durch Erhitzen mit
Schwefelkalium in Rhodankalium verwandelte, oder indem man schwefelsaures
Ammoniak,
Schwefel und
Kohle mit
Schwefelkalium erhitzte und das gebildete Rhodankalium mit
Eisen
[* 2] glühte. Hierbei entstehen
Blutlaugensalz und
Schwefeleisen,
doch wird viel
Cyan dabei zerstört.
Quecksilberrhodanid (Rhodanquecksilber, thiocyansaures
Quecksilberoxyd) Hg(CNS)2 ^[Hg(CNS)2],
aus
Quecksilberchlorid durch Rhodanammonium gefällt, ist weiß, wenig löslich, verbrennt beim Erhitzen
unter eigentümlichem, sehr starkem
Aufblähen und
Entwickelung von Quecksilberdämpfen und hinterläßt einen äußerst voluminösen
Rückstand. Diese
Verbindung wurde zu den sogen.
Pharaoschlangen benutzt, indem man daraus mit Gummiwasser kleine
Kegel formte,
welche beim Verbrennen wurmartige Gebilde ergaben. Diese wegen der sich entwickelndes
Dämpfe nicht ungefährliche Spielerei
ist bald wieder in Vergessenheit geraten.
(spr. rohd-eiland, abgekürzt I.), der kleinste
Staat der nordamerikan.
Union, besteht aus drei größern
Inseln: Rhode-Island, Conanicut und Prudence, nebst einigen kleinern in und
vor derNarragansetbai und einem kleinen Küstenstrich an
beiden
Ufern derselben, liegt zwischen 41° 8'-42° 3' nördl.Br. und 71° 8'-71° 53' westl. L. v. Gr.,
wird im N. und O. von
Massachusetts, im S. vom Atlantischen
Ozean und im W. von
Connecticut begrenzt. Der
Boden ist, mit Ausnahme
der Umgebungen der
Narragansetbai und der
Inseln in derselben, durchgängig sandig und wenig fruchtbar und eignet sich im allgemeinen
mehr zur
Viehzucht
[* 3] als zum
Ackerbau.
Von den
Flüssen ist der
Pawtucket
(BlackstoneRiver) der bedeutendste. Die
Insel Aquitneck oder Rhode-Island, von welcher der
Staat den
Namen hat, ist 24 km lang und 6 km breit, hat, obgleich die
Küste felsig ist, einen fruchtbaren
Boden, ein gesundes
Klima
[* 4] und
verdient mit vollem
Rechte den
Namen des
»Edens von
Amerika«,
[* 5] welchen ihr frühere Reisende gaben. Die
Insel
hat drei Ortschaften:
Newport,
Portsmouth
[* 6] und
Middletown. Das
Klima ist verhältnismäßig mild und wegen des Einflusses des
benachbarten
Meers ohne die großen in den übrigen Neuenglandstaaten vorkommenden
Wechsel und
Extreme. hat ein
Areal von 2887 qkm
(52,4 QM.) mit (1880) 276,531 Einw.,
worunter 6488
Farbige und 73,993
Ausländer, meist unwissende
Irländer, 1885 aber 304,284 Einw. Die öffentlichen
Schulen wurden 1886 von
47,882
Kindern besucht, aber fast 11 Proz. der über 10 Jahre alten
Weißen waren des Schreibens unkundig. An höhern Bildungsanstalten
besteht ein
College mit 243 Studierenden.
Zum
Staat gehören (1886) 270
Schiffe
[* 13] von 39,786
Ton. Gehalt, aber der direkte
Verkehr mit dem
Ausland ist
unbedeutend. Die
Eisenbahnen hatten 1886 eine
Länge von 512 km. Nach der
Konstitution vom Jahr 1843 ruht die
gesetzgebende Gewalt
in den
Händen eines
Senats
(36 Mitglieder) und eines Abgeordnetenhauses (72 Mitglieder). Der Governor und die obern Beamten
werden jährlich von den Steuerzahlern erwählt. Seit 1874 ist der Verkauf berauschender
Getränke streng
verboten. Die
Finanzen des
Staats befinden sich in geordnetem Zustand
(Revenue 1886: 726,592
Doll.;
Staatsschuld 1887: 1,341,000
Doll.).
Providence und
Newport teilen sich abwechselnd in die
Ehre, Hauptstadt zu
sein. - Die erste Ansiedelung in Rhode-Island wurde 1636 von
einer
Gesellschaft Auswanderer aus
Massachusetts, die diese
Kolonie aus religiösen
Beweggründen verlassen
hatte, zu
Providence gegründet. 1663 erhielt die
Kolonie von
Karl II. eine neue
Verfassung, und diese ist in Rhode-Island unverändert
bis 1842 in Wirksamkeit geblieben. Im
September d. J. wurde auf Beschluß der alten legitimen Koloniallegislatur eine
Konvention
von Delegierten zur Abfassung einer neuen
Konstitution berufen, und diese
Konstitution, im
November 1842 vom
Volk in den Urversammlungen angenommen, trat darauf im Mai 1843 in Wirksamkeit.
