Der rote
Aßmannshäuser zeichnet sich durch Mandelgeschmack und geistigen
Gehalt aus und besitzt oft überraschende
Ähnlichkeit
[* 4] mit dem
Chambertin-Burgunder, ohne seinen Rheinweincharakter einzubüßen; er ist der beste Rotwein
Deutschlands.
[* 5] Der
Hochheimer wächst auf den südlichen Abhängen des Taunusgebirges in dem
Winkel,
[* 6] welchen die Vereinigung des
Mains mit
dem
Rhein bildet, und ist von alters her so berühmt, daß in einem großen Teil der
Welt unter seinem
Namen
(Hock der
Engländer) alle deutschen
Weine gehen.
Der edle
Hochheimer übertrifft beinahe alle übrigen
Weine durch seinen ausgesprochen höchst aromatischen
Wohlgeruch und seine
vorzügliche Zartheit; er besitzt viel
Körper,
Milde und
Feuer, ist ungemein haltbar und gewinnt ausnehmend durchLagern.
Der moussierende
Hochheimer, der als Sparkling
Hock außerordentlichen
Absatz nach
England findet, gehört zu den gelungensten
Nachahmungen des Champagners. Dem
Hochheimer zunächst steht der
Wein von Kostheim, im Mündungswinkel von
Rhein und
Main; er
tritt in den zweiten
Rang und kommt nur als
Hochheimer in den
Handel. Ein ausgezeichnetesProdukt liefert
ferner der Neroberg bei
Wiesbaden,
[* 7] und auch Wickert erzeugt treffliche, gehaltvolle
Weine. Vgl. Litteratur bei
Rheingau.
[* 8]
(Tabernae rhenanae),
Flecken im bayr. Regierungsbezirk
Pfalz, Bezirksamt
Germersheim, am Erlenbach und an der
LinieGermersheim-Lauterburg der Pfälzischen Maximiliansbahn, hat Bierbrauerei,
[* 9] Malzfabrikation, Tabaksbau und (1885) 1831 fast
nur kath. Einwohner. Rheinzabern gehörte früher zum
BistumSpeier
[* 10] und ist Fundort römischer
Altertümer.
Beatus (eigentlich
Bilde von
Rheinau im Elsaß), einer der bedeutendern deutschen Humanisten, geboren um 1485 zu
Schlettstadt,
[* 11] wurde daselbst gebildet und durch einen längern Aufenthalt in
Paris
[* 12] (seit 1503) gefördert, begab sich um 1511 nach
Basel,
[* 13] wo er bald mit dem berühmten
Erasmus in
Freundschaft trat und in den
OffizinenJoh.
Frobens, später Amerbachs
als
Korrektor wirkte. Durch die
Pest und die kirchlichen Streitigkeiten von dort vertrieben, siedelte er um 1527 nach seiner
Vaterstadt über, wo er fortfuhr, mit den bedeutendsten
Gelehrten und
Kirchenlehrern seiner Zeit
Fühlung zu behalten, und
starb auf der Rückkehr von einer Badereise Rhenanus war ein ebenso wahrhaft frommer wie bescheidener
Gelehrter, bedächtig und zurückhaltend in religiösen und kirchlichen, gewissenhaft und umsichtig in
wissenschaftlichen
Fragen.
Von seinen Werken nennen wir die
Ausgaben von »Plinii epistolae« (Straßb.
1514),
»Rerum germanicarum libri III« (das. um 1531).
Auch hat Rhenanus mehrere
Schriften des
Erasmus veröffentlicht. Der »Briefwechsel des
Beatus Rhenanus« wurde von Horawitz und
Hartfelder
herausgegeben (Leipz. 1886).
von Stahlberger, dient dazu,
Richtung und
Stärke unterseeischer Strömungen
zu messen. Der
Apparat besteht aus einem hohlen, gebogenen Messingring, der wie eine bestimmte Art der
Manometer
[* 21] (s. d.) wirkt,
durch ein
Gewicht unterzusinken gezwungen wird, in einer vorher einstellbaren Tiefe aber sich auslöst
und wieder an die Oberfläche steigt. Indem man nun im
Moment des Untersinkens des Rheobathometers einen andern auf der Oberfläche
schwimmenden Gegenstand sich selbst überläßt, kann man beim Wiederauftauchen des Rheobathometers aus seiner
Entfernung
und
Richtung von jenem schwimmenden Gegenstand den Unterschied der Oberflächen- und Tiefenströmung (wenn erstere bekannt,
die letztere allein) bestimmen.
(griech.), physikal.
Instrument, welches wie der
Rheostat
[* 22] (s. d.) gebraucht wird u. aus zwei
Platindrähten
a, b (s. Figur, S. 785) besteht, die auf einem horizontalen
Brett so ausgespannt sind, daß zwischen ihnen nur
durch einen kleinen
Kasten k, welcher mit
Quecksilber gefüllt ist, und durch welchen die Platindrähte
hindurchgehen, eine leitende
Verbindung besteht. Der durch das metallene
Lager
[* 23] c eintretende galvanische
Strom gelangt auf dem
Weg ckd zu dem andern
Lager d, indem er durch das
Quecksilber von dem einen
Draht
[* 24] auf den andern übergeht. Der kleine
Kasten
kann verschoben werden und schließt mithin bald kürzere, bald längere
Enden der
Drähte für die
¶
mehr
Leitung des elektrischen Stroms ab. Gemessen wird die Länge der Leitung durch eine Skala, längs welcher das Kästchen gleitet.