Musikunterricht von seinem Vater und bildete sich während seiner Gymnasialstudien in Regensburg als Mitglied des Chors der
St. Emmeramkirche sowie im Verkehr mit J. G. Mettenleiter und Proske weiter aus. Später begründete er in Regensburg ein Unterrichtsinstitut,
war aber daneben unermüdlich bestrebt, die Bibliotheken nach den Schätzen der weltlichen Musik des 12.-16.
Jahrh. zu durchforscht und die Ergebnisse seiner Forschungen größern Kreisen zugänglich zu machen. In letzterer Absicht
begründete er 1864 das »Regensburger Madrigalquartett«, dessen Leistungen sich eines großen Rufs erfreuen.
Unter den von Renner veröffentlichten Sammel- und Unterrichtswerken sind hervorzuheben: »Regensburger Chöre, zugleich Treffschule«;
»Neue Regensburger Sängerhalle«;
»Männerquartette von der Donau« (Volkslieder und Originalkompositionen
lebender Meister nebst einem Anhang, enthaltend Madrigale und Weisen der Minnesänger, 6. Aufl.);
»Auswahl deutscher Madrigale
von Meistern des 16. Jahrhunderts« und »Regensburger Oberquartette« für zwei Soprane, Alt und eine Männerstimme.
(spr. rän), Hauptstadt des franz. Departements Ille-et-Vilaine und ehemals der Bretagne, in vorteilhafter Lage
am Zusammenfluß der Ille und Vilaine, an der Wurzel der Bretonischen Halbinsel und an dem Hauptverkehrsweg von der Niederloire
zum Golf der Normännischen Inseln, seit neuerer Zeit wichtiger Verkehrspunkt am Ille- und Rancekanal und
an der Eisenbahn Paris-Brest (mit Abzweigung nach St.-Malo, Redon und Châteaubriant). Die Stadt zerfällt in die Ober- und Unterstadt,
erstere am rechten Ufer der Vilaine gelegen, schön gebaut, mit breiten Straßen, letztere am linken Ufer, winkelig gebaut und
häufigen Überschwemmungen ausgesetzt.
Beide Stadtteile werden durch vier Brücken verbunden, von denen der Pont Neuf die schönste ist. Hervorragende
Plätze sind: die Place du Palais, der Mairie-, der Theaterplatz und der mit Alleen versehene Platz La Motte. Die Stelle der ehemaligen
Stadtgräben nehmen jetzt die als Spaziergänge dienenden Boulevards ein; eine schöne Promenade bildet auch der Thaborgarten
(mit Statue von Guesclin). Unter den Gebäuden zeichnen sich aus: die Kathedrale St.-Pierre;
die Kirche Notre Dame,
am höchsten Punkte der Stadt, mit einem Turm, der eine weithin sichtbare kolossale Statue der Jungfrau Maria trägt;
der Justizpalast,
mit vier Statuen hervorragender Juristen von Rennes und reichgeschmückten Sälen;
das Stadthaus und der alte
Präsidialpalast aus der Zeit Ludwigs XV., beide durch einen Bogen mit darübergebautem eleganten Turm verbunden;
das neue Universitätsgebäude
(1849-55 erbaut), welches das sehenswerte, Skulpturen, Gemälde und Handzeichnungen umfassende Museum enthält;
der erzbischöfliche
Palast (von 1672);
die Kaserne St.-Georges, ein ehemaliges Kloster von 1669;
das Theater;
die Porte Mordelaise, durch
welche die Herzöge der Bretagne ihren Einzug in die Stadt hielten.
Die Zahl der Bewohner beträgt (1886) 52,614 (als Gemeinde
66,139), welche sich vorzüglich mit gewerblicher Industrie und zwar mit Fabrikation von Hüten und Schuhwaren (für den Export),
Buntpapier, Handschuhen, Segeltuch, Ackerbauwerkzeugen etc., ferner mit Schiffbau, Handel mit Leinwand, Vieh,
Geflügel, Butter, Getreide, Holz, Honig und Wachs beschäftigen. ist Sitz einer Akademie und besitzt an Unterrichts- und
Bildungsanstalten 3 Fakultäten
für Rechte, Litteratur und Wissenschaften, mit zugehörigen archäologischen, naturhistorischen und andern Sammlungen, ein
Lyceum, Priesterseminar, eine Lehrerbildungsanstalt, medizinisch-pharmazeutische Vorbereitungsanstalt, Maler-, Bildhauer- und
Zeichenschule, Bauschule, Handels-, Gewerbe- und Ackerbauschule und eine Bibliothek von 45,000 Bänden.
