pathologischem Gebiet begegnen wir sehr auffallenden und wichtigen Resorptionsprozessen, besonders bei der
Entfernung von
Exsudat- und Blutmassen aus den
Geweben und aus den
Höhlen der serösen
Säcke. Von diesen
Exsudaten und Blutergüssen werden
die wässerigen
Bestandteile direkt in die Blutmasse aufgenommen, während die zurückbleibenden festen
Bestandteile in feinste
Fett- und Eiweißkörnchen sich umwandeln, welche schließlich ebenfalls in die
Blutgefäße, wahrscheinlich
in flüssiger Form, übertreten. Die ist daher ein wichtiger
Faktor bei der
Heilung von
Krankheiten.
(Respit-,Respiro-,Diskretions- oder Ehrentage), im
Wechselrecht die
Tage, welche dem Bezogenen noch nach
der Verfallzeit zur
Zahlung (Respekttage zu gunsten des Bezogenen) freigelassen sind, oder innerhalb deren der
Präsentant noch gültig
Protest erheben kann (Respekttage zu gunsten des Präsentanten).
Die deutsche
Wechselordnung gestattet keine
Respekttage, läßt aber die
Präsentation zur
Zahlung und die Protesterhebung noch am zweiten
Tag nach dem Verfalltag zu.
[* 2] (lat.), Vorrichtung, welche dazu dient, den Aufenthalt unter
Wasser und in
Räumen zu ermöglichen, welche mit schädlichen
Gasen angefüllt sind. Sie besteht aus einem in seiner Form dem
zum Atmen geöffneten
Mund sich anpassenden Mundstück, welches zwei
Löcher besitzt, die mit Kautschukröhren in
Verbindung
stehen. Die eine
Röhre dient zum Ausatmen, die andre zum Einatmen. Die frischeLuft wird entweder durch
eine genügend lange Rohrleitung herbeigeschafft, oder sie befindet sich unter einem
Druck von 20-30
Atmosphären in einem
Tornister aus Stahlblech, strömt aber durch eine automatische Vorrichtung unter schwachem
Druck in das Kautschukrohr, welches
in ein zwischen
Lippen und
Zahnfleisch luftdicht schließendes Mundstück endigt.
Das
Spiel zweierVentile regelt die Atmungsfunktion auf das vollkommenste. Ein derartiger
Apparat ist der
Aerophor von Denayrouze. Ein Nasenquetscher verschließt die Nasenlöcher, und eine besondere
Brille
[* 3] schützt die
Augen vor
reizenden
Gasen und
Dämpfen. Vgl.
Taucherapparate.
[* 4] Besondere Respirationsapparate sind konstruiert zum Zurückhalten von
Staub
in den staubreichen
Räumen mancher
Fabriken und bei stauberzeugenden Beschäftigungen (Lumpensortieren,
Trockenschleifen etc.). In der einfachsten Form bestehen sie aus einem doppelten Drahtnetz,
zwischen welchem sich
Baumwolle
[* 5] befindet.
Sollen sie aber zugleich verschiedene
Gase,
[* 6] Harzdämpfe (im
Rauch bei einem
Brand z. B.)
zurückhalten (für Feuerwehrleute etc.), so bildet man den
Inhalt zwischen den Drahtnetzen aus fünf
Schichten:
Respirationsapparate zu physiologischen
Zwecken dienen zur Ermittelung der in einem bestimmten Zeitraum und unter bestimmten
Verhältnissen vom tierischen
Organismus verbrauchten und gebildeten Gasmengen.
Die ältern
Apparate von
Lavoisier,
Regnault und Reiset u. a. sind durch den Pettenkoferschen Respirationsapparat verdrängt,
und dieser ist von der hervorragendsten Bedeutung für die Begründung der ganzen Ernährungslehre geworden. Die
Einnahmen
des tierischen
Körpers bestehen in dem
Sauerstoff der atmosphärischen
Luft, welchen wir beim Atmen durch die
Lungen in das
Blut aufnehmen, und aus den
Speisen und
Getränken, deren für die
Ernährung brauchbare
Stoffe samt dem meisten
Wasser durch den
Magen
[* 7] und
Darm
[* 8] aufgesaugt werden und in das
Blut gelangen.
Die
Ausgaben des
Körpers bestehen hauptsächlich aus
Wasser,
Kohlensäure,
Harnstoff (bei den Pflanzenfressern auch
Hippursäure)
und anorganischen
Salzen. Die übrigen
Stoffe sind ihrerMenge nach so gering, daß sie bei einer
Bilanz
des tierischen
Haushalts nicht weiter in Betracht kommen. Durch einen genauen
Vergleich der
Einnahmen nun mit den
Ausgaben lassen
sich sogen.
Stoffwechselgleichungen aufstellen, Berechnungen, die für die Ernährungslehre von der größten Bedeutung sind.
Um zu einem Einblick in diese Verhältnisse zu gelangen, ist es zweckmäßig, sich den
Organismus aufgebaut
zu denken aus folgenden vier
Bestandteilen: a)
Eiweiß, b)
Fett, c) Mineralstoffe, d)
Wasser. Für die Berechnung des Stoffumsatzes
gelten nun folgende
Sätze, deren Begründung wir besonders Bidder,Schmidt,
Bischoff,
Voit und
Pettenkofer verdanken.
1) Abgesehen von den
Wolle oder
Milch produzierendenTieren, existieren für den
Stickstoff, der ein genaues
Maß des Eiweißumsatzes liefert, außer
Harn und
Kot keine
Ausscheidungen, welche Anspruch auf Beachtung haben. Man kann daher
aus der
Differenz zwischen dem
Stickstoff der
Nahrung einerseits und demjenigen im
Harn und
Kot anderseits ersehen, ob ein
Ansatz
oder ein Verlust von stickstoffhaltiger Körpersubstanz, d. h. von
Eiweiß, stattgefunden hat.
3) Die
Differenz im Kohlenstoffgehalt zwischen
Einnahme und
Ausgabe (mit Einschluß der durch die
Lungen und die
Haut
[* 10] bewirkten
Ausgabe) unter Berücksichtigung des auf den Eiweißumsatz fallenden
Kohlenstoff gibt uns ein
Mittel an
die
Hand,
[* 11] die Veränderungen im Fettgehalt des Tierkörpers zu berechnen, da außer
Fett erhebliche
Mengen stickstofffreie organischer
Körper im
Organismus nicht vorkommen.
Pettenkofers Respirationsapparat besitzt folgende Einrichtung: Der kubische eiserne
KastenA (s. Abbild., S. 746) besitzt eine Seitenlänge von
ca. 2,5 m. Er ist mit
Fenster,
Thür,
Krippe und Raufe versehen. In seinen Wandungen befinden sich rosettenförmige
Öffnungen, durch welche der Zutritt der äußern
Luft reguliert werden kann. Den Luftwechsel vollzieht ein in der Abbildung
nicht angebrachtes Pumpwerk, welches die
Luft durch die
Röhre e aus dem
Kasten entfernt, während die äußere
Luft durch die
Rosetten und
Fugen des
Kastens nachströmt. Die der
Thür und den
Rosetten gegenüberliegende Wand des
Kastens
enthält die Öffnungen a und b. Daselbst entspringen zwei
Röhren,
[* 12] die sich bald zu einer (c) vereinigen, durch welche die
Luft aus dem
Kasten geführt wird. Die
Luft wandert nun zunächst durch den Befeuchtungsapparat B, der mit groben Bimssteinstücken
gefüllt ist, welche durch Aufgießen
¶
mehr
von Wasser feucht erhalten werden. Dieser Apparat sättigt die abgeführten Gase mit Wasser, damit sie später aus der großen
Gasuhr C, in der ihr Volumen bestimmt wird, kein Wasser mitnehmen und der Wasserstand in dieser Uhr
[* 14] gleichbleibt. Es ist nun
überflüssig, die aufgesammelten Gase in ihrer Gesamtheit der Analyse zu unterwerfen, es genügt vielmehr,
kleine Proben der Einatmungs- und ebensolche der Ausatmungsluft zu analysieren. Zu dem Ende setzt die Maschine,
[* 15] welche das
Ansaugen der Gase aus der Respirationskammer bewirkt, mittels eines besondern Übertragungsmechanismus (d) noch zwei kleine
Saug- und Druckpumpen (e e) in Bewegung.
Diese Pumpen
[* 16] führen kleine Gasproben herbei, welche immer denselben Bruchteil der ganzen durch den Apparat
streichenden Gasmenge ausmachen. Die eine Pumpe
[* 17] saugt die Luft mittels der engen Röhre f1 aus der Atmosphäre; damit diese
Luft der in die Respirationskammer eintretende möglichst gleicht, mündet die Röhre in der Nähe der Ventilationsrosetten.
Die andre Röhre f wird von der Röhrec aus mit abziehender Luft gespeist. Die erwähnten Saug- und Druckpumpen
sind mit Quecksilber gefüllte Glascylinder, in denen mittels der Hebelvorrichtung d abwechselnd Glasglocken gesenkt und gehoben
werden.
BeimHeben der Glocken wird die Luft aus den Zuleitungsröhren und den Ventilflaschen g g1 angesaugt, beim Senken der Glocken
wird sie verdichtet und entweicht durch die Ventilflaschen h h1 in ein System von Röhren, welches teils zur Sättigung
mit Wasser, teils zur Absorption der Kohlensäure dient. Den erstern Zweck verfolgen die U-förmigen Röhren l l1, welche mit
angefeuchtetem Bimsstein versehen sind, während die mit Barytwasser gefüllten Absorptionsröhren k k1
und l l1 die Aufnahme der Kohlensäure bewirken.
Diese Absorptionsröhren sind an Haltern befestigt, welche ihnen eine beliebige Schrägstellung zu geben gestatten. Hat die
Luft auch die zweite Absorptionsröhre passiert, so tritt sie durch die Schläuche m m1 und die Röhren n n1 in die kleinen
GasuhrenD D, von wo sie nach Feststellung ihres Volumens entweicht. Soll auch der Wassergehalt der Luft bestimmt
werden, so
ist nur nötig, zwischen die Ventilflaschen h h1 und die U-förmigen Röhren i i1 mit Bimsstein und Schwefelsäure
[* 18] gefüllte und gewogene Röhren einzuhalten. Die Bestimmung der Kohlensäure geschieht durch Zurücktitrieren des in den Absorptionsröhren
befindlichen Barytwassers mit einer Oxalsäurelösung von genau bekanntem Gehalt, die Bestimmung des Wassers durch Wägen des
Schwefelsäureapparats.