unter dem
Titel: »Biographische
NotizenüberL. v.
Beethoven« (Kobl. 1838) veröffentlichte.
2)
Hubert,
Bruder des vorigen, Violinspieler, geb. zu
Bonn,
[* 2] erhielt seine
Ausbildung ebenfalls durch seinen
Vater sowie
später in
Kassel
[* 3] durch
Spohr u.
Hauptmann, wurde 1824 am Königsstädtischen
Theater
[* 4] zu
Berlin
[* 5] als Orchesterdirigent angestellt
und trat ein Jahr später in die dortige königliche
Kapelle ein. Nachdem er sich durch die seit 1833 von
ihm veranstalteten Quartettabende die besondere
Gunst des
Berliner
[* 6]
Publikums erworben, wurde er 1836 zum königlichen
Konzertmeister
und 1839 zum Mitglied der
Akademie der
Künste ernannt.
Während dieser Zeit entfaltete er eine überaus fruchtbare Lehrthätigkeit, die er auch noch nach seiner
in den 70er
Jahren erfolgten Pensionierung fortgesetzt hat. Er starb in
Berlin. Auch als
Komponist hat Ries auf pädagogischem
Gebiet das Bedeutendste geleistet; seine »Violinschule für den ersten
Unterricht« (auch in engl. Übersetzung erschienen),
seine »Violinstudien in mäßiger Schwierigkeit« sowie
die
»Zwölf Violinstudien in Form von
Konzertstücken« sind
Arbeiten von hohem und bleibendem Wert. - Von seinen
Söhnen nehmen
die ältern,
Louis, geb. zu
Berlin, und
Adolf, geb. daselbst, der eine als Violinist, der andre als Klavierspieler
in
London
[* 7] hochgeachtete
Stellungen ein; der jüngste,
Franz, geb. zu
Berlin, bildete sich unter
Leitung seines
Vaters und, nachdem er ins
PariserKonservatorium eingetreten, unter Massart zum Violinisten aus, mußte jedoch
nach kurzer, glänzender Künstlerlaufbahn eines Nervenleidens wegen seinen
Beruf aufgeben und ließ sich 1875 als Musikalienhändler
in
Dresden
[* 8] nieder, wo er sich jedoch gelegentlich auch noch als
Virtuose und
Komponist bethätigte. Seit 1884 lebt
er als
Mitbesitzer der
Firma u.
Erler« in
Berlin. Von seinen zahlreichen geistvollen und gediegenen
Kompositionen haben namentlich
zwei
Suiten für
Violine sowie mehrere Liederhefte weite Verbreitung gefunden.
»Rechenung (nach der lenge) auff der Linichen
vnd
Feder« (das. 1525) und »Ein
gerechnet Büchlein,
auff den Schöffel,
Eimer vnd Pfundtgewicht« (Leipz. 1536),
die bis in die Mitte des 17. Jahrh. öfters aufgelegt wurden.
Daher der
Ausdruck »nachAdam Riese« als sprichwörtliche Bekräftigungsformel für die Richtigkeit einer Rechnung.
Im Juli 1875 wurde eine Gedenktafel am
Rathaus in
Staffelstein gesetzt.
Menschen, deren Körperhöhe über das gewöhnliche
Maß sehr großer
Menschen hinausgeht. Als
Übergangsformen
gelten die Hochwuchstypen von 175-205
cmLänge, die bei uns etwa 5-6 Proz. der
Bevölkerung
[* 16] bilden.
IhreGröße ist meist auf
Vererbung zurückzuführen. Sie besitzen einen relativ kleinen
Kopf, kurze
Wirbelsäule, etwas verlängerten Brustkorb, längere
Arme und
Beine, verminderte Schulterbreite, erhöhte Hüftbreite, alles mit zahlreichen individuellen Schwankungen.
Riesen von 250-260
cm Körperlänge sind große Seltenheiten, und vielleicht wird ein
Maß von 253
cm nie überschritten.
Bei den Riesen zeigt sich oft geringe
Festigkeit
[* 17] der
Knochen
[* 18] mit allerlei
Abweichungen, der
Kopf ist relativ klein, die Kieferregion
meist übermäßig hoch, der
Unterkiefer monströs und vorgeschoben,
Lippen und
Nase
[* 19] sind oft gewulstet,
Masse und Leistungsfähigkeit der
Muskeln
[* 20] stehen nicht im normalen
Verhältnis zur
Größe, und die körperliche
Kraft
[* 21] ist daher
gering. Nur die Kaumuskulatur ist hoch entwickelt. Die geistigen Fähigkeiten sind in der
Regel unterdrückt; schwerfällig
bis zurTrägheit, bietet der echte
Riese mit seinen schlotterigen
Gliedern oft ein
Bild des Jammers.
Die Fortpflanzungsfähigkeit fehlt meist. Der Riesenwuchs (Macrosomia) ist fast ausschließlich auf das männliche
Geschlechtbeschränkt, er erscheint nicht erblich, beginnt mit dem 9.-10. Lebensjahr und ist wohl auf eine besondere Üppigkeit
des Anlagematerials des
Fötus zurückzuführen. Auf diese
Weise kommt es zu einer
Steigerung der knochenbildenden
Prozesse, die zwar bis zu einem gewissen
Grad in das Gebiet des
Normalen fällt, meist aber mit zweifellos krankhaften Vorgängen
verknüpft ist; daher zeigen die Riesen meist krankhaften
Habitus und gehen früh zu
Grunde.
und zwar unterscheidet die nordische MythologieJoten, Bergriesen, Trolden oder Tröllen, gespenstige Wesen in Riesengestalt,
und Thursen oder Zauberriesen. Sie sind ursprünglich die Personifikation des Ungeheuern und Ungestümen, Finstern und Feindseligen
in der Natur, der rohen, ungezähmten Elemente, namentlich des Sturms und Unwetters. Bei den Skandinaviern erscheinen sie in
spezieller Beziehung zu den Winterstürmen als Eis- und Frostriesen. Die deutschen Volkssagen nennen die
Riesen Hünen.
In der Heldensage erscheinen Sigenôt und Fasold als Riesen. Die letzte Rolle spielen die in den Ritterromanen des Mittelalters neben
Zwergen, Feen und Zauberern; der Volksglaube versetzte ihren Wohnsitz in ferne Gegenden, wohin sie allmählich
zurückgedrängt worden. Ohne Zweifel fanden die Sagen von Riesen wie von andern Ungeheuern (Drachen etc.) eine immer neue Stütze
in der Auffindung von Knochen ausgestorbener Dickhäuter, wie denn z. B. der heil. Augustinus den Zahn eines Mammuts für den
Backenzahn eines Riesen erklärte, aus dem die Zähne
[* 25] für 100 gewöhnliche Menschen geschnitten werden
könnten.
Vorrichtungen zum Transport von Holz,
[* 26] s. Holztransportwesen. ^[= (Holzbringung), die Einrichtungen, welche den Transport des Holzes von den Produktionsorten ...]