Andre öffentliche Anstalten sind: ein Irrenhaus, Waisenhaus, Militärspital, 2 Zivilspitäler, ein Siechenhaus, ein Gefangenhaus
für weibliche Sträflinge, eine Filiale der Bank von Frankreich und einer Sparkasse. ist der Sitz des Präfekten, des Generalkommandos
des 10. Armeekorps, eines Erzbischofs, eines Appell- und Assisenhofs, eines Gerichtshofs erster Instanz, eines
Handelsgerichts, einer Handels- und Ackerbaukammer und besitzt ein Artilleriearsenal. - ist das alte Condate und war die Hauptstadt
der Redoner. Im frühen Mittelalter wurde es von den Franken, im 9. Jahrh. durch den Bretagner Nomenojus eingenommen, an dessen
Nachkommen als Könige der Bretagne Karl der Kahle es abtrat. Die Stadt, welche seitdem die Hauptstadt der
Bretagne war, wurde 1357 erfolglos von den Engländern belagert. 1720 zerstörte eine Feuersbrunst 900 Häuser.
(spr. rénni), John, Zivilingenieur, geb. zu Preston-Kirk in Schottland, war erst Mühlenbaumeister,
erhielt später von der Regierung die Aufsicht über alle Hafen- und Marinebauten und erbaute unter anderm
den Kemnet- und Avonkanal, der ½ Stunde weit unterirdisch verläuft, den Meerdamm auf der Reede von Plymouth zum Schutz des
Hafens, die Hafenmauer in Sheerneß, deren Grund 15 m unter die Oberfläche des Meers gelegt werden mußte, sowie die Waterloo-
und Southwarkbrücke in London. Er starb in London. - Auch sein Sohn George Rennie, geb.
hat sich durch Ausführung zahlreicher Hafen-, Brücken-, Kanal- und Eisenbahnbauten sowie als Maschinen- und Dampfschiffbauer
bekannt gemacht und starb Sein jüngerer Bruder, Sir John Rennie, geb. 1796, baute die neue Londonbrücke
nach den Zeichnungen seines Vaters, ward nach Vollendung derselben 1831 in den Ritterstand erhoben und leitete in der Folge
die wichtigsten Ingenieurarbeiten Englands im letzten halben Jahrhundert. Er drainierte die Sümpfe Lincolns, leitete die Hafenarbeiten
in Ramsgate, baute die Docks in Whitehaven und beteiligte sich an vielen Eisenbahnunternehmungen. Er starb Seine
Autobiographie erschien 1876.
Vgl. Smiles, Life of the engineers, Bd. 2 (neue Aufl.,
Lond. 1874).
im allgemeinen eine vielfach in Deutschland
vorkommende alte Benennung für Grenzen zwischen kleinern und größern Landgebieten und Volksstämmen; vorzugsweise aber
Bezeichnung des Hauptkammes des Thüringer Waldes, welcher die Thüringer Ebene von der Fränkischen Platte scheidet, zugleich
auch die Wasserscheide zwischen den Zuflüssen zum Main, zur Weser und Elbe bildet. Nachweisbar seit den
Tagen des Bonifacius (sicherlich aber schon früher) bildete der Rennstieg von dem reußischen Ort Blankenstein in seiner nordwestlichen
Richtung bis zu dem Dorf Hörschel bei Eisenach Jahrhunderte hindurch die Gau-, Rechts-, Sprach-, Jagd- und bischöfliche
mehr
Kirchengrenze zwischen Thüringen und Franken, die zum Teil noch heute nicht ganz vermischt ist. Der Rennstieg, von mehreren Heerstraßen
überschritten, ist 160 km lang und jetzt größtenteils fahrbar, stellenweise chaussiert.
Vgl. Ziegler, Der Rennstieg des Thüringer
Waldes (Dresd. 1862);
Brückner, Neue Beiträge zur Geschichte deutschen Altertums, Heft 3 (Meining. 1867).