Seine großen
Messen (10-12 an der Zahl), für die katholische Hofkirche komponiert, zeichnen sich durch
reiche
Melodik und warme
Empfindung aus. Das
Gleiche gilt auch von seinen
Hymnen,
Motetten und Liedern, die in vielen Sammlungen
erschienen sind, sowie von dem
Oratorium
»David«. Außerdem veröffentlichte ReissigerOrchester- und
Kammermusik aller Art und zeigte
sich auch auf diesem Gebiet als gewandter und erfindungsreicher
Komponist; doch tragen seine Werke zu
sehr den
Stempel des Zeitgeschmacks, als daß sie ihren
Autor hätten überleben können.
Der Reisvogel bewohnt
Malakka,
Borneo, Java,
Sumatra, ist auch in einem großen Teil des übrigen
Asien
[* 18] und selbst in
Afrika
[* 19] eingebürgert;
er lebt in
Gärten, Gebüschen etc. von Sämereien,
Früchten und
Insekten,
[* 20] fällt scharenweise in den reifenden
Reis und richtet
nicht unerheblichen
Schaden an. Er nistet in
Bäumen und legt 6-8 glänzend weiße
Eier.
[* 21] Seit langer Zeit
wird er als Käfigvogel in
Europa,
[* 22]
China
[* 23] und
Japan, auf den Kanaren etc. gehalten. Die
Japaner haben eine ganz weiße
Varietät
gezüchtet. Wegen seines schmackhaften
Fleisches wird er in der
Heimat nach der Reisernte gejagt. S. Tafel
»Stubenvögel«.
[* 24]
(franz.
Manège), abgegrenzter
Raum, welcher etwa handhoch mit steinlosem, grobem
Sand bedeckt
ist, unentbehrlich für den Reitunterricht und zum Zureiten von
Pferden. Die ist offen, wenn sie keine
Einfassung hat, geschlossen,
wenn sie mit
Barrieren umgeben ist, bedeckt, wenn sie in einem Gebäude liegt. Die gebräuchlichste Grundrißform ist das
Rechteck, dessen kurze zur langen Seite sich wie 1:2 oder 3 verhält. Die kurzen Seiten werden etwa
24-30
Schritt lang gemacht. Die
Fenster der Reitbahn liegen mindestens 3 m hoch; unten sind die
Wände mit einer schrägen, 2 m hohen
Bohlenbekleidung
(Bande) versehen, damit sich die
Reiter nicht streifen. Den
Boden der bedeckten Reitbahnen bedeckt man auch
wohl mit einer Mischung aus
Sägespänen und
Lohe.
(Manegebewegung), diejenige abnorme
Bewegung, bei welcher ein
Tier beständig in kleinen
Kreisen nach einer
bestimmten Seite hinläuft, anstatt geradeaus zu gehen, ähnlich einem
Pferd,
[* 25] welches an der
Leine in der
Manege oder
Reitbahn
geführt wird. Der ist eine
Zwangsbewegung, welche das betreffendeTier nicht willkürlich unterbrechen
kann, und beruht auf der
Verletzung gewisser Gehirnteile, sei es durch
Wunden,
Geschwülste oder andre Schädlichkeiten, welche
auf
¶
mehr
diese Teile einwirken. Es scheint, als ob Verletzung eines Großhirnschenkels oder eines Sehhügels den Reitbahngang nach der gesunden
Seite hin bewirke; doch sind die Angaben der Physiologen hierüber sehr schwankend. Auch beim Menschen ist der Reitbahngang beobachtet
worden.