namentlich was
Gesetzgebung und
Kriegserklärungen anbetraf, durch
Senat und
Volk beschränkt war. Für die
Wahl eines
Königs,
wenn der
Thron
[* 2] erledigt war, wurde ein Zwischenkönig,
Interrex (s. d.), eingesetzt, welcher mit dem gesamten
Senat über den
zu wählenden König zu beraten und dann die
Entscheidung des
Volkes in den Kuriatkomitien einzuholen hatte.
Im Fall der Zustimmung ward hierauf der gewählte König sofort proklamiert und vom
Augur auf die
Burg zum Auguraculum geführt
zur
Beobachtung der himmlischen Zeichen, worauf er in einer Kurienversammlung die
Lex curiata de imperio einholte, durch welche
er erst das militärische und zivile
Imperium erhielt.
Der Rex führte den Vorsitz im
Senat und in der
Volksversammlung, welche er zu berufen hatte; er war der
oberste
Feldherr,
Richter und
Priester, obwohl seit
Numa es für die priesterlichen
Geschäfte besondere Kollegien gab. Seine
Insignien waren die 12
Liktoren mit den
Fasces,
[* 3] das Purpurgewand
(Toga
[* 4] praetexta) und unter den letztenKönigen
auch
Zepter und
Diadem. Ein Teil des
Ager publicus war unveräußerliches Krongut, dessen Einkünfte der König bezog, und welches
auf öffentliche
Kosten bebaut ward.
sacrōrum (Rex sacrorum sacrificulus oder sacrificus), Priesterwürde in
Rom,
[* 6] welche sogleich nach der Vertreibung der
Könige
gestiftet ward zur Besorgung der
Sacra, welche früher dem
Rex obgelegen. Der Rex sacrorum ward vom
Pontifex maximus unter
Beistand des
ganzen
Kollegiums der Pontifices und
Augurn gewählt und zwar nur aus den
Patriziern und auf Lebenszeit.
Die
Würde bestand unter den
Kaisern bis in die spätesten
Zeiten fort. Seine Gemahlin, die regina sacrorum, hatte ebenfalls
gewisse priesterliche Verrichtungen, welche früher der
Königin obgelegen hatten.
(spr. räboh),MarieRochLouis, franz. Schriftsteller, geb. zu
Marseille,
[* 7] bereiste nach Vollendung
seiner
Studien den
Orient und ließ sich 1829 in
Paris
[* 8] nieder, wo er für radikale
Journale schrieb und die
Leitung der
»Histoire scientifique et militaire de l'expédition française en Égypte« (1830-36, 10 Bde.)
übernahm.
Später wandte er sich sozialen
Studien zu, als deren
Früchte besonders zwei voneinander sehr verschiedene Werke
zu nennen sind: die von der
Akademie gekrönten »Études sur les réformateurs ou socialistes modernes«
(1840-43, 2 Bde.; 7. Aufl. 1864) und
der originelle
Roman
»Jérôme Paturot
à la recherche d'une position sociale« (1843 u. öfter),
einige kirchliche Gesangswerke und zahlreiche
Lieder schrieb Reyer. Als Schriftsteller trat er meist im
»Journal
des Débats« auf. Reyer, der von seinen Landsleuten den bedeutendsten Vertretern der jungfranzösischen
Schule beigezählt wird,
erhielt nach
Berlioz'
Tode die Bibliothekarstelle an der
GroßenOper und wurde 1876 auch Mitglied der
Akademie.
(spr. ränoh),JeanErnest, franz. sozialistischer
Philosoph, geb. zu
Lyon,
[* 18]
Schüler der polytechnischen
Schule in
Paris, ward Bergbauingenieur, wandte sich dem
Saint-Simonismus zu, gehörte 1848 als Mitglied der
Konstituante zu den
gemäßigten
Demokraten und hat sich bis an seinen
Tod philosophischenStudien gewidmet. Als
Früchte derselben
erschienen: »Considération sur l'esprit de la
Gaule« (Par. 1847, 2. Aufl. 1864);