mehr
Leitung des elektrischen Stroms ab. Gemessen wird die Länge der Leitung durch eine Skala, längs welcher das Kästchen gleitet.
Leitung des elektrischen Stroms ab. Gemessen wird die Länge der Leitung durch eine Skala, längs welcher das Kästchen gleitet.
(griech., »Strommesser«), [* 2]
Apparate zur Messung der Stärke [* 3] eines elektrischen Stroms. Die elektromagnetischen Rheometer gründen sich darauf, daß eine Magnetnadel aus ihrer durch den Erdmagnetismus bedingten Gleichgewichtslage abgelenkt wird, sobald man einen elektrischen Strom in einem Kreis [* 4] um sie herumführt. Dahin gehören die Tangenten- und die Sinusbussole (s. Galvanometer). [* 5] Die elektrochemischen Rheometer sind Apparate, in denen Wasser oder ein Metallsalz durch den Strom zersetzt und die Stromstärke nach der in der Zeiteinheit gebildeten Menge der Zersetzungsprodukte bemessen wird. Man nennt sie gewöhnlich Voltameter [* 6] (s. d.). Rheometer nennt man auch Instrumente zur Messung der Stromgeschwindigkeit fließender Gewässer.
(griech.-lat., »Stromerreger«),
jede Vorrichtung, mit deren Hilfe man einen fortdauernden elektrischen Strom erzeugen kann, z. B. galvanische Batterien, magnetelektrische Maschinen etc.
(griech.), Apparat, welcher dazu dient, in den Schließungskreis eines galvanischen Stroms Widerstände von bekannter Größe nach Belieben einzuschalten, ohne den Strom zu unterbrechen. Wheatstones Rheostat (Fig. 1 u. 2) besteht aus einer horizontal liegenden und um ihre Achse drehbaren Steinwalze mit eingeschnittener Schraubenlinie, in welcher ein Metalldraht verläuft. Das Ende desselben geht in die Steinwalze bis zu deren nicht durchlaufender Metallachse.
Auf einem Metallstab a b, der horizontal neben der Walze liegt, befindet sich ein Messingröllchen r, dessen mit einer Rinne versehener Rand gegen den Schraubendraht der Walze drückt. Dreht man die Walze mittels der Kurbel [* 7] h, so wird das Röllchen, den Schraubenwindungen folgend, auf dem Metallstab verschoben, so daß der durch die Klemmschraube s eintretende Strom von der Achse der Steinwalze aus die Drahtwindungen bis zum Röllchen durchlaufen muß, um von hier durch den Metallstab, dessen Widerstand ebenso wie derjenige der Achse unmerklich ist, zur Klemmschraube t zurückzukehren. Die Anzahl der vom Strom durchlaufenen Windungen wird an einer auf dem Stab ab [* 8] angebrachten Teilung abgelesen, Unterabteilungen einer Windung mittels des Zeigers l an dem in 100 gleiche Teile geteilten Umfang der Walze. Der Stöpselrheostat von Siemens [* 1] (Fig. 3) besteht aus einer zwischen zwei Brettern aufgestellten Reihe von Drahtspiralen, deren Widerstände 1, 2, 3, ... Einheiten betragen.
Über jeder Spirale befindet sich eine dicke Messingplatte a, b, c, ...; die erste a ist mit der Klemmschraube k, die letzte d mit der Klemmschraube k' leitend verbunden. Das eine Drahtende jeder Spirale ist an die darüber befindliche, das andre an die nächstfolgende Messingplatte gelötet. An ihren gegenüberstehenden Seiten haben die Platten halbkreisförmige Ausschnitte, in welche messingene Stöpsel s eingesetzt werden können. Sind überall die Stöpsel eingesetzt, so geht der Strom von k nach k' ohne merklichen Widerstand durch die dicken Metallplatten, ohne eine Spirale zu durchlaufen. Zieht man aber einen oder mehrere Stöpsel aus, so geht der Strom durch die zugehörigen Spiralen und erleidet den ihnen entsprechenden Widerstand. Die Rheostate werden gebraucht zur Regulierung der Stromstärke, bei der Bestimmung von Leitungswiderständen, elektromotorischen Kräften etc.; s. Ohmsches Gesetz.
[* 1] ^[Abb.: Fig. 1 u. 2. Wheatstones Rheostat.
Fig. 1 Seitenansicht.
Fig. 2 Vorderansicht.
Fig. 3. Stöpselrheostat nach Siemens.]
