Festung (Allgemeines;
* 7
Festung .
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Düsseldorf ,
[* 4 ]
Kreis
[* 5 ]
Mörs , 2 km vom
Rhein und mit diesem
durch einen
Kanal
[* 6 ] verbunden, hat eine evangelische und eine kath.
Kirche , ein altes
Rathaus , ein
Amtsgericht , Fabrikation des
»Boonekamp of Maagbitter« , Samtweberei, Dampfmühlen, Sämereihandel,
Ackerbau und (1885) 2651 Einw. Rheinberg, vormals starke
Festung
[* 7 ] an einem seit dem 17. Jahrh. verschwundenen Rheinarm, gehörte schon im 12. Jahrh.
zu Kurköln, ergab sich 1672 an die
Franzosen und ward 1703 von den
Preußen
[* 8 ] genommen und geschleift. Südwestlich das Dorf
Kamp , bei welchem
Prinz
Ferdinand von
Braunschweig
[* 9 ] 16. Okt. 1760 von den
Franzosen unter de
Castries geschlagen ward.
Joseph ,
Komponist , geb. 17. März 1839 zu
Vaduz im
Fürstentum
Liechtenstein ,
[* 10 ] erhielt seine
musikalische
Ausbildung 1851-54 am Hauserschen
Konservatorium zu
München
[* 11 ] und lebt daselbst als
Lehrer an der 1865 durch
Hans
v.
Bülow errichteten königlichen Musikschule. Seine Hauptwerke sind: das symphonische Tongemälde
»Wallenstein « ;
die
Opern :
»Die sieben
Raben « und »Türmers Töchterlein« ;
die
Musik zu
Calderons
Schauspiel »Der wunderthätige
Magus « ;
ein
Requiem für die im deutschen
Kriege gefallenen
Helden .
Auch schrieb er mehrere größere Chorwerke sowie zahlreiche
Kirchen -,
Kammer - und Konzertmusikstücke. Rheinbergers Werke (im ganzen gegen 100) tragen alle mehr oder weniger die Merkmale
bedeutender schöpferischer Begabung und einer gediegenen künstlerischen
Bildung
an sich . 1877 wurde er zum
Kapellmeister an der
Allerheiligen-Hofkapelle in
München ernannt. - Seine
Gattin Franziska, geborne v. Hoffnaaß, machte sich
als Dichterin bekannt
(»Dichtungen « ,
Münch . 1882, u. a.).
Geschichtskarte von De
* 13
Geschichtskarte .
Benennung jenes
Staatenbundes , der von
Napoleon I. auf den Trümmern des
Deutschen
Reichs
gegründet wurde (s. die Geschichtskarte
[* 13 ] IV bei
»Deutschland « ).
[* 14 ] Am 1. Aug. 1806 erklärten 16 deutsche
Fürsten (die
Könige von
Bayern
[* 15 ] und
Württemberg ,
[* 16 ] der Kurfürst-Reichserzkanzler, der
Kurfürst von
Baden ,
[* 17 ] der neue
Herzog von
Berg , der
Landgraf von
Hessen-Darmstadt ,
die
Fürsten von
Nassau-Usingen ,
Nassau-Weilburg ,
Hohenzollern-Hechingen ,
Hohenzollern-Sigmaringen ,
Salm-Salm
und
Salm-Kyrburg , der
Herzog von
Arenberg , die
Fürsten von
Isenburg-Birstein und von
Liechtenstein und der
Gras von und zu der
Leyen ) förmlich ihre Trennung vom
Reich und begründeten durch die vom 12. Juli 1806 datierte, 17. Juli zu
Paris
[* 18 ] unterzeichnete Rheinbundsakte
vor
Europa
[* 19 ] ihr
Bündnis als »rheinische
Bundesstaaten « .
Frankenwald - Frankfur
* 20
Frankfurt .
Nach der Bestimmung der Rheinbundsakte erhielt der
Kurfürst und
Erzkanzler den
Titel eines Fürsten-Primas; der
Kurfürst von
Baden , der
Landgraf von
Hessen-Darmstadt und der
Herzog von
Berg empfingen die großherzogliche
Würde ;
Nassau-Usingen nahm den
Titel eines
Herzogs und der
Graf von der
Leyen den
Rang eines
Fürsten an. Zahlreiche fürstliche, reichsgräfliche
und reichsritterschaftliche
Familien sowie
die
Städte
Frankfurt
[* 20 ] und
Nürnberg
[* 21 ] wurden mediatisiert.
Napoleon I. nannte sich den
Protektor des
Bundes .
Alle Mitglieder,
Frankreich mit inbegriffen, sollten
einer für alle und alle
für einen stehen. Zu diesem
Zweck sollte
Bayern 30,000 Mann,
Württemberg 12,000,
Baden 8000,
Berg 5000,
Hessen-Darmstadt 4000 und
die übrigen Bundesfürsten zusammen 4000 Mann,
Frankreich dagegen 200,000 Mann stellen. Der erste deutsche
Fürst , der nach
dem
Schluß des
Bundes in denselben aufgenommen wurde, war der
Kurfürst von
Würzburg ,
[* 22 ] der nach
Annahme der großherzoglichen
Würde 25. Sept. 1806 demselben beitrat.
