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Rhein-Rhônekanal - Rhe
Seite 13.783.
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Rhein-Rhônekanal s. Elsaß-Lothringen, S. 576. / 5
Rheinsberg Stadt im preuß. Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Ruppin, am Rheinsberger See und am Rhin, hat / 191
Rheinstein Schloß im preuß. Regierungsbezirk Koblenz, unweit Bingen, links am Rhein, unterhalb des Binger / 74
Rheinwald s. Hinterrhein. / 3
Rheinwaldhorn s. Adula. / 3
Rheinweine im weitern Sinn alle Weine von beiden Ufern des Rheins von Basel bis zum Siebengebirge, die / 625
Fortsetzung:
Rheinprovinz , (Rheinpreußen, Rheinland, hierzu Karte "Rheinprovinz"), preuß. Provinz, grenzt gegen
mehr
wichtigsten Handelsstädte am
Rhein müssen genannt werden:
Koblenz ,
[* 2 ]
Köln ,
[* 3 ]
Mülheim ,
[* 4 ]
Düsseldorf ,
[* 5 ]
Duisburg ,
[* 6 ]
Ruhrort
[* 7 ] und
Wesel
[* 8 ] (sämtlich
mit Flusshäfen und Schiffswerften). Die
Eisenbahnen der
Provinz (im Betriebsjahr 1886/87: 3028 km) gehören mit ganz geringen
Ausnahmen dem
Staat . Die wichtigsten
Linien sind:
Berlin-Hannover-Köln ,
Oberhausen-Emmerich , Venloo-Hamburg,
Köln-Nimwegen ,
Köln-Herbesthal ,
Köln-Trier ,
Köln-Bingerbrück ,
Koblenz-Diedenhofen ,
Trier-Saarbrücken , Speldorf-Niederlahnstein,
Deutz-Gießen ,
Bingerbrück-Neunkirchen ,
Aachen-Düsseldorf-Holzminden etc. Durch den
Eisenbahnbau
[* 9 ] sind auch mehrere stehende
Rheinbrücken (zu
Koblenz ,
Köln ,
Düsseldorf ,
Hochfeld und
Wesel ) entstanden.
Trier (Bistum) - Trier
* 13
Trier .
An Unterrichtsanstalten hat die
[* 10 ] eine
Universität
(Bonn ),
[* 11 ] 31 Gymnasien, 13 Progymnasien, 13 Realgymnasien, 3
Oberrealschulen , 5
Realschulen , 13 Realprogymnasien, 5
Gewerbe -
und höhere
Bürgerschulen , eine polytechnische
Hochschule
(Aachen ),
[* 12 ] 2
Landwirtschaftsschulen , eine Kadettenanstalt
(Bensberg ), eine
Kriegsschule
(Engers ), 15 Schullehrerseminar (5 evangelische, 10 katholische), 8
Taubstummenanstalten , ein Blindeninstitut
etc. Für die innere
Verwaltung wird die
Provinz in fünf Regierungsbezirke mit 74
Kreisen geteilt:
Koblenz mit 14,
Düsseldorf
mit 24,
Köln mit 12,
Aachen mit 11 und
Trier
[* 13 ] mit 13
Kreisen .
Provinzial - und
Kreisordnung wurden 1. April 1888 eingeführt. Was das Justizwesen betrifft, so besteht, nach
Abzug beinahe des ganzen rechtsrheinischen Teils des Regierungsbezirks
Koblenz
(Landgericht
Neuwied zum
Oberlandesgericht in
Frankfurt
[* 14 ] a. M.) und der zum
Oberlandesgericht in
Hamm
[* 15 ] gehörigen Landgerichtsbezirke
Duisburg und
Essen ,
[* 16 ] für die
Provinz ein
Oberlandesgericht zu
Köln mit den neun
Landgerichten zu
Aachen ,
Bonn ,
Düsseldorf ,
Elberfeld ,
[* 17 ]
Kleve ,
Koblenz ,
Köln ,
Saarbrücken
[* 18 ] und
Trier .
Militärisch bildet der größte Teil der Rheinprovinz den
Bezirk des 8.
Armeekorps ; der größte Teil des Regierungsbezirks
Düsseldorf
gehört zu dem des 7., der
Kreis
[* 19 ]
Wetzlar
[* 20 ] zu dem des 11.
Armeekorps
Festungen sind:
Köln mit
Deutz ,
Koblenz
mit
Ehrenbreitstein ,
Wesel und
Saarlouis . Die wichtigste Stadt der
Provinz ist
Köln , die politische und militärische Hauptstadt
dagegen
Koblenz . Die Provinzial farben sind
Grün und
Weiß .
