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in Jassy 1814; die sogen. griechische Marseillaise (Δεῦτε παῖδες τῶν Ἑλλήνων etc.) ist wahrscheinlich auch von ihm. Seine Biographie schrieb Christoph Perrhävos (Athen [* 2] 1860).
in Jassy 1814; die sogen. griechische Marseillaise (Δεῦτε παῖδες τῶν Ἑλλήνων etc.) ist wahrscheinlich auch von ihm. Seine Biographie schrieb Christoph Perrhävos (Athen [* 2] 1860).
(spr. -goh), Hyacinthe, franz. Maler, geb. zu Perpignan, kam 1681 nach Paris, [* 3] wo er die Akademie besuchte und sich daneben vornehmlich nach den Werken van Dycks zum Porträtmaler ausbildete. Seit 1700 Mitglied der Akademie, wurde er 1710 Professor und 1733 Rektor an derselben und starb in Paris. Seine Porträte [* 4] sind von außerordentlicher Ähnlichkeit [* 5] und höchst geistreich charakterisiert. Sie geben mit großer Treue die gespreizte Repräsentationsliebe und das pomphafte Bunt der Kostüme [* 6] jener Zeit wieder. Sein Kolorit ist warm und lebendig und doch kräftig behandelt. Als seine ausgezeichneten Werke gelten die großen Bildnisse Ludwigs XIV. und Bossuets im Louvre. Auch in deutschen Galerien ist Rigaud stark vertreten. Viele seiner Porträte sind gestochen worden. Er malte auch Historienbilder.
(franz., spr. -godóng), ältere provençalische Tanzform in einfach oder doppelt auftaktigem Allabrevetakt und munterer Bewegung, meist aus drei achttaktigen Reprisen bestehend, von denen die dritte im Charakter abstechen und zwar (nach Mattheson) in tieferer Tonlage gehalten sein soll, so daß die Hauptthemata sich davon desto frischer abheben.
Rigault
(spr. -goh),
Adolphe
George
Raoul, franz. Kommunist, geb. 1846 zu
Paris, Sohn eines ehemaligen
Souspräfekten der
Republik, stürzte sich, als er die
Universität in
Paris bezog, sofort in den Taumel des liederlichsten
Lebens, redigierte ein Studentenjournal, in
dem er den frechsten
Materialismus predigte, und zog sich durch seine unaufhörlichen
Exzesse viele Bestrafungen zu. Nach der
Septemberrevolution 1870 trat er in die
Dienste
[* 7] der Polizeipräfektur
und machte sich aus eigner Macht zum Polizeipräfekten, bis ihm 26. März der
Posten eines
Prokurators der
Kommune übergeben
ward. Er mißbrauchte diese
Gewalt, um die angesehensten
Personen zu verhaften und jede
Opposition in den
Zeitungen zu
unterdrücken. Als die
Kommune Ende Mai unterlag, ordnete er die Erschießung der
Geiseln und die Anzündung der
Tuilerien und
des
Palais-Royal an. Während der
Kämpfe im Innern der Stadt wurde Rigault
24. Mai der
Straße
Gay-Lussac gefangen genommen und auf dem
Boulevard
St.-Michel erschossen.
(arab., »Fuß«),
Stern 1. Größe im Orion. ^[= # 1) im griech. Mythus ein schöner und gewaltiger Riese und Jäger, Sohn des Königs Hyrieus, ...]
Art des Ackerns, s. Balken, ^[= # im allgemeinen jeder vierkantig behauene Baumstamm; dann insbesondere ein wagerecht liegendes, ...] S. 290.
die Bemastung und Betakelung der Schiffe; [* 8]
Rigger, s. v. w. Takler, Leute, welche das Riggen besorgen.
Vincenzo, Komponist, geb. zu Bologna, erhielt seine Ausbildung am Konservatorium seiner Vaterstadt, ward in seinem 20. Jahr als Tenorist bei der Opera buffa zu Prag [* 9] angestellt, wirkte von 1779 bis 1788 als Kapellmeister in Wien, [* 10] trat dann in gleicher Eigenschaft in den Dienst des Kurfürsten von Mainz [* 11] und wurde 1793 als Kapellmeister nach Berlin [* 12] berufen. Er starb auf einer Erholungsreise in Bologna. Unter seinen Kompositionen, in welchen neben dem italienischen Element das deutsche bereits entschieden zur Geltung gelangt, sind hervorzuheben: eine Messe zur Krönung Kaiser Leopolds II. (1790) und ein »Te Deum laudamus« zur Geburtstagsfeier der Königin Luise von Preußen [* 13] (1810);
ferner die Opern: »Alcide«, »Arianna«, »Armida«, »Atalanta«, »Enea nel Lazio«, »Tigrana«, »La selva incantata« und »Gerusalemme liberata«.
Außerdem hinterließ er noch zahlreiche kleinere Gesangskompositionen, welche jedoch so gut wie seine Opern nach dem Tode des Künstlers bald in Vergessenheit gerieten.
of petition (engl., spr. reit of pitísch'n), s. v. w. Petitionsrecht, s. Petition.
der (in der Umgegend die Rigi genannt), Gebirgsstock in den schweizer. Kantonen Schwyz und Luzern, [* 14] wegen seiner Aussicht berühmt. Er erhebt sich, hier schroff und steil, dort in großen Terrassen, von allen Seiten frei stehend, südlich und westlich bespült vom Vierwaldstätter See, nördlich und östlich vom Zuger und Lowerzer See. Gegen SO., mit dem Urmiberg, fällt der Rigi zum Unterlauf der Muota ab. Über den fruchtbaren, wiesengrünen und obstreichen Thalgütern erheben sich Waldungen und darüber Alptriften, auf denen im Sommer über 3000 Stück Vieh weiden, mit ungefähr 150 Sennhütten; die ganze Kuppe ist baumlos.