Die
Lösungen sind rosenrot (daher der
Name) oder gelblich und schmecken bitter.Rhodiummohr, aus einer
Rhodiumlösung durch Erhitzen mit ameisensaurem
Natron gefällt, wirkt wie
Platinmohr. Bei anhaltendem Erhitzen von fein zerteiltem
in
Chlor entsteht unlösliches, bräunlichrotes Rhodiumsesquichlorid Rh2Cl6 , dessen Chlorkaliumverbindung
K4Rh2Cl10 + 6H2O in dunkelroten, schwer löslichen, verwitterten Prismen kristallisiert.
Man benutzt das Rhodium zu Goldfederspitzen. Es wurde 1803 von
Wollaston entdeckt.
L.
(Alpenrose,
Rosenbaum),
Gattung aus der
Familie der
Erikaceen,
Sträucher, selten
Bäume mit wechselständigen,
lederartigen, bleibenden, ganzen und ganzrandigen, nicht selten umgeschlagenen Blättern, ansehnlichen
Blüten in meist endständigen
Doldentrauben und fünffächeriger, vielsamiger
Kapsel, gehören den Hochgebirgen
¶
mehr
Europas, Asiens und Nordamerikas und der kalten Zone der nördlichen Halbkugel an, finden sich aber am zahlreichsten im Sikkim-Himalaja.
Rhododéndron hirsutumL. (Schneerose, Almenrausch, Alpbalsam), ein niedrigerStrauch mit elliptischen, am flachen Rand gekerbten und gewimperten
Blättern und kleinen, roten, mit Schelferschuppen besetzten, in einer verlängerten Doldentraube stehenden Blüten, wächst
in den Alpen,
[* 20] besonders auf Kalkboden, und wird auch in der Ebene als Zierstrauch kultiviert. Rhododéndron ferrugineumL., ein niedriger,
mit seinen Ästen zum Teil auf dem BodenaufliegenderStrauch mit elliptischen oder länglichen, sehr selten schwach gekerbten,
unterseits mit rostfarbenen Schelferschuppen besetzten Blättern und größern, roten, ebenfalls mit Schelferschuppen
besetzten, in einer Doldentraube stehenden Blüten, findet sich in Siebenbürgen, auf den Alpen und Pyrenäen, kann, wie die übrigen
Alpenpflanzen, kultiviert werden und gilt, wie die vorige Art, den Gebirgsbewohnern als ungemein heilkräftig. Rhododéndron ponticumL., mit großen, lederartigen, ziemlich dicht am obern Teil der Zweige stehenden, elliptischen, unbehaarten Blättern
und 5 cm im Durchmesser haltenden, mattvioletten Blüten in dichten Doldentrauben, bildet im Orient und in Spanien
[* 21] dichtes Gebüsch
und wird bei uns in zahlreichen Formen kultiviert, hält in Süddeutschland und am Rhein ziemlich gut im Freien aus. Rhododéndron maximumL. gleicht der vorigen Art, wird aber höher, im Vaterland, den nördlichen StaatenNordamerikas, auch
baumartig, hat größere, stark lederartige, elliptische, am Rand etwas umgeschlagene Blätter, kleinere, in einer Doldentraube
stehende, zart fleischrote bis fast weiße, innen gelb und grün gefleckte Blüten und wird gleichfalls bei uns in zahlreichen
Formen kultiviert. Rhododéndron arboreum Smith, aus dem nördlichen Teil Ostindiens, mit 6-9 m hohem Stamm, lanzettlichen,
kahlen, unterseits schelferig schimmernden Blättern und gedrängt doldentraubig stehenden Blüten, ist ein Prachtgewächs
und kommt sowohl im wilden Zustand als auch in den Gärten in verschiedenen Abänderungen vor. Die Unterfläche der Blätter
ist mit einer füßen, zuckerartigen Masse überzogen, welche bisweilen in durchsichtigen, weichen Tropfen
herabhängt und von den Gebirgsbewohnern Indiens gegessen wird. Die beiden letzten Arten wie auch Rhododéndron Catawbiense Mch. aus Nordamerika
[* 22] und Rhododéndron caucasicumPall. aus dem Kaukasus sind die Stammarten der zahlreichen in den Gärten kultivierten Hybriden und Varietäten.