hohes Lösegeld seine
Freiheit und landete am zu
Neapel,
[* 2] mußte aber 1442 das
Königreich seinem Gegner
Alfons überlassen.
Er kehrte in die
Provence zurück, übergab
Lothringen seinem ältesten Sohn,
Johann, Titularherzog von
Kalabrien, beförderte
den
Frieden zwischen
Frankreich und
England, dessen König
Heinrich VI. seine TochterMargarete heiratete,
und widmete sich den schönen
Künsten sowie der Wiederbelebung der altprovençalischen
Poesie, indem er die Dichterwerke der
Troubadoure sammelte und selbst zu dichten versuchte. Er starb in
Aix, wo ihm 1823 ein Denkmal errichtet wurde.
Die
Provence vermachte er
Ludwig XI. von
Frankreich. Seine
Schriften und Gedichte gab Quatrebarbes heraus
(»Œuvres du roi René«, Par. 1845-46, 4 Bde.).
(spr. rénnfru),Hauptstadt der nach ihr genannten
Grafschaft in
Schottland, liegt am
Clyde,
oberhalb der Mündung des
Cart und 3 km unterhalb
Glasgow,
[* 4] hat
Seiden- und Musselinfabrikation, Schiffswerfte und (1881) 5115 Einw.
(spr. rénnfru-schĭr, früher Strathgryfe genannt, nach einem Nebenfluß
des
Cart),
Grafschaft an der Westküste
Schottlands, umfaßt die fruchtbare
Ebene am Südufer des
Clyde, die nach
SW. von einem
aus porphyritischen
Felsen gebildeten Höhenzug ansteigt
(Hill of
Stake 521 m, Misty
Law 507
m), und hat ein
Areal von 649 qkm
(11,8 QM.). Hauptfluß ist der
Clyde, der hier den
Cart aufnimmt. Die
Bevölkerung
[* 5] betrug 1871: 216,947, 1881: 263,374
Seelen.
Von der Oberfläche sind (1887) 30 Proz. angebaut, 29 Proz.
bestehen aus Weideland.
Kohlen,
Eisen
[* 6] und
Kupfer
[* 7] werden gewonnen. Die
Industrie ist sehr entwickelt. Die Textilindustrie beschäftigte
1881: 17,375, der Maschinenbau 5197, der
Schiffbau 3612, die Eisenhütten 2030 und die Zuckersiederei 1255
Arbeiter.
Renfrew
ist politische Hauptstadt, aber
Greenock,
Paisley,
Port Glasgow und
Pollockshaws (s. d.) sind die volkreichstenStädte.
Trotz der großen
Summen, die ihm seine
Kunst eintrug, war er in beständiger Geldverlegenheit, da er der
Leidenschaft des
Spiels
frönte. Renis Werke sind von sehr verschiedenem
Charakter. Die aus seiner frühern Zeit zeigen grandiose,
mächtige Gestalten in erhabener
Anordnung und mit einer eigentümlich dunkeln Schattengebung, die eine
Annäherung an die
Weise der Naturalisten, besonders des
Caravaggio, verrät.
Später trat an die
Stelle des Gewaltigen eine einfachere Natürlichkeit.
Er kolorierte in einem hellen, aber warmen Fleischton und vollendete sorgsam.
Die Werke dieser mittlern
Periode sind seine schönsten.
Später nahm der
Künstler im
Kolorit des
Fleisches häufig einen etwas
kältern, rötlichen, in den
Schatten
[* 17] einen grauen, ja öfters schwarzen
Ton an, womit sich zugleich
Kälte des
Gefühls, etwas
Gesuchtes in der
Stellung und ein absichtliche Prunken mit seiner Meisterschaft einstellten, und noch später
ging er in einen feinen Silberton über, welcher oft von großem
Reiz und heller
Harmonie, zuweilen aber auch zu nüchtern
und fade ist; auch sind die Werke seiner spätern Zeit oft leichtsinnig und übereilt gemalt.
Von seinen übrigen sehr zahlreichen Bildern sind noch hervorzuheben der Christuskopf mit der Dornenkrone
in der kaiserlichen
Galerie zu
Wien,
[* 18] in der
DresdenerGalerie und in der
Londoner Nationalgalerie, vier
Szenen aus dem Herkulesmythus
im
Louvre und die
Fortuna auf dem Erdball in der
AkademieSanLuca zu
Rom, die von Reni und seinen
Schülern oft
wiederholt und kopiert worden ist. Die bedeutendsten seiner
Schüler waren G. Semenza, F.
Gessi, D.
Canuti, G.Cagnacci,
Sim.
Cantarini, G. A.
Sirani und dessen Tochter Elisabetha. Seine radierten
Blätter sind gleich seinen
Handzeichnungen sehr geschätzt.
(spr. rönjeh), 1)
PetrusJoannes, vläm. Fabeldichter, geb. 1795 zu Deerlyk beiCourtrai,
wo er zuerst eine Kostschule dirigierte, wurde später Kantonalschulinspektor im
Ressort von
Courtrai; starb Seine
»Fabelen«
(Courtrai 1843, 10. Aufl. 1859) sind die besten, welche die vlämische Litteratur besitzt;
seine »Beginselen den vlaemsche spraekkunst« haben ebenfalls 10
Auflagen erlebt, und seine
Dichtungen, mit denen er 33mal in
verschiedenen dichterischen Preiskämpfen die Ehrenmedaille davontrug, sind zum großen Teil in den »Vlaemsche
mengeldichten« (das. 1843) enthalten.
Ausgaben mehrerer Klassiker,
besonders des Theokrit (mit franz. Übersetzung, das. 1847),
sowie vielfache Beiträge zu Zeitschriften und Sammelwerken. 1845 begründete er die »Revue de philologie,
de littérature et d'histoire ancienne«, welche jedoch nach zwei Jahren wieder einging und erst 1876 durch Tournier, Havet
und Graux erneuert wurde.