(griech.), Stromunterbrecher, s. Induktion, ^[= # in der Physik die Erregung elektrischer Ströme durch elektrische Ströme (Voltainduktion) oder ...] [* 9] S. 932.
bei den Griechen sowohl eigentliche praktische Redner als Theoretiker, Lehrer der Beredsamkeit, bei den Römern aber ausschließlich die letztern. In Athen [* 10] fing man zu ¶
Perikles' Zeiten zuerst an, die Redekunst zum Gegenstand eines besondern Studiums zu machen, und zwar warfen sich insbesondere die Sophisten, namentlich Gorgias, zu Lehrern derselben auf. Nach ihnen übten den bedeutendsten Einfluß auf die Entwickelung der Redekunst Isokrates, dessen Haus gleichsam eine Schule für ganz Griechenland [* 12] ward, und Aristoteles aus: ersterer ist wenn auch nicht Schöpfer, so doch Vollender der eigentlich oratorischen Periode in ihrem kunstmäßigen Bau, letzterm verdankt die Rhetorik ihre eigentliche wissenschaftliche Gestaltung.
Als ein Niederschlag dessen, was in der voraristotelischen Rhetorik gang und gäbe war, läßt sich die »Rhetorik an Alexander« betitelte Schrift des Anaximenes von Lampsakos betrachten. Isokrates wie Aristoteles hatten einen sehr bedeutenden Anhang, und so schieden sich in der voraristotelischen Rhetorik eine Isokratische, mehr auf das Stilistische, formell Sprachliche und Oratorische sehende, und eine Aristotelische, mehr wissenschaftliche Richtung. Hauptlehrstätten der Rhetorik waren Athen und Rhodos.
Die eigentliche Theorie der Beredsamkeit lag bis Ende des 2. Jahrh. v. Chr. fast ausschließlich in den Händen der Philosophen, namentlich der Peripatetiker und Stoiker; seitdem wandten sich die Redner und Lehrer der Beredsamkeit mit Eifer den theoretischen Studien zu und suchten mit eklektischer Benutzung der Arbeiten der Aristotelischen und Isokratischen Schule die Rhetorik in Systeme mit schulmäßiger Terminologie zu bringen. Der bedeutendste rhetorische Schriftsteller der Zeit war Hermagoras von Temnos (um 120 v. Chr.). Einen mächtigen Aufschwung nahm die praktische und theoretische Rhetorik in der römischen Zeit, ganz besonders seit dem Wiederaufleben der Sophistik (s. Griechische Litteratur, S. 728). Die Römer [* 13] lernten die eigentliche kunstgemäße Beredsamkeit von den Griechen kennen; aber anfangs hegte man gegen den Unterricht der griechischen ein so ungünstiges Vorurteil, daß man dieselben 161 v. Chr. durch einen Senatsbeschluß aus Rom [* 14] verbannte, und als Anfang des 1. Jahrh. v. Chr. die ersten lateinischen Rhetoren auftraten und großen Zulauf fanden, schritten die Zensoren 92 gegen »die der Sitte und Gewohnheit der Vorfahren widerstreitende Neuerung« ein.
Doch war dieser Versuch, sich gegen die Strömung der Zeitrichtung zu stemmen, ebenso vergeblich wie der erste; vielmehr fand der rhetorische Unterricht in immer weitern Kreisen Anklang, und seit der Augustischen Zeit erteilten ihn sogar Freigeborne ohne Anstoß, während er sich früher ausschließlich in den Händen von Freigelassenen befunden hatte. Außerdem besuchten die römischen Jünglinge griechische Städte, um dort die berühmten griechischen Redner zu hören.
Über die rhetorische Litteratur der Römer s. Römische Litteratur. [* 15] Bis in die Kaiserzeit erteilten die Lehrer der Rhetorik nur Privatunterricht; seit Vespasian erhielten sie von Staats wegen Besoldung wie die Grammatiker (s. d.). Der Theorie der Alten zufolge zerfielen die Reden dem Stoff nach in Staatsreden, Gerichtsreden und Prunkreden. Nach dem Stil unterschied man eine attische, asianische und rhodische Beredsamkeit; letztere hielt die Mitte zwischen der trocknen und nüchternen Behandlung der sogen. Attiker und dem schwülstigen, blumenreichen Pomp der Asiaten (Asiani).
Sammlungen der griechischen Rhetoren veröffentlichten Walz (Stuttg. 1833-36, 9 Bde.) und Spengel (Leipz. 1853-56, 3 Bde.), der lateinischen Halm (das. 1863).
Vgl. Blaß, Die attische Beredsamkeit (Leipz. 1868-80, 3 Bde.);
Derselbe, Die griechische Beredsamkeit von Alexander bis auf Augustus (Berl. 1865);
Westermann, Geschichte der Beredsamkeit in Griechenland und Rom (Leipz. 1833 bis 1835, 2 Bde.);
Ellendt, Eloquentiae romanae usque ad Caesares historia (vor seiner Ausgabe von Ciceros »Brutus«);
Berger, Histoire de l'éloquence latine jusqu'à Cicéron (Par. 1872, 2 Bde.).