UrnerAlpen
[* 2] sich erstreckt und 11
Kantone mit 13
Seen umfaßt. Die Geschichte des Rigibesuchs beginnt mit dem
Kaltbad, einem zur
GemeindeWäggis gehörigen Berggut, wo bei einer
Quelle
[* 3] von 5° C. schon im 16. Jahrh. eine
Kapelle und eine
Einsiedelei bestanden.
Auf der
Arther Seite wurde 1689 dasKlösterli der
Kapuziner erbaut und in dem Kirchlein ein wunderthätiges
Madonnenbild aufgestellt. Seit der Mitte des 18. Jahrh. wurde der Rigi häufiger besucht;
aber bahnbrechend wirkte erst das vortreffliche
Panorama des
ZüricherKartographen H.
Keller, das er 1804-1814 anfertigte.
Sofort erstand auf Rigikulm eine Berghütte, 1816 schon ein Wirtshaus, aufStaffel ein solches 1817.
Schon 1812 war
im
Kaltbad ein förmliches Kurhaus entstanden;
Scheideck, ebenfalls im
Besitz einer
Heilquelle, wurde erst 1840 gebaut. Mit dem
zunehmenden Touristenstrom vermehrten und erweiterten sich die Rigihäuser. Eine neue
Periode begründeten dann die
Eisenbahnen,
und im
Februar 1873 konstituierte sich zu
Gersau eine
Gesellschaft,
»Regina Montium«, welche auf nichts Geringeres
auszugehen schien, als den ganzen
Berg zu annektieren.
(v. franz. rigole, Rinne,Furche;
Rajolen,
Reolen), die tiefe Bearbeitung des
Bodens, um eine größere Erdschicht
warm, locker und fruchtbar zu erhalten. Das zu rigolende Land wird in
Streifen von
ca. 2 m
Breite
[* 8] und diese wieder in kleinere
Abteilungen so eingeteilt, daß die erste 0,4-0,6
m tief ausgegraben, mit der
Erde der zweiten und diese mit der dritten u. s. f. gefüllt wird, wobei man sich so einrichtet,
daß man genau da aufhört, wo man angefangen hat, so daß der zuerst aufgeworfene
Boden in den letzten
Graben geworfen wird.
Dabei ist der guteBoden mit dem schlechten
Untergrund zu mischen, bei jedesmaligem Rigolen aber einige
Zentimeter
tiefer zu gehen; in alten
Baumschulen ist man dabei schon bis 5 und 6 m Tiefe gekommen. Im Gemüsegarten rigolt man, wenn
die obere Bodenschicht durch vieles
Düngen sehr humusreich geworden ist. Auf Ackerboden benutzt man denRigolpflug.
(lat.), im allgemeinen strenge
Denkart und Handlungsweise;
im engern
Sinn eine solche
Moral, welche die
Beweggründe
des Wohlwollens und der sanftern
Gefühle völlig ausschließt und rücksichtslos alles
Thun und
Handeln nach den buchstäblich
aufgefaßten Vorschriften des
Sittengesetzes beurteilt.
Dem Rigorismus steht die
Denkungsart der Indifferentisten, Synkretisten und
Latitudinarier gegenüber.
(franz., spr. -kosch-), eine gerade Befestigungslinie
(Wallgang,
gedeckter Weg) der Längenrichtung nach mit
Geschützen beschießen, wobei das
Geschoß
[* 10] zwischen zwei
Traversen einschlagen
soll, um die hier aufgestellten
Geschütze
[* 11] mit Bedienung zu treffen.
(spr. rihj,Risle, spr. rihl),Fluß im nördlichen
Frankreich, entspringt im
DepartementOrne, unweit Merlerault,
und fällt unterhalb
Quilleboeuf links in das Mündungsbecken der Seine;
forstliche Drillkultur mittels
Handarbeit, auch eine Wiesenbaumethode (Aufreißen mit einem eigentümlichen
Gerät und Düngung), die sich aber nicht eingebürgert hat.
Dagh, Bergstock im
NW. des Rhodopegebirges in
Bulgarien,
[* 13] südlich von
Samakow, mit den
Quellen des
Isker, 2750 m hoch,
mit schönen Nadelholzwaldungen bedeckt, im Hochsommer vollkommen schneefrei (obere Baumgrenze 2035 m);
(fälschlich Remesse, v. ital. rimessa, »Zurücksendung«,
franz.
Remise), im Wechselgeschäft jede Sendung von
Geld oder Papierwertschaften
(Wechsel,
Staatspapiere etc.), welche ein
Kaufmann
dem andern macht, auch
Anschaffung genannt.
Rimessenbuch, Handelsbuch, worin alle eingesandtenWechsel
eingetragen werden.
Die Stadt zählt (1881) 10,838, mit den Vorstädten 19,158 Einw.
Haupterwerbszweige sind: Fabrikation von Seide,
[* 19] Seidenwaren und Segeltuch, Schiffbau, Fischerei
[* 20] und Handel. An der Mündung der
kanalisierten Marecchia liegt der mit einem Leuchtturm versehene, hauptsächlich von Fischerbarken besuchte
Hafen. Unfern davon befinden sich die gut eingerichteten, stark besuchten Seebäder, mit der Stadt durch Tramway verbunden.
Oberhalb der Stadt liegt Verucchio, der Stammsitz der Malatesta. ist Sitz eines Bischofs, eines Tribunals und Handelsgerichts,
eines Hafenkapitanats, eines Hauptzollamts und einer Handelskammer; es hat ein Lyceum, ein Gymnasium, eine
technische und nautische Schule, eine Bibliothek (30,000 Bände), eine reichhaltige Naturaliensammlung und ein großes Krankenhaus.
[* 21] - Rimini liegt an einem ebenso für Handel und Verkehr wie strategisch wichtigen Punkt, wie dies die Römer
[* 22] richtig erkannt hatten.
Hier endigt die Poebene, indem der Apennin ans Meer selbst herantritt, hier liegt demnach die Grenze von
Ober- und Mittelitalien, wie dies der Rubicon bezeichnete. Hier verzweigte sich die Flaminische Straße in die nordwärts führende
Küstenstraße und in die Via Ämilia. Zugleich war dieser Punkt der Anlage eines Hafens günstig. So wurde Ariminum, ursprünglich
Militärkolonie, Hauptstation der römischen Adriaflotte und bedeutender Handelsplatz. Damals lag
es dicht am Meer, das sich aber durch die Anschwemmungen der Flüsse
[* 23] von Rimini entfernt hat, so daß seine Bedeutung als Seestadt
gesunken ist. Im Mittelalter war Rimini im Besitz der FamilieMalatesta, die es 1503 an die Venezianer verkaufte, welche es ihrerseits 1528 an
die Päpste verloren, zu deren Herrschaft es bis 1860 gehörte.