Der Gebirgsstock besteht aus Nagelfluh, die nördliche und westliche Abdachung aus Molasse. Der höchste Gipfel ist der Rigikulm (1800 m); auf ihm stehen zwei Einem Besitzer gehörige Gasthöfe. Südwestlich davon liegt der Rothstock (1663 m), in der Einsenkung zwischen beiden der Staffel (1594 m) mit Gasthof;
tiefer an seinem Abhang folgt Kaltbad (1441 m) mit großartigem Kurhaus, inmitten romanischer Anlagen, die zum Vorsprung des Känzeli führen;
in dem nach Goldau-Arth sich öffnenden Gebirgsthälchen liegt das Klösterli (1300 m), ein von Kapuzinern bewohntes Hospiz mit der Kirche Maria zum Schnee, [* 15] von Wallfahrern besonders Anfang August und im September stark besucht;
auch wird daselbst jährlich ein Volksfest, die Sennenkilbe, gefeiert.
Auch das Rigi-Klösterli hat zwei Gasthäuser. Der östliche Teil des Gebirgsstocks enthält den Dossen (1681 m), einen Gebirgskamm, welcher sich südwestlich als Viznauer Stock (1448 m) fortsetzt, und die Rigi-Scheideck (1648 m), welche als Rothenfluh nach N. steil abfällt, nach O. sich gegen den Lowerzer See abflacht und südlich nach dem Vierwaldstätter See in die Hochfluh, einen Kamm von 1693 m Höhe, ausläuft. Auf Rigi-Scheideck befindet sich ebenfalls ein Kur- und Gasthaus.
Der Rigi wurde früher von verschiedenen Seiten aus bestiegen; ein Fußgänger brauchte 3-4 Stunden. Man rechnete die Gesamtzahl der jährlichen Rigigäste auf 40,000, während sie sich gegenwärtig auf ca. 100,000 beläuft. Seit 1871 ist die Bergbahn (Zahnradbahn) Viznau-Kaltbad-Staffel-Kulm in Betrieb; dazu kamen 1875 eine ähnliche Bahn, Arth-Goldau-Klösterli-Staffel-Kulm, 11,17 km lang (die von beiden gemeinsam benutzte Strecke Staffelhöhe-Kulm gehört der letztgenannte Bahn), und 1874 eine Zweiglinie, Kaltbad-First-Scheideck, 7 km lang, auf welcher bei einer Maximalsteigung von 5 Proz. nur gewöhnliche Lokomotiven verwandt werden.
Die erstere (und ebenso die zweite), fast übereinstimmend mit der Mount Washington-Bahn, ist eine Erfindung der Ingenieure Näff, Zschokke und Riggenbach. Die Linie Viznau-Kulm ist 7,02 km lang; die Niveaudifferenz beider Endpunkte beträgt 1308 m, die Steigung auf einem Drittel der Länge 25 Proz.; alle Kurven haben 180 m Radius. Oberhalb der Rothenfluh geht die Bahn durch einen 75 m langen Tunnel [* 16] und unmittelbar an dessen oberm Ausgang über das ebenso lange und 23 m tiefe Schnurtobel. Was den Rigi zu dem vielbesuchten Punkt gemacht hat, das ist die herrliche Rundschau, welche, gegen 400 km im Umkreis, im W. bis zum Jura, im NO. bis zum Schwarzwald, im SW., S. und SO. bis zu den Berner, Unterwaldener und ¶
Urner Alpen [* 18] sich erstreckt und 11 Kantone mit 13 Seen umfaßt. Die Geschichte des Rigibesuchs beginnt mit dem Kaltbad, einem zur Gemeinde Wäggis gehörigen Berggut, wo bei einer Quelle [* 19] von 5° C. schon im 16. Jahrh. eine Kapelle und eine Einsiedelei bestanden. Auf der Arther Seite wurde 1689 das Klösterli der Kapuziner erbaut und in dem Kirchlein ein wunderthätiges Madonnenbild aufgestellt. Seit der Mitte des 18. Jahrh. wurde der Rigi häufiger besucht; aber bahnbrechend wirkte erst das vortreffliche Panorama des Züricher Kartographen H. Keller, das er 1804-1814 anfertigte.
Sofort erstand auf Rigikulm eine Berghütte, 1816 schon ein Wirtshaus, auf Staffel ein solches 1817. Schon 1812 war im Kaltbad ein förmliches Kurhaus entstanden; Scheideck, ebenfalls im Besitz einer Heilquelle, wurde erst 1840 gebaut. Mit dem zunehmenden Touristenstrom vermehrten und erweiterten sich die Rigihäuser. Eine neue Periode begründeten dann die Eisenbahnen, und im Februar 1873 konstituierte sich zu Gersau eine Gesellschaft, »Regina Montium«, welche auf nichts Geringeres auszugehen schien, als den ganzen Berg zu annektieren.
Für Bau und Betrieb von Eisenbahnen, Gast- und Pensionshäusern auf dem Rigi wurde ein Aktienkapital von 10 Mill. Frank angesetzt, Rigikulm-Scheideck erworben, in prachtvolle Lage das Hotel Rigi-First sowie die Bahn Kaltbad-Scheideck gebaut. Allein dem Schwindel folgte rasch der Fall: im Februar 1876 erfolgte die Liquidation.
Vgl. Rütimeyer, Der Rigi, Berg, Thal [* 20] und See (Basel [* 21] 1877).
Panoramen vom Rigi lieferten H. Keller (neu bearbeitet von Imfeld, Zürich [* 22] 1878), G. Meyer (das. 1879), Rigi Stierlin (Luzern 1883).