Sind bei einer
Reihe erst die dritten
Differenzen, d. h. die
Differenzen der zweiten
Differenzen, gleich
groß, so ist dieselbe eine arithmetische
Reihe dritter
Ordnung, wie z. B. die
Reihe der
Kubikzahlen 1, 8, 27, 64, 125, 216 etc.
Überhaupt bilden die nten
Potenzen der natürlichen
Zahlen 1, 2, 3,... eine arithmetische
Reihe nter
Ordnung, d. h. es sind
erst die nten
Differenzen derselben gleich groß. Außer den erwähnten Reihen gibt es noch zahlreiche andre; namentlich spielen
die unendlichen in der
Analysis eine wichtige
Rolle zur
Darstellung derFunktionen. Man kann dieselben aber nur dann benutzen,
wenn sie konvergent sind (s.
Konvergenz).
(ArdeaL.),
Gattung aus der
Ordnung der
Storch- oder Reihervögel und der
Familie der Reiher
(Ardeidae), große
Vögel
[* 3] mit auffallend schwachem, seitlich stark zusammengedrücktem Leib, sehr langem, dünnem
Hals, kleinem, schmalem, flachem
Kopf,
ziemlich starkem, geradem, seitlich zusammengedrücktem, auf
Firste und
Kiel
[* 4] schmalem, mit schneidend scharfen Rändern versehenem,
nächst der
Spitze gezähneltem und mit Ausnahme der Nasengegend mit glatter, harter Hornmasse bekleidetem
Schnabel von mindestens Kopfeslänge, mittelhohen
Läufen, langen, dünnen
Zehen und kammartig gezahntem Innenrand der Mittelkralle.
Die
Flügel sind lang und breit, vorn stumpf, die zweite, dritte und vierte
Schwinge am längsten; der
Schwanz ist kurz und
abgerundet, das Kleingefieder sehr reich, weich und locker, am
Kopf und
Hals oft verlängert, auch zerschlissen.
An den Seiten finden sich zwei mit seidigen, flockigen oder zottigen
Flaumen bekleidete
Stellen. Die Reiher sind sehr weit verbreitet,
fehlen nur im hohen
Norden
[* 5] und bilden innerhalb der
Wendekreise den Hauptbestandteil der
Bevölkerung
[* 6] aller
Gewässer; sie treten in großen
Gesellschaften auf, ohne gesellig genannt werden zu können, sind ziemlich bewegungsfähig,
nehmen die sonderbarsten
Stellungen an, stehen aber gegen die verwandten
Störche und
Ibisse in jeder Beziehung zurück.
Die größern leben hauptsächlich von
Fischen, die kleinern von
Insekten,
[* 7]
und sie gewinnen ihre
Beute durch vorsichtiges
Beschleichen. Sie nisten gern in
Gesellschaft, selbst mit fremden
Vögeln, bauen große
Nester auf
Bäumen oder im Röhricht
und legen 3-6 weiß- oder blaugrünliche
Eier,
[* 8] welche nur das Weibchen bebrütet. Der
Fischzucht sind sie sehr schädlich.
Der Fischreiher
(Reigel,
ArdeacinereaL.), 1,1 m lang, 1,8 m breit, an derStirn und am Oberkopf weiß,
am
Hals grauweiß, auf dem
Rücken aschgrau, bandartig weiß gezeichnet, an den
Seiten des Unterkörpers schwarz;
Nacken und
Unterhalsfedern sind schopfartig verlängert, ein von den
Augen nach dem Hinterhals verlaufender
Streifen, drei lange Schopffedern,
eine dreifache Fleckenreihe am Vorderhals und die großen
Schwingen sind schwarz, die Oberarmschwingen
und Steuerfedern grau; das
Auge
[* 9] ist goldgelb, eine nackte
Stelle im
Gesicht
[* 10] ist grüngelb, der
Schnabel strohgelb, der
Fuß bräunlichschwarz.
Früher (in
Indien und Nordafrika noch jetzt) wurde der Reiher mit
Falken gejagt (Reiherbeize); dem erbeuteten
Vogel zog man die
Schmuckfedern aus, legte ihm auch wohl einen Metallring mit dem
Namen des
Jägers und dem
Datum des
Fanges um die
Ständer und
ließ ihn wieder fliegen. Man will hierbei einen und denselben Reiher wiederholt gebeizt und bei
solcher Gelegenheit erfahren haben, daß der
Vogel älter als 50 Jahre werden kann. Die
Eier und
Jungen werden gegessen. Der
Silberreiher
(Edel-,
Schnee-, Buschreiher, A.
[Herodias] egrettaBoie, s. Tafel
»Watvögel
[* 17] II«),
1 m lang, 1,9
m breit, sehr schlank gebaut, mit langem
Hals, verhältnismäßig schwachem
Schnabel, rein weiß, mit weitstrahligen, langen
Rückenfedern im
Hochzeitskleid, gelben
Augen und
Schnabel, grünlichgelbe nackter Wangenhaut und dunkelgrauen
Füßen, bewohnt
Südosteuropa,
Mittel- und Südasien,
Afrika und
Australien,
[* 18] ist besonders häufig in den
Ländern um das
Kaspische Meer und in
Nordafrika und erscheint in
Deutschland
[* 19] sehr selten; er lebt in ausgedehnten
Sümpfen, nährt sich wie
der vorige, brütet im Röhricht oder auf
Bäumen und legt 3-4 bläulichgrüne
Eier.
Seiner Schmuckfedern wegen, aus welchen die Reiherbüsche zusammengesetzt werden, wird er eifrig gejagt. Der Seidenreiher
(Silberreiher, A. [H.] garzettaL.), 62
cm lang, 1,1 m breit, rein weiß, mit gelbem
Auge, