ein. Seitdem wurden die französischen
Könige in Reims
[* 2] gekrönt (s.
oben). 813 (von
Karl d. Gr.) und 1049 (von
PapstLeo IX.) wurden
hier
Konzile gehalten. 1421 wurde Reims von den Engländern, 1429 von
Jeanne d'Arc erobert. Am fand bei ein
Gefecht
zwischen den
Russen unterSaint-Priest (welcher blieb) und den
Franzosen statt, worin letztere
Sieger waren.
Im deutsch-französischen
Krieg ward Reims als wichtiger Eisenbahnknotenpunkt im
September 1870 von den
Deutschen besetzt und Sitz
des Generalgouvernements Reims, zu welchem sämtliche nicht zum Generalgouvernement
Elsaß-Lothringen
[* 3] gehörige deutscherseits
besetzte
Departements gehörten.
Evangelienbuch, alte Pergamenthandschrift der Evangelien in slawischer Übersetzung (teils in cyrillischer,
teils in glagolitischer
Schrift), die seit 1574 in der
Kathedrale von
Reims als einGeschenk des
KardinalsKarl von
Lothringen aufbewahrt wurde und daselbst als vermeintlich orientalische
Handschrift bei der
Krönung der französischen
Könige eine
Rolle spielte, insofern dieselben den
Eid auf sie ablegen mußten. Erst
Peter d. Gr. bei seiner Anwesenheit in
Reims 1717 erkannte
das Werk als slawisches Schriftstück.
In der französischen
Revolution wurde der prächtige, mit
Edelsteinen geschmückte
Band
[* 4] zerstört und seiner
Kostbarkeiten beraubt; die noch vorhandenen Bruchstücke befinden sich jetzt auf der Stadtbibliothek in
Reims und wurden von
Silvestre faksimiliert und mit einer historischen
Einleitung von
Kopitar herausgegeben (Par. 1843). Hiernach stammt die
Handschrift
aus dem 1347 gegründeten Emauskloster zu
Prag,
[* 5] fiel in der
Folge den
Hussiten in die
Hände und gelangte
schließlich nach
Konstantinopel,
[* 6] wo sie
Karl von
Lothringen käuflich erwarb.
»Fragments arabes et persans, relatifs à l'Inde«
(das. 1845);
»Relation des voyages faits par les Arabes et les Persans dans l'Inde et
à laChine dans le XII.
siècle« (das. 1846, 2 Bde.)
u. a. Auch besorgte Reinaud
Ausgaben der
Geographie des
Abulfeda (mit Slane, Par. 1837-48, 3
Tle.) und des
Hariri (2. Aufl., das. 1847-53, 4 Bde.).
1854 ward
er zum
Konservator der orientalischen
Manuskripte in der kaiserlichen
Bibliothek ernannt und betrieb nun eifrig die Herstellung
der lange vorbereiteten Handschriftenkataloge. Zugleich schrieb er
Artikel für die
»Nouvelle biographie
générale« (z. B. über
Mohammed, separat 1860) und eine Anzahl historisch-geographischer
Schriften und
Aufsätze, z. B.
»Relations
politiques et commerciales de l'empire romain avec l'Asie orientale« (1863) u. a. Er
starb
Adelheid, unter dem
NamenFranzBerthold bekannte Schriftstellerin, geb. 1802 zuHannover,
[* 17] war
Erzieherin im
Haus des
BankiersPereira zu
Wien,
[* 18] ging dann nach
Dresden,
[* 19] um sich ausschließlich litterarischer Beschäftigung
zu widmen, und fand an
Tieck einen warmen
Gönner und Förderer.
Ihre in der
»Urania« für 1830 erschienene
Novelle »Irrwisch-Fritze«
erfreute sich großen Beifalls und verschaffte ihren andern
Arbeiten
(»Novellen und
Erzählungen«, eingeführtvonL.Tieck; Bunzl. 1836-37, 2 Bde.)
rasch Beachtung. Inmitten regen
Schaffens starb sie plötzlich in
Dresden. Nach ihrem
Tod erschienen, ebenfalls von
Tieck herausgegeben, der trefflich angelegte historische
Roman »König
Sebastian« (Leipz. 1839, 2 Bde.)
und »Gesammelte
Novellen« (das. 1842, 2 Bde.).