(s. d.) wird nun urbar gemacht. Der Hauptfluß ist der
Rhône, welcher sich hier in seine beiden Hauptmündungsarme, den
Kleinen
und
GroßenRhône, teilt, zwischen denen sich die
InselCamargue (s. d.), das
Delta
[* 2] des
Rhône, erstreckt. Von andern
Flüssen
sind zu nennen die
Durance (Grenzfluß gegen N.) und mehrere Küstenflüsse. Außer dem parallel mit dem
GroßenRhône gezogenen Schiffahrtskanal von
Arles nach Bouc und dem kleinern von
St.-Louis enthält das
Departement zahlreiche
Bewässerungskanäle (darunter den Craponne-
u. den Alpinekanal).
Das Rhônedelta ist versumpft und mit
Lagunen bedeckt, östlich von demselben dehnt sich der
Etang de
Berre aus. Das
Klima
[* 3] ist
im allgemeinen heiter und mild, die
Hitze durch die
Seewinde gemäßigt und die
Luft mit Ausnahme der Sumpfgegenden
gesund; im
Winter fällt nur höchst selten
Schnee,
[* 4] doch kommen vereinzelt
Reife vor. Sehr lästig sind der in jeder
Jahreszeit
wehende
Mistral (s. d.) und der sich im
Sommer entwickelte Kalkstaub. Die Mitteltemperatur des
Jahrs ist
in
Marseille
[* 5] 14,3° C., des
Winters 7,8° C., des
Sommers 21,3° C. Die
Bevölkerung
[* 6] beträgt (1886) 604,857
Seelen (117 auf 1 qkm).
Von 510,487
Hektar Oberfläche kommen auf
Äcker 144,274,
Wiesen 35,347,
Weinberge 11,668, Waldungen 71,473,
Heiden 69,734,
Sümpfe
45,350
Hektar.
An den
Küsten des
Meers wird
Seesalz (138,000 T.) gewonnen. Von großer Bedeutung ist der industrielle und der Handelsbetrieb
mit
Marseille als dem Hauptsitz desselben. Unter den im
Departement vertretenen Industriezweigen sind zu
nennen: die hüttenmäßige Gewinnung von
Eisen
[* 11] und
Blei,
[* 12] die Fabrikation von Metallwaren und
Maschinen,
Seife (jährlich
ca.
900,000 metr. Ztr.),
Kerzen (60,000 metr. Ztr.),
Soda, raffiniertem
Zucker
[* 13] (3 große Etablissements mit 2400 Arbeitern u.
Produktion
von 780,000 metr. Ztr.), Filzhüten, dann von
Wagen,
Möbeln, Faßbinderwaren,
Leder-,
Harz- und Teerprodukten,
Glas,
[* 14]
Thonwaren,
[* 15]
Papier,
Seilerwaren und Rohseide, endlich der
Schiffbau.
in der griech.
Malerei Bezeichnung für das niedere
Genre, worin sich besonders Peiraiikos auszeichnete.
Da er nach
Plinius Barbierstuben,
Schusterwerkstätten,
Esel, Eßwaren u. dgl. malte, erhielt
er den Spitznamen Rhyparographos (»Schmutzmaler«) und danach die
ganze
Gattung die Bezeichnung
Rhyparographie.
(griech.), die Eigentümlichkeit mehrerer griech.
Dialekte, z. B. des spartanisch-eleischen, statt eines σ
(s) ein ρ (r) zu setzen, besonders am Ende der
Wörter;
auch heißt
Rhotazismus das zu starke Aussprechen des
Buchstaben Rhotazismus.
(spr. röddlen),Städtchen in
Flintshire
(Wales), an der Mündung des Clwyd, wo Offa, König von
Mercia, 795 die
Walliser unter Caradoc vernichtete u. die Häuptlinge 1233 dem Sohn
Eduards I.
Treue schwuren. Rhuddlan hatte 1881: 1242 Einw.
ein kleiner
Baum in den Mittelmeerländern, bei uns strichförmig,
mit fünf- bis siebenjochig gefiederten, zottig behaarten Blättern, grob gezahnten, elliptischen Blättchen, grünlichen,
unscheinbaren
Blüten in dichtenRispen am Ende der
Zweige und roten
Steinfrüchten, wird als Zierstrauch
angepflanzt und auch der
Blätter halber kultiviert, welche eins der wichtigsten Materialien zum
Gerben und
Schwarzfärben,
den
Sumach
(Schmack), liefern. Die
Früchte benutzt man im
Orient, um
Essig sauer zu machen, und als
Gewürz an
Speisen. Rhus cotinusL. (Perückensumach,
Rujastrauch, Gelbholzsumach), ein buschigerStrauch mit rundlich spitzen, ganzrandigen
Blättern und grünlichweißen
Blüten in großen
Rispen am Ende der
Zweige, welche aber zum großen Teil unfruchtbar sind und
abfallen, worauf die mit langen
Haaren besetzten Stiele sich verlängern, ist in Südeuropa und dem
Orient heimisch, wird aber
bei uns vielfach als Zierstrauch kultiviert; er liefert das
Fisettholz und ebenfalls
Sumach. Rhus toxicodendronL.
(Giftsumach,
Giftbaum,
Gifteiche), ein kletternder, aufrechter oder auf dem
BodenliegenderStrauch mit langgestielten, dreizähligen
Blättern, eiförmigen, zugespitzten, am
Grund keilig verschmälerten Blättchen, von denen das mittelste lang gestielt ist,
blattwinkelständigen, weißen
Blüten und weißen
Früchten, stammt aus
Nordamerika,
[* 20] wird bei uns als Zierstrauch
kultiviert, findet sich zum Teil auch verwildert und ist sehr giftig. Verschiedene
Personen werden aber in sehr ungleichem
Grade durch das
Gift affiziert; bei manchen (besonders blonden) erzeugt schon die Berührung oder das
Abbrechen eines
Zweigs
Schwellung und
Entzündung der
Hände,
Arme, selbst des ganzen
Körpers und der
MilchsaftBlasen, schwer heilende
¶
mehr
Geschwüre, selbst Lähmung der Glieder,
[* 22] während andre keinen Schaden leiden. Früher wurden die Blätter medizinisch benutzt.
Einige japanische Arten haben technische Bedeutung; so enthält Rhus vernixL. (RhusverniciferaDec., Firnissumach, Firnisbaum),
einStrauch mit gefiederten Blättern, violettem Blattstiel und grünlichweißen Früchten, einen weißen, an der Luft bald
schwarz werdenden Saft, woraus der schöne und dauerhafte japanische Firnis bereitet wird, und Rhus succedaneaL., ein kleiner BaumoderStrauch, ebenfalls mit gefiederten Blättern, liefert das japanische Wachs.
Rhus semialataMurr., ein
Baum mit fünf- bis siebenjochig gefiederten Blättern, eiförmigen, zugespitzten, gesägten, unterseits weichhaarigen
Blättchen, in Nordindien, China,
[* 23] Japan, liefert die durch den Stich einer Blattlaus (AphischinensisDoubl.)
an den Blattstielen und Blättern entstehenden chinesischen Galläpfel.