Die
Samen
(Purgier-,
Brechkörner) schmecken herb und beißend scharf, sind giftig und enthalten gegen 40 Proz.
fettes
Öl, welches in
Indien,
Italien,
Frankreich,
Nordamerika
[* 6] durch
Pressen dargestellt wird. Das offizinelle
Rizinusöl
(Christpalmöl,
Kastoröl) ist farblos oder gelblich, durchsichtig, dickflüssig, geruchlos, schmeckt mild, hintennach etwas kratzend,
spez. Gew. 0,95-0,97, erstarrt
bei -18°, ist bei 20° mit starkem
Alkohol und
Äther mischbar, wird an der
Luft ranzig, zäh und trocknet,
besteht aus
Glyceriden der sirupdicken, scharf kratzend schmeckenden Rizinölsäure und mehrerer fester
Säuren, beginnt bei
265° zu kochen und zersetzt sich unter
Bildung von Önanthol, Önanthsäure,
Acrolein und einem schwammigen Rückstand, gibt,
mit
Kalilauge destilliert, Kaprylaldehyd, mit
Salpetersäure Önanthylsäure. Es wirkt stark purgierend, doch ist die
Ursache dieser
Wirkung nicht bekannt.
»Traité des maladies vénériennes« (1838; deutsch von
Müller, Leipz.
1838) und »Clinique iconographique de l'hôpital des vénériens« (1841-66,
mit 66 Tafeln);
Ercole, ital. Geschichtschreiber, geb. zu
Voghera, widmete sich zuerst dem
Studium der mathematisch-technischen
Wissenschaften, dann der Geschichte
in
Turin,
[* 22] ward wegen seines Werkes »Storia delle compagnie di ventura in
Italia« (1844-45, 4 Bde.) 1846
Professor der Geschichte
zu
Turin, nahm als
Kapitän im
Geniekorps am
Kriege gegen
Österreich
[* 23] 1848 teil und fiel in österreichische Gefangenschaft. Nach
zehnjährigem
Kriegsdienst zu seinen
Studien und auf seinen Lehrstuhl zurückgekehrt, veröffentlichte
er seine »Storia della Monarchia piemontese« (1861-69, 6 Bde.),
wurde ins
Parlament gewählt, später zum
Senator und 1878 zum
Präsidenten der
Akademie der
Wissenschaften ernannt. Nachdem er
seine Vorlesungen an der
TurinerUniversität 1880 wegen Kränklichkeit eingestellt, starb er Er schrieb
ferner:
»Della vita e degli scritti di
CesareBalbo«, »Storia della costituzione inglese« und
»Sopra la storia d'Italia dal basso
impero ai comuni« (1848).
Karl Fredrik, schwed. Schriftsteller, geb.
betrat zuerst die militärische Laufbahn, nahm jedoch 1840 seinen
Abschied, um sich litterarischen
Arbeiten zu widmen, und
ließ sich in
Linköping nieder, wo er seitdem eins der
¶
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angesehensten Provinzialblätter, den »Östgöta Korrespondent«, redigierte und, nachdem er 1844-68 als freisinniges Mitglied
des Reichstags auch an den politischen Angelegenheiten Schwedens teilgenommen, starb. Ridderstad gab lyrische Gedichte (Linköp.
1856-58, 2 Bde.) und Novellen (das. 1849, 3 Bde.)
heraus, schrieb auch mehrere Theaterstücke, die mit Beifall aufgeführt wurden, wandte sich aber später
fast ausschließlich dem Roman zu und nimmt auf diesem Gebiet einen ansehnlichen Platz in der neuesten schwedischen Litteratur
ein. Unter seinen Romanen sind mehrfach ins Deutsche
[* 27] übersetzt: »Die schwarze Hand«
[* 28] mit der Fortsetzung »Vater und Sohn«, »Der
Trabant«, »Die Geheimnisse von Stockholm«,
[* 29] »KöniginLuiseUlrike und ihr Hof«
[* 30] u. a. Seine Darstellung ist etwas
breit, und seine Charaktere ermangeln nicht selten der deutschen Zeichnung; dafür aber gebietet er über eine reiche und kräftige
Phantasie, und seine Schöpfungen sind voll Leben und Wärme.
[* 31]