Anhalt (Geistige Kultu
* 25
Anhalt .
Der
Kurfürst von
Sachsen
[* 23 ] wurde nach dem
Posener
Frieden 11. Dez. 1806 unter
Annahme des Königstitels als Mitglied
des Rheinbundes anerkannt. Am 15. Dez. folgten die fünf sächsischen
Herzöge und durch den
Traktat zu
Warschau
[* 24 ] vom 18. April 1807 auch
die
Fürsten von
Schwarzburg-Rudolstadt und
Schwarzburg-Sondershausen , die drei
Herzöge von
Anhalt ,
[* 25 ] die
Fürsten von
Lippe-Detmold
und
Schaumburg-Lippe und die
Fürsten von
Reuß .
[* 26 ] Auch das
Königreich
Westfalen
[* 27 ] wurde nach Bestätigung seiner
Verfassung 15. Nov. 1807 von
Napoleon zum Rheinbundstaat erklärt, und 18. Febr. 1808 traten der
Herzog von
Mecklenburg-Strelitz , 21. März der
Herzog von
Mecklenburg-Schwerin und 14. Okt. 1808 der
Herzog von
Oldenburg
[* 28 ] dem
Bund bei, so daß derselbe nach
der durch
Dekret
Napoleons vom 10. Dez. 1810 befohlenen Vereinigung mehrerer Bundesgebiete (der Herzogtümer
Arenberg und
Oldenburg
und eines großen Teils des
Königreichs
Westfalen ) mit
Frankreich während der höchsten
Blüte
[* 29 ] des
Napoleonischen Kaiserreichs
(1811) an Länderbestand und Volkszahl enthielt: 4
Königreiche , 5 Großherzogtümer, 11 Herzogtümer, 16 Fürstentümer,
zusammen 325,752 qkm (5916 QM.) mit 14,608,877 Einw.
und einem
Kontingent von 119,180 Mann.
Deutschland. Fluß- und
* 30
Deutschlands .
Von den Staatsmännern und
Publizisten der Rheinbundstaaten, aber auch von vielen aufrichtigen
Patrioten wurde der Rheinbund als die
Wiedergeburt
Deutschlands ,
[* 30 ] seine
Verfassung als die
Bürgschaft einer glücklichen und mächtigen Zukunft gepriesen, während
der in Wirklichkeit ganz der Willkürherrschaft
Napoleons preisgegeben war. Das Jahr 1813 machte dem ein
Ende. Die
Herzöge von
Mecklenburg-Schwerin und von
Mecklenburg-Strelitz waren die ersten, welche, als
Preußen sich mit Rußland
gegen
Napoleon vereinigte, den Rheinbund verließen.
Der König von
Sachsen und der
Fürst-Primas , der
Präsident des
Bundes , blieben bis zuletzt getreu. Der
König von
Westfalen und der
Großherzog von
Berg wurden auf dem
Wiener Kongreß ihrer
Throne verlustig erklärt,
Würzburg kam
an
Bayern , und die
Fürsten von
Isenburg und von und zu der
Leyen , der
Herzog von
Arenberg und die
Fürsten von
Salm wurden mediatisiert,
die übrigen Mitglieder des
Bundes aber auch von dem neuen
Deutschen
Bund als souveräne Mächte anerkannt.
Vgl.
Lucchesini ,
Historische
Entwickelung der
Ursachen und
Wirkungen des Rheinbundes (deutsch von
Halem , Leipz. 1821-1825, 3 Bde.);
Winkopp, Der
Rheinische
Bund
(Zeitschrift , Frankf. 1807-13, 23 Bde.);
Pölitz , Der Rheinbund, historisch und statistisch dargestellt
(Leipz. 1811);
Derselbe, Handbuch der Geschichte der souveränen
Staaten des Rheinbundes (das. 1811, 2 Bde.);
Klüber ,
Staatsrecht des Rheinbundes
(Tübing . 1808);
Zachariä ,
Staatsrecht der
Rheinischen
Bundesstaaten (Heidelb. 1810).
Rheindorn - Rheinhessi
* 32
Seite 13.780.
(Dahlen ), Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Düsseldorf ,
Kreis
Gladbach ,
[* 31 ] an der
Linie M'Gladbach-Dahlheim der
Preußischen Staatsbahn,
¶
mehr
hat eine kath. Kirche , Lohgerberei , eine Flachsbereitungsanstalt, Bierbrauerei,
[* 33 ] Branntweindestillation, Wind - und Wassermühlen ,
Flachs - und Getreidehandel und (1885) 5960 meist kath. Einwohner.