Als
Diener und Begleiter der großen Göttermutter werden die kunstfertigen
Idäischen Daktylen (s. d.) und die in bacchantischer
Wut dieGöttin umtanzenden
Korybanten genannt. In naher
Verwandtschaft mit dem orgiastisch ausschweifenden
Dienste
[* 5] der
Kybele
[* 6] stand der in
Thrakien heimische
Dienst des
BakchosSabazios, als dessen
MutterKybele selbst angeführt wird.
Überhaupt schloß sich der Bakchosdienst sehr eng an den Kybelekult an.
Letzterer, der jedenfalls sehr alt war, bezog sich
auf das
Verhältnis der
Göttin zu
Attis (s. d.), dessen Verlust und Wiederauffindung, die mit dem ausschweifendsten
Jubel gefeiert ward. In
Rom trat der Kybelekult geläuterter auf.
Seit 194
v. Chr. wurden der
Göttin zu
Ehren alljährlich 4.-10. April besondere theatralische
Spiele gefeiert, die Megalesia
oder
Ludi Megalenses. Die beim Kybelekult fungierenden
Priester hießen
Korybanten und
Kureten, als
Kastraten
auch
Galli (s. d.). Statuarische
Darstellungen der
Rhea-Kybele sind selten, häufig findet sie sich dagegen in griechischen
Reliefs,
am großartigsten aufgefaßt in dem Altarfries von
Pergamon,
[* 7] wo sie, auf dem
Löwen
[* 8] reitend, sich gegen die
Giganten wendet.
Gewöhnlich aber wurde sie thronend dargestellt mit zweiLöwen ihr zur Seite (vgl. Abbildung). Ihr stehendes
Attribut ist die
Handtrommel.
Vgl. Goehler,De Matris magnae apud
Romanos cultu (Leipz. 1886).
griech. Stadt am
Fretum Siculum, nächst
Cumä die älteste griechischeKolonie in
Italien,
[* 18] vor 720
v. Chr. von Chalkidiern aus
Euböa und Messeniern gegründet, gedieh durch
Handel bald zu solcher
Blüte,
[* 19] daß sie zur
Zeit des ältern
Dionysios 70
Kriegsschiffe stellte. Von diesem
Tyrannen nach mehrjährigen
Kämpfen und Belagerungen 387 erobert,
geplündert und zerstört, erhob sie sich nicht wieder zu ihrem alten Wohlstand. 279 setzten sich 4000 Kampaner,
die als befreundete römische
Besatzung daselbst standen, in den
Besitz der Stadt, wurden jedoch 270 von den
Römern unterworfen
und bestraft. Seitdem stand Rhegium unter römischer Herrschaft und
war inSeekriegen, wie im zweiten
Punischen und in dem des
Augustus
gegen
SextusPompejus, ein wichtiger
Punkt. Jetzt
Reggio di
Calabria.
(Verschlag), eine bei
Pferden häufig auftretende, durch
Fütterung proteinreicher
Nahrungsmittel
[* 28]
(Roggen,
Mais,
Hafer),
[* 29] aber auch durch
Erkältung bedingte
Entzündung der Huflederhaut. Von der Rhehe werden die Vorderhufe häufiger befallen als die
Hinterhufe; junge
Pferde
[* 30] erkranken leichter als alte. Die
Tiere bekunden bei der
Krankheit heftige
Schmerzen
in den
Gliedmaßen; das Stehen und
Gehen ist sehr erschwert und selbst unmöglich.
Leiden
[* 31] die Vorderfüße, so stellen die
Tiere
die Hinterfüße unter den Leib, um den Vorderteil des
Körpers zu entlasten. Die
Hufe sind warm, die Atemzüge und
Pulse beschleunigt.
Oft entsteht nach einigen
TagenDurchliegen der
Haut
[* 32] an verschiedenen
Stellen, und die
Pferde können durch
eiterige oder jauchige
Blutvergiftung zu
Grunde gehen. Gewöhnlich endet die Rhehe nicht tödlich; aber die
Pferde erleiden durch
die Schwellung und Wucherung in der Huflederhaut eine Deformität der
Hufe, die zuweilen so bedeutend ist, daß die
Tiere gebrauchsunfähig werden, mindestens
¶
mehr
auf harten Wegen nicht mehr zu benutzen sind. Für Behandlung der Rhehe sind kalte und erweichende Umschläge um die Hufe, Aderlaß
und Abführmittel zunächst angezeigt. In den spätern Stadien der Krankheit ist allein von der Hufpflege eine Verbesserung
des Zustandes zu erwarten.
Vgl. Möller, Hufkrankheiten des Pferdes (Berl. 1880).