von
Bischofsheim nach
Fulda
[* 2] und
Brückenau führen, mit der
Hohen in
Verbindung setzt. Dieselbe erstreckt sich als ein hoher,
von
Wiesen bedeckter basaltischer Plateaurücken nördlich zwischen
Ulster und
Felda und löst sich zuletzt in ihrer Fortsetzung
zur
Werra in eine
Reihe hoher Basaltberge auf. Auf dem zusammenhängenden, 22 km langen, mit dem 814 m
hohen Ellnbogen endenden
Rücken finden sich große
Torfmoore
(Rotes und
SchwarzesMoor) und liegen in fünf muldenförmigen Einsenkungen
zwei der höchstgelegenen
Orte Mitteldeutschlands, Frankenheim und Birx.
Durch das oberste
Thal
[* 3] der
Ulster getrennt, gliedert sich die im S. mit ihm zusammenhängende Zentralmasse der AbtsröderHöhe,
der interessanteste Teil der Rhön, mit der
GroßenWasserkuppe (950 m) im N., dem prächtigen Pferdskopf (876 m) im W. und der
kräuterreichen Euba (831 m) im S., welch letztere beiden einen alten Vulkankrater umfassen, von dessen oberm
Rand man die
schönste Übersicht der kuppenreichen westlichen hat. Während die östlichen Vorhöhen, im O. von der
Streu und
Felda, einen nach N. und
S. in einzelne basaltbedeckte
Berge sich auflösenden Parallelrücken mit der 750 m hohen
Geba bilden, löst sich der ganze
Westen in ein
Heer einzelner
Kuppen auf, die sogen. kuppenreiche Rhön, die vorherrschend mit
der Westseite derHohenRhön das Gebiet phonolithischer und trachytischer Durchbrüche ist.
Hier erhebt sich die mit einer
Kapelle gekrönte
Milseburg, 826 m hoch, einer der malerischten
Berge Mitteldeutschlands, 350 m
schroff über Kleinsassen an ihrem Westfuß. Einst war die ein von Buchenwald bedecktes Land, ein echtes
Glied
[* 4] des Buchengaues
(Buchonia); jetzt sind nur noch Reste davon an den Berggehängen und auf den
Höhen, die höchsten grasbedeckten
ausgenommen, erhalten; vielfach sind die
Buchen durch Nadelwald verdrängt. Die ist ein armes Land, in ihren höchsten Teilen
sehr rauh und öde; ungeheure Schneemassen bedecken sie im
Winter,
Regen und
Nebel tränken im
Sommer auf
derselben die
Moose
[* 5] und
Gräser
[* 6] der waldlosen Hochflächen und Gipfel die ausgedehnten
Moore drücken ihr den
Stempel der Einförmigkeit
auf.
(bei den Alten
Rhodănus),
Fluß in der
Schweiz
[* 10] und
Frankreich, entspringt an der äußersten Nordostgrenze des
schweizer. Kantons Wallis
auf dem Saasberg am
Fuß der
Furka und am westlichen Abhang des St. Gotthardstockes aus dreiQuellen,
die nach ihrer Vereinigung zu dem Rhônegletscher (1753 m ü. M.) hinabfließen.
Der so gebildete
Fluß durchströmt zunächst das große Längenthal des obern Wallis,
welches, 122 km lang und durchschnittlich 3,5
km breit, sich zwischen den
Penninischen und
Berner Hochalpen nach W. hinzieht und sich bei
Martigny, wo der
Strom eine Wendung
nach
NW. macht, und noch mehr bei
St.-Maurice verengt.
Von oberhalb dieser Stadt an bildet der
Strom die
Grenze zwischen den Kantonen Wallis
(links) und Waadt
(rechts), wird unterhalb
St.-Maurice schiffbar
und fällt bei Bouveret (375 m ü. M.) in drei Mündungen in den
Genfer See, dessen oberes, ehemals bis
St.-Maurice reichendes
Ende er bereits zugeschüttet hat.
BeimAustritt aus diesem seinem Läuterungsbecken und
Regulator
[* 11] seines Wasserstandes an der
Südwestspitze bei Genf,
[* 12] wo die
Arve einmündet, nimmt der eine südwestliche
Richtung an, fließt noch durch den Kanton Genf,
[* 13] durchbricht in
einem sehr engen
Thal die südwestlichen Verzweigungen des Juragebirges, in Zickzackwindungen und mit
Stromschnellen zwischen Felsspalten dahinstürzend, und tritt dann nach
Frankreich über.
Unweit des
FortsLécluse verliert er sich auf eine
Strecke unter der
Erde
(Perte du in neuester Zeit großenteils beseitigt),
geht 6 km weiter abermals durch eine nur wenige
Fuß breite Felsenschlucht
(Mal pertuis) und wird, nachdem
er dieselbe verlassen, aufs neue schiffbar. Er nimmt nun eine südliche
Richtung an, tritt unterhalb St.-Genis in ein niedriges
Hügelland, wendet sich hier wieder nordwestlich, darauf westlich und fließt von der Mündung des
Ain an in einem weiten
Thal, in viele
Arme geteilt und zum letztenmal seeartig (3 km weit) ausgebreitet, unterhalb des
Jura. In
diesem strömt er nun in westlicher
Richtung bis
Lyon
[* 14] (155 m ü. M.), wo er von N. her rechts die
Saône aufnimmt.
Das Rhônethal, durch hohe landschaftliche
Reize und
Fruchtbarkeit, unterhalb der Schlucht von Donzère auch durch südliche
Vegetation ausgezeichnet, erweitert sich erst unterhalb
PontSt.-Esprit mehr und öffnet sich bei
Avignon in eine breite, reizlose
Ebene, einen ehemaligen
Meerbusen,
den derFluß mit der ihm erst allmählich tributär gewordenen
Durance
ausgefüllt hat. Bei
Arles teilt er sich in einen westlichen und einen östlichen Hauptarm. Der westliche Hauptarm ist
Petit
Rhône oder Rhodanet, von dem sich wieder der sogen. Rhône mort abzweigt; der
östliche heißt
Grand Rhône, welcher, bis zur Mündung von starken
Dämmen begleitet, nur unbedeutende Seitenarme
abgibt. Bei
¶
mehr
Arles beginnt also die eigentliche Deltabildung. Die beiden Hauptarme umschließen die InselCamargue (s. d.), während sich
östlich vom Großen Rhône das Kieselfeld la Crau (s. d.) ausbreitet. Da der Fluß, der von Beaucaire an keine Kiesel mehr rollt,
jährlich 21 Mill. cbm Sinkstoffe ins Meer führt, so rückt sein Delta,
[* 16] namentlich am Großen Rhône, rasch
vor (57 m jährlich). Die Rhôneschiffahrt ist bei dem reißenden, das Bett
[* 17] häufig ändernden Lauf desStroms und infolge der
versandeten Mündungen auch mit Dampfschiffen sehr gefährlich. In neuester Zeit sind jedoch die Felsen, über die und zwischen
denen der Fluß hindurchstürzt, großenteils gesprengt, die durch eine Barre mit kaum 3 m Wasser geschlossene,
aber veränderliche Hauptmündung ist seit 1863 durch den Kanal
[* 18] St.-Louis umgangen worden, welcher 8 km oberhalb der Mündung
direkt südöstlich in den Golf von Fos führt, so daß der ganze Stromlauf vom Mal pertuis an bis ins Mittelmeer für Segel-
und Dampfschiffe fahrbar ist.
Dieser Kanal ist 322 km lang und 1,6 m tief und trägt Schiffe
[* 21] bis 140 Ton. Ladung (meist Bau- und Brennholz).
Er wurde 1783 begonnen und 1834 in seiner vollen Länge eröffnet. Ein Seitenkanal geht unterhalb Mülhausen bei Hüningen in
den Rhein. Der Beaucairekanal steht auf der Westseite durch den Etangkanal mit dem Canal du Midi und dadurch mit der Garonne
in Verbindung. Ferner ist das Rhônegebiet durch den Kanal von Burgund mit der Seine und durch den Canal duCentre mit der Loire verbunden. Durch diese nordwärts führenden Kanäle prägt sich die hohe Bedeutung des Rhônethals für
Verkehr und Kultur noch deutlicher aus. Das Rhônethal vermittelt in jeder Hinsicht zwischen Süden und
Norden,
[* 22] es ist die größte Kultur- und Völkerstraße, welche das Mittelländische Meer mit Mittel- und Nordeuropa verbindet.
Das Klima
[* 24] ist im allgemeinen mild und angenehm, wenn schon wegen der umliegenden hohen Gebirge nicht so
warm, als man bei der südlichen Lage des Departements vermuten sollte. Hauptfluß ist der Rhône (östlicher Grenzfluß gegen
das DepartementIsère), welcher hier von rechts die Saône (östlicher Grenzfluß gegen das DepartementAin) mit der Azergues
und den Gier aufnimmt. Von 279,039 Hektar Oberfläche kommen auf Äcker 135,652, Wiesen 44,861, Weinberge
34,222, Wälder 31,469, Heiden u. Weiden 8324 Hektar.