, und
manche
Arten steigen weit in die
Flüsse
[* 18] hinauf. Sie leben gesellig, oft scharenweise vereinigt, schwimmen
gut, sind aber auf dem Land unbehilflich und schleppen sich auf
Klippen
[* 19] etc. nur, um zu schlafen oder ihren
Körper zu sonnen,
sowie behufs der
Fortpflanzung. Das Weibchen wirft ein, selten zwei
Junge. Die ältesten fossilen Reste gehören dem
Miocän
an und sind in den
Vereinigten Staaten
[* 20] sowie in
Frankreich gefunden worden.
Die größten und nachhaltigsten
Ernten macht man auf
Neufundland,
Neuschottland und
Labrador, wohin viele Robben auf schwimmenden
Eisfeldern getrieben werden. Die
Jagd besteht wesentlich in einer Überraschung der sich sonnenden
Tiere, die bei ihrer Unbehilflichkeit
auf dem Land leicht zu bewältigen sind und durch einen
Schlag auf die
Nase getötet werden. Die vorsichtigern
alten
Tiere erlegt man mit Schießgewehren. Durch internationale
Verträge ist für die Robben zwischen 67 und 75° nördl.
Br.
und zwischen 5° östl. und 17° westl. L. v. Gr.
eine
Schonzeit vereinbart worden (die kaiserlich deutsche
Verordnung verbietet den
Robbenschlag vor dem 3. April jedes
Jahrs).
Die Robbenfelle sind 1-3 m lang und 0,6-1,9 m breit, sie werden an der
Luft getrocknet oder häufiger eingesalzen. Viele verarbeitet man auf
Leder, andre werden mit dem
Haar gegerbt und zu Überzügen
von
Koffern,
Tornistern etc. benutzt, und einige müssen zu den
Pelzwaren gezählt werden. Man unterscheidet
Haarseehunde (Hair Seals), mit straff anliegendem kürzern Oberhaar, und
Pelz- oder
Biberseehunde
(Fur Seals) von
Kamtschatka,
Nordamerika, besonders aus der
Südsee, die besten von
Australien,
[* 22] den
Lobos- und
¶
Falklandinseln. Diese besitzen eine seidenartig feine, gelbliche Grundwolle und straffes, hartes, graues Oberhaar, welch
letzteres durch Behandlung der Unterseite mit Kalk gelockert und entfernt wird, worauf man das Unterhaar gewöhnlich dunkelbraun
färbt. Derartige Felle gleichen dem schönsten Samt. Die Alaskakompanie liefert jährlich 150,000 Stück im Wert von 9 Mill.
Mk. nach London.
[* 25]