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eine purgierend wirkende Rinde, aus welcher ein Fluidextrakt (Extractum Cascara sagrada) dargestellt wird.
Rhamnus chlorophorus Ldl. und Rhamnus utilis Decsn. liefern das Chinesisch Grün.
eine purgierend wirkende Rinde, aus welcher ein Fluidextrakt (Extractum Cascara sagrada) dargestellt wird.
Rhamnus chlorophorus Ldl. und Rhamnus utilis Decsn. liefern das Chinesisch Grün.
Flecken im alten Attika, am Euripos, 60 Stadien von Marathon, mit einem berühmten Tempel [* 2] der Nemesis, die davon den Namen Rhamnusia führte.
s. v. w. Chinesisch Grün. ^[= (chinesischer, grüner Indigo, Lokao), chines. Farbstoff, welcher in kleinen, unregelmäßigen, ...]
Gavial. ^[= (Rüsselkrokodile, Gavialidae Hxl.), Reptilienfamilie aus der Ordnung der Krokodile, namentlich ...]
ägypt. König, s. Ramses ^[= Name mehrerer Könige von Ägypten, von denen folgende bemerkenswert sind: 1) R. II. (griech. ...] 2).
(griech.), s. v. w. Kriebelkrankheit. ^[= (Ergotismus, Kornstaupe, Krampfsucht, ziehende Seuche), ein infolge von längerm Genuß des ...]
(griech.), Naht, besonders Schädelnaht.
L. fil., Gattung aus der Familie der Palmen, [* 3] niedrige Gewächse mit schilfartig zusammenstehenden, aus gemeinsamer Wurzel [* 4] entspringenden rohrähnlichen Stengeln, handförmigen Blättern, deren Segmente an der Spitze gezahnt sind, an der Basis von mattenartigem Faserwerk umgebenen Blattstielen, gelben, polygam-diözischen Blüten und einsamigen Früchten. Von den fünf ostasiatischen Arten wird Rhapis flabelliformis Ait. (s. Tafel »Blattpflanzen [* 5] II«),
auf den Liukiuinseln und im südlichen China [* 6] heimisch, in den japanischen Gärten kultiviert und liefert vortreffliche Spazierstöcke (ground-rattans). Sie wird nur etwa 1,25 m hoch und ist bei uns eine beliebte Gewächshaus- und Zimmerpflanze. [* 7]
bei den Griechen diejenigen, welche eigne wie fremde Dichtungen öffentlich vortrugen. Der Vortrag war ursprünglich ein gesangartiger und mit musikalischer Begleitung auf der Lyra [* 8] verbunden; mit der Ausbildung der lyrischen Poesie seit Terpandros kam zunächst das Saitenspiel in Wegfall, und auch der Vortrag gestaltete sich allmählich zur einfachen Deklamation, bei der der Rhapsode einen Lorbeerzweig in der Hand [* 9] hielt. Gegenstand des Vortrags waren wenn auch nicht ausschließlich, doch vorzugsweise die epischen Dichtungen, vor allen die des Homer, die ihre Verbreitung unter den Griechen in erster Reihe den Rhapsoden verdankten.
Denn wie die alten Sänger zogen diese von Ort zu Ort, um sich an Fürstenhöfen und vor Festversammlungen hören zu lassen; eine besondere Gelegenheit, ihre Kunst in gegenseitigem Wettkampf um einen ausgesetzten Preis zu zeigen, boten ihnen die in manchen Städten, namentlich aber in Athen, [* 10] angeordneten öffentlichen Vorträge der Homerischen Gesänge. Weil diesen ihre Thätigkeit allezeit vorzugsweise zugewendet war, hießen sie auch Homeriden oder Homeristen (vgl. auch Homeros).
Allmählich sank die hohe Achtung, in der sie ursprünglich standen, als die meisten ihre Kunst nur handwerksmäßig und rein mechanisch übten; doch bestanden die Wettkämpfe weit über die klassische Zeit hinaus, und auch bei Gastmählern und andern Anlässen pflegte man Rhapsoden noch lange hinzuzuziehen. In jüngster Zeit ist der Ausdruck auf die modernen Pfleger der Rezitationskunst, wie Jordan, Türschmann u. a., angewendet worden.
