seitlich zusammengedrücktem, ungemein kräftigem
Körper, deutlich abgesetztem, verlängert eiförmigem, von
oben nach unten
abgeplattetem, oft mit
Schuppen statt der
Schilder bedecktem
Kopf, weitem
Rachen mit derben
Zähnen, dünnem
Hals, verhältnismäßig
kurzem, in verschiedenem
Grad einrollbarem
Schwanz und rudimentären Hinterextremitäten, welche äußerlich durch zwei hornige,
stumpfe
Klauen in der
Nähe des
Afters angedeutet sind. Sie bewohnen die
Wälder der heißen
Länder der Alten
und
Neuen Welt, liegen am
Tag zusammengerollt, jagen meist nachts und bemächtigen sich ihrer
Beute, indem sie dieselbe mit
dem
Gebiß packen, dann umschlingen, erdrücken und endlich verschlingen.
über 6 m lang, rötlichgrau, mit eiförmigen, graugelblichen
Flecken in einem breiten,
zackigen, dunkeln Längsstreifen auf dem
Rücken und mit drei dunkeln
Streifen auf dem
Kopf, bewohnt das
nördliche und östliche
Südamerika,
[* 3] lebt in trocknen Wäldern und Gebüschen, hält sich in Erdhöhlen, Felsklüften, zwischen
Wurzeln etc. verborgen und ist am
Tag leicht zu erlegen; bisweilen besteigt sie auch
Bäume, geht aber nie ins
Wasser. Sie nährt
sich von kleinen
Säugetieren,
Vögeln und
Reptilien. An gefangenen Abgottschlangen hat man beobachtet,
daß sie lebendig gebärend sind, andre brachten mehrere lebende
Junge und gleichzeitig
Eier
[* 4] zur
Welt. In
Brasilien
[* 5] unterhält
man Abgottschlangen als
Ratten- und Mäusejäger in
Speichern, in welchen sie sich nachts frei umhertreiben.
Man verarbeitet die gegerbte
Haut
[* 6] zuStiefeln und Satteldecken; das
Fleisch wird von den
Negern gegessen
und das
Fett als
Heilmittel benutzt. Sehr häufig wird sie lebend nach
Europa
[* 7] gebracht. Die alten Mexikaner verehrten eine große
Schlange,
[* 8] vielleicht diese Art; aber auch die
Neger in
Amerika
[* 9] treiben Götzendienerei mit derselben. Die
Anaconda
(EunectesmurinusWagl., s. beifolgende Tafel), welche dieselben
Länder wie die vorige bewohnt, soll über 10 m lang werden,
ist oberseits dunkel olivenfarben, schwarzbraun gefleckt, mit einem schmutzig gelbroten und einem schwarzbraunen, vom
Auge
[* 10] aus verlaufenden
Streifen, unterseits blaßgelb, schwärzlich gefleckt mit zwei
Reihen ringförmiger schwarzer, innen gelber
Augenflecke.
Sie lebt meist im
Wasser, sonnt sich aber gern am
Ufer, besteigt auch
Bäume, nährt sich von
Säugetieren,
Vögeln, hauptsächlich aber von
Fischen und macht sich durch ihre Räubereien sehr verhaßt. Sie flieht, wie die vorige, den
Menschen und wird auch leicht getötet; doch wird vielfach erzählt, daß sie Badenden gefährlich werden könne. Während
derVerdauung liegt sie träge und haucht einen pestartigen
Geruch aus. Wenn die Gewässer, in denen sie
lebt, austrocknen, vergräbt sie sich in den Schlamm und verfällt in einen Zustand der Erstarrung. Sie soll
Eier legen, nach
andern lebendige
Junge
gebären. Man verwertet sie wie die vorige, auch kommt sie ebenso oft lebend nach
Europa.
(Gletschertöpfe), bis zu 12
m und darüber tiefe, bald kesselartige, bald schachtartige
Löcher
[* 1]
(Fig. 1),
Einbohrungen von
Geröllen, welche an
Wasserfällen und in
Stromschnellen, besonders häufig wohl in Gletscherbächen durch
den
Strudel lange Zeit in kreisender
Bewegung erhalten wurden. Sie lassen mitunter ihre Bildungsart dadurch
erkennen, daß sich auf der Innenseite in
Spiralen verlaufende
Furchen vorfinden, dem allmählichen Eindringen der Einbohrung
des Mahlsteins entsprechend
[* 1]
(Fig. 2). Das Bohrmaterial selbst liegt bisweilen in der Form von runden
Geröllen auf dem tiefsten
Grunde des
Kessels. Derartige Riesentöpfe wurden beschrieben aus der
Nähe von
Christiania,
[* 11] aus
Thüringen, vom
Bodensee
(Überlingen),
Rüdersdorf bei
Berlin,
[* 12]
Sachsen.
[* 13] Besonders schöne Riesentöpfe zeigt der durch
Heim (1873) geschildert
sogen. Gletschergarten von Luzern.
[* 14] Auf ähnliche Entstehungsweise sind die sogen.
Sölle zu deuten, kreisrunde, mit
Wasser oder mit
Torf gefüllte
Löcher im
Lehm, die in
Mecklenburg
[* 15] und
Pommern
[* 16] häufig beobachtet
werden.
[* 1]
^[Abb.: Fig. 1. Riesentopf von Bakkalager
bei
Christiania (1:300).
Fig. 2. Derselbe nach der Entleerung von
oben gesehen (1:100).]
Peter Theophil,
Physiker, geb. zu
Berlin, lebte dort als Privatmann und seit 1842 als Mitglied der
Akademie der
Wissenschaften. Nach einigen kleinern
Arbeiten über Erdmagnetismus und
Magnetismus
[* 20] wandte sich Rieß dem
Studium der
Reibungselektrizität zu, der fast alle seine
Arbeiten seit 1836 gewidmet sind. Ein
Meister des
Experiments
auf diesem schwierigen Gebiet, hat Rieß die experimentelle Seite der
Lehre
[* 21] von der Reibungselektrizität durch seine
Arbeiten
über die Verteilung der
Elektrizität
[* 22] auf
Leitern, die elektrische
Influenz, über die Entladung der
Elektrizität, die
Wirkungen
der Entladungen, speziell die Wärmewirkung, wesentlich ausgebaut. In seinem höchst verdienstvollen Werk »Die
Lehre von der Reibungselektrizität« (Berl. 1853, 2 Bde.
und in den weitern »Abhandlungen« (das. 1867 u.
1878) hat er alles bis dahin auf diesem Gebiet gesammelte experimentelle
Material zusammengestellt und gesichtet. Er starb in
Berlin.
Vorparlament zu Frankfurt teil. In der Nationalversammlung selbst erschien er als Vertreter des Herzogtums Lauenburg,
[* 28] wurde in
den Verfassungsausschuß und zweimal auf kürzere Zeit zum Vizepräsidenten der Versammlung gewählt. Bei der Beratung der
Grundrechte des deutschen Volkes verteidigte er mit Eifer die Gleichberechtigung der Juden. Mitglied der Gagernschen Partei, bildete
er als begabter Redner bei mehreren der wichtigsten Fragen eine Hauptstütze derselben.