Vgl. Restorff, Topographisch-statistische
Beschreibung der preußischen
Rheinprovinz (Berl. 1830);
»Gemeinde-Lexikon der Rheinprovinz« (hrsg. vom königlichen
Statistischen
Büreau , das. 1888);
Grotefend ,
Organisation der
staatlichen und kommunalen
Verwaltung in der Rheinprovinz (Düsseld. 1887);
Neukamp,
Staats - und
Selbstverwaltung
der Rheinprovinz
(Essen 1888);
Brandts , Die neuen preußischen Verwaltungsgesetze für die Rheinprovinz
(Aachen 1887);
»Rheinisches
Provinzial-Handbuch «
(Trier , seit 1884);
Hocker , Die
Großindustrie
Rheinlands und
Westfalens (Leipz. 1867);
Dechen , Geognostische
Karte der Rheinprovinz (2. Aufl.,
Berl. 1870, und
Text ).
s.
Elsaß-Lothringen , ^[= (hierzu Karte Elsaß-Lothringen), das unmittelbare "deutsche Reichsland", das durch ...]
[* 21 ] S. 576.
Potpourri - Potsdam
* 22
Potsdam .
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Potsdam ,
[* 22 ]
Kreis
Ruppin , am Rheinsberger
See und am
Rhin , hat eine
Kirche aus
dem 14. Jahrh., ein königliches
Schloß (1737-39 von
Knobelsdorff umgebaut), schöne Parkanlagen mit
Denkmälern der
Prinzen
Heinrich und
August
Wilhelm von
Preußen
[* 23 ] sowie einiger
Generale , ein
Amtsgericht , Steingutfabrikation, eine
Dampfschneidemühle,
Landwirtschaft und (1885) 2231 evang. Einwohner. - Anfangs
bloß ein
Schloß , seit 1368 als Stadt genannt, kam Rheinsberg 1524 an die
Familie v.
Bredow , später an die
Herren v. Lochow und
die
v. Beville.
Nachdem es der König
Friedrich
Wilhelm I. 1734 gekauft und zur Stadt erhoben hatte, übergab er es seinem
Sohn, dem nachmaligen
Friedrich II., als
Residenz . Dieser hielt sich hier als
Kronprinz einige Jahre auf und verschönerte
Schloß
und
Garten ;
[* 24 ] 1744 kam es an den
Prinzen
Heinrich , der daselbst seit 1763
Hof
[* 25 ] hielt und bestattet wurde, 1802 an den
Prinzen
Ferdinand , 1813 an den
Prinzen
August von
Preußen , nach dessen
Tod (1843) es an die
Krone zurückfiel. 4 km entfernt liegt die Zechliner
Glashütte .
Vgl.
Hoppe ,
Chronik von Rheinsberg
(Neuruppin
[* 26 ] 1847);
Rheinsberg
Schulz , Rheinsberg (das. 1879);
Hamilton , Rheinsberg,
Friedrich d. Gr. und
Prinz
Heinrich von
Preußen (deutsch, Berl. 1882, 2 Bde.).
Bindehaut - Bingen
* 27
Bingen .
Schloß im preuß. Regierungsbezirk
Koblenz , unweit
Bingen ,
[* 27 ] links am
Rhein , unterhalb
des
Binger
Lochs , bis 1825 unter dem
Namen
Voigtsberg alte
Ruine , einst
Residenz König
Rudolfs von
Habsburg , ward im genannten Jahr
von der
Familie v. Eyß, der Rheinstein als Mannslehen zustand, dem
Prinzen
Friedrich von
Preußen überlassen, der es bis 1829 wiederherstellen
und mit einer Sammlung von mittelalterlichen Merkwürdigkeiten versehen ließ.
Seit 1863 gehört es den
Prinzen
Alexander und
Georg von
Preußen .
s.
Hinterrhein . ^[= einer der beiden Quellflüsse des Rheins, 56 km lang, entspringt in den Wildnissen der Adulagruppe, ...]
s.
Adula . ^[= eine der mächtigsten Gebirgsgruppen der Graubündner Alpen, bestehend aus einer Zentralgruppe ...]
Ernte (Allgemeines, Ge
* 29
Ernte .
im weitern
Sinn alle
Weine von beiden
Ufern des
Rheins von Basel
[* 28 ] bis zum
Siebengebirge , die der Seitenlande und der
einmündenden Flußthälern also die
Weine
Badens , des Elsaß, des
Rheingaues , der
Mosel ,
Nahe und
Saar , der
Ahr und des Unterrheins,
Rheinhessens mit der
Bergstraße und der
Pfalz ; im engern
Sinne nur die
Weine des
Rheingaues , deren
Produktion
im Zeitraum von 40
Jahren zwischen 88 und 5086
Stück (à 1200
Lit .) schwankte. In diesem Zeitraum lieferten 25 Jahre
weniger als eine halbe und nur eins eine volle
Ernte .