Vgl. Kreuser, Homerische Rhapsoden (Köln [* 11] 1833);
Jordan, Das Kunstgesetz Homers und die Rhapsodik (Frankf. 1869).
(griech.), das von einem Rapsoden vorgetragene Gedicht, besonders ein einzelner Abschnitt eines alten Epos (daher rhapsodisch s. v. w. bruchstückartig, abgerissen). In der modernen Poesie heißt eine Gattung der ekstatischen Lyrik (s. d.), welche nicht, wie die Hymne (s. d.), einer religiösen, aber auch nicht, wie der Dithyrambos (s. d.), einer durch bloßen Weinrausch, sondern einer durch einen andern sinnlichen Rausch (z. B. die Liebe) hervorgerufenen Begeisterung entspringt (z. B. Schillers »Rhapsodie der Leidenschaft«). In der modernen Komposition versteht man unter Rhapsodie meist Instrumentalphantasien, die aus Volksmelodien zusammengesetzt sind, z. B. ungarische, spanische, norwegische Rhapsodie (Liszt, Lalo etc.). Brahms nannte, abweichend vom Gebrauch, ein Chorwerk (Op. 53, »Fragment aus Goethes Harzreise«) sowie auch einige balladenartige Klavierstücke Rhapsodien.
(griech.), bei Griechen und Römern Wahrsagung aus einem Dichtervers, der sich beim Aufschlagen dem Auge [* 12] zuerst darbot, also eine Art der Bibliomantie (s. d.).
Oase, s. Ghat. ^[= (Rhat), Oase in der nördlichen Sahara, im südwestlichen Fezzan, zwischen dem Tassiliplateau ...]
eigentlich Georg Joachim von Lauchen, Astronom, geb. zu Feldkirch, studierte in Zürich [* 13] Mathematik, wurde 1537 Professor in Wittenberg, [* 14] lebte 1539-41 bei Kopernikus in Frauenburg, lehrte dann in Wittenberg, Nürnberg [* 15] und Leipzig, [* 16] später in Polen und Ungarn [* 17] und starb in Kaschau. Er trug zuerst und wesentlich zur Verbreitung des kopernikanischen Weltsystems bei. Die erste Mitteilung über dasselbe gab er in der »Narratio prima de libris revolutionum Copernici« (Danz. 1540); später gab er auch die »Ephemeris ex fundamentis Copernici« (Leipz. 1550) heraus. Bedeutende Verdienste erwarb er sich ferner durch seine zehnstelligen, von 10 zu 10 Sekunden fortschreitenden Tafeln der trigonometrischen Funktionen, deren Berechnung indes erst von seinem Schüler Val. Otho zu Ende geführt wurde, der sie auch im »Opus palatinum de triangulis« (Heidelb. 1596) herausgab. Die Chorographie des hat Hipler veröffentlicht in Schlömilchs Zeitschrift, Bd. 21, histor.-litter. Abt., S. 125.
s. Rätien. ^[= (Raetia), altröm. Provinz seit 15 v. Chr., im N. bis an und über die Donau reichend (mit Einschlu ...]
s. Disthen. ^[= (Cyanit, blauer Schörl), Mineral aus der Ordnung der Silikate (Andalusitgruppe), ...]
Flecken im preuß. Regierungsbezirk Trier, [* 18] Kreis [* 19] Bernkastel, unweit des Hahnenbachs, hat ein Amtsgericht, einen Schieferbruch u. (1885) 941 Einw.
(Al Rasi), Arzt, geboren um 850 zu Raj in Chorasan, wirkte an den Hospitälern zu Bagdad und Raj, in ersterer Stadt zugleich als Lehrer und Leibarzt des Kalifen Moktader Billah; starb 923 oder 932. Von seinen Schriften über Medizin, Chemie, Astronomie [* 20] und Philosophie, deren Echtheit aber nur zum Teil feststeht, sind noch 36 vorhanden. Seine Abhandlung über die Pocken und Masern (mit lateinischer Übersetzung von Channing herausgegeben, Lond. 1766) ist eins der wichtigsten Denkmäler der arabischen Medizin. Sein Hauptwerk heißt »El-Hawi fi'l Tib«, d. h. Behältnis (continens) der Medizin, welches die ganze Medizin und Chirurgie umfaßt (Bresc. 1486, Vened. 1500 u. öfter). Seine »Opuscula« erschienen Venedig [* 21] 1500, Basel [* 22] 1544.