[* 29 ]
Diese
Weine sind mit wenigen Ausnahmen weiß, gold-hell, von trocknem, pikantem
Geschmack und einem köstlichen
Boukett , welches
kein andrer
Wein in solcher
Fülle und
Kraft
[* 30 ] besitzt. Die Rheinweine machen leicht das
Gefühl von
Säure auf der
Zunge ; aber
selbst bei den leichtesten vereinigt sich diese
Säure mit so viel
Aroma , Lieblichkeit und Feinheit, daß sie ein vortreffliches
Tafelgetränk bilden. Im allgemeinen sind die edlen Rheinweine schwer, mäßig getrunken übertrifft ihre diätetische
Wirkung , namentlich bei alten Leuten, diejenige aller bekannten
Weine .
Rheinzabern - Rheokord
* 34
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Die Rheinweine lassen sich bei richtiger Behandlung jahrhundertelang aufbewahren. Die besten
Rheingauer
Weine ,
die sogen. Hochgewächse, gelten als die edelsten
Weine
Deutschlands
[* 31 ] und sind mehrfach als die ersten der
Welt gerühmt worden.
Auch die mittlern
Weine des
Rheingaues finden nach weithin Abnahme, während die kleinern an
Ort und
Stelle oder in der Umgegend
konsumiert werden. Als Rheinweine ersten
Ranges betrachtet man die von
Johannisberg ,
Steinberg ,
Markobrunn ,
Rauenthal ,
Rüdesheim ,
Geisenheim ,
Hochheim ,
Gräfenberg ,
Aßmannshausen (rot); zweiten
Ranges sind die von
Hattenheim ,
Dorf-Johannisberg ,
Winkel ,
[* 32 ] Östrich , Hallgarten, Vollrathsberg; dritten
Ranges die von
Erbach ,
Eltville , Eibingen, Kiedrich, Mittelheim,
Schierstein , Walluf,
Lorch (auch rot). Hauptplätze für den
Handel sind:
Rüdesheim ,
Eltville ,
Bingen ,
Mainz ,
[* 33 ]
Frankfurt ,
Köln . Der
Schloß-Johannisberger wird auf 16
Hektar gebaut, von denen gewöhnlich 10,5 -11 im tragfähigen Zustand sind, und man produziert
im
Durchschnitt etwa jährlich 30
Stück
Wein ; die Kabinettsweine werden nur in
¶
mehr
Flaschen verkauft, sie zeichnen sich durch höchst angenehmen Geruch und Geschmack , gewürzhafte Süße , Konsistenz und Stärke
[* 35 ] aus und gehen in alle zivilisierten Länder der Welt . Auch unter dem Dorf-Johannisberger finden sich sehr edle Sorten . Der Steinberger ,
ebenfalls einer der feinsten, boukettreichsten und stärksten Weine , übertrifft in guten Jahrgängen den Johannisberger
an Feuer , wenn er ihm auch an Boukett nachsteht, und der Steinberger Kabinettswein erzielt ziemlich dieselben Preise wie der
Johannisberger .
Der Rauenthaler , erst in neuester Zeit durch verbesserte Kultur zu hohem Rang erhoben, heißt seit dem Fürstenkongreß von 1863 Fürstenwein,
weil damals die Stadt Frankfurt ihre Gäste mit diesem Wein bewirtete. Der Markobrunner ist sehr duftig und
besonders im Alter kräftig; er wächst in den Gemarkungen Erbach und Hattenheim . Der Gräfenberger wächst bei Kiedrich und ist
dem Johannisberger sehr ähnlich. Rüdesheim liefert in seiner großen Gemarkung kräftige, boukettreiche Weine ersten Ranges ,
ebenso Geisenheim .
Ahnfrau - Ahnung
* 36
Ähnlichkeit .
Der rote Aßmannshäuser zeichnet sich durch Mandelgeschmack und geistigen Gehalt aus und besitzt oft überraschende
Ähnlichkeit
[* 36 ] mit dem Chambertin-Burgunder , ohne seinen Rheinweincharakter einzubüßen; er ist der beste Rotwein Deutschlands .
Der Hochheimer wächst auf den südlichen Abhängen des Taunusgebirges in dem Winkel , welchen die Vereinigung des Mains mit
dem Rhein bildet, und ist von alters her so berühmt, daß in einem großen Teil der Welt unter seinem
Namen (Hock der Engländer ) alle deutschen Weine gehen.
Der edle Hochheimer übertrifft beinahe alle übrigen Weine durch seinen ausgesprochen höchst aromatischen Wohlgeruch und seine
vorzügliche Zartheit; er besitzt viel Körper , Milde und Feuer , ist ungemein haltbar und gewinnt ausnehmend durch Lagern .
Der moussierende Hochheimer , der als Sparkling Hock außerordentlichen Absatz nach England findet, gehört zu den gelungensten
Nachahmungen des Champagners. Dem Hochheimer zunächst steht der Wein von Kostheim, im Mündungswinkel von Rhein und Main ; er
tritt in den zweiten Rang und kommt nur als Hochheimer in den Handel . Ein ausgezeichnetes Produkt liefert
ferner der Neroberg bei Wiesbaden ,
[* 37 ] und auch Wickert erzeugt treffliche, gehaltvolle Weine . Vgl. Litteratur bei Rheingau .
[* 38 ]