Rheidae (Nandus), Familie aus der Ordnung der Straußvögel [* 24] (s. d.).
[* 23] (Rheia), in der griech. Mythologie eine der Titaniden, Tochter des Uranos und der Gäa, Gemahlin des Kronos, welchem sie den Zeus, [* 25] Poseidon, [* 26] Hades, die Hera, [* 27] Demeter [* 28] und Hestia [* 29] gebar. Da Kronos seine Kinder bei der Geburt zu verschlingen pflegte, so wartete Rhea ihre erste Niederkunft zu Kreta ab und verbarg den neugebornen Zeus in einer Höhle. Ihrem Gemahl reichte sie statt des neugebornen Kindes einen in Windeln gewickelten Stein, den derselbe verschlang. Rhea wird auch die »Mutter aller Götter und Menschen« genannt. Herbeigerufen bringt sie Frieden und Glücksgüter mit sich und entfernt Unglück an die Enden der Erde. Aber schon Äschylos identifiziert Rhea mit der Erde, Euripides mit Demeter, mit der sie vieles gemein hat. In der spätern Zeit war die Verwechselung der kretischen Rhea mit der ¶
phrygischen Kybĕle (Kybēbe) allgemein. Gewöhnlich heißt sie als solche »die große Mutter der Götter« (Magna Mater Deorum), aber nie Mutter des Zeus. Sie bildete den Mittelpunkt eines besonders in Vorderasien und namentlich in Phrygien, Mysien und Lydien einheimischen Religionsdienstes. Das alte Bild der Göttin, welches die Römer [* 31] gegen das Ende des zweiten Punischen Kriegs (205 v. Chr.) auf Geheiß der Sibyllinischen Bücher vom pergamenischen König Attalos sich erbaten, bestand in einem nicht allzu großen Stein, welchen man feierlich nach Rom [* 32] brachte.
Als Diener und Begleiter der großen Göttermutter werden die kunstfertigen Idäischen Daktylen (s. d.) und die in bacchantischer Wut die Göttin umtanzenden Korybanten genannt. In naher Verwandtschaft mit dem orgiastisch ausschweifenden Dienste [* 33] der Kybele [* 34] stand der in Thrakien heimische Dienst des Bakchos Sabazios, als dessen Mutter Kybele selbst angeführt wird. Überhaupt schloß sich der Bakchosdienst sehr eng an den Kybelekult an. Letzterer, der jedenfalls sehr alt war, bezog sich auf das Verhältnis der Göttin zu Attis (s. d.), dessen Verlust und Wiederauffindung, die mit dem ausschweifendsten Jubel gefeiert ward. In Rom trat der Kybelekult geläuterter auf.
Seit 194 v. Chr. wurden der Göttin zu Ehren alljährlich 4.-10. April besondere theatralische Spiele gefeiert, die Megalesia oder Ludi Megalenses. Die beim Kybelekult fungierenden Priester hießen Korybanten und Kureten, als Kastraten auch Galli (s. d.). Statuarische Darstellungen der Rhea-Kybele sind selten, häufig findet sie sich dagegen in griechischen Reliefs, am großartigsten aufgefaßt in dem Altarfries von Pergamon, [* 35] wo sie, auf dem Löwen [* 36] reitend, sich gegen die Giganten wendet. Gewöhnlich aber wurde sie thronend dargestellt mit zwei Löwen ihr zur Seite (vgl. Abbildung). Ihr stehendes Attribut ist die Handtrommel.
Vgl. Goehler, De Matris magnae apud Romanos cultu (Leipz. 1886).
[* 23] ^[Abb.: Rhea (Kybele). Attisches Relief in Berlin.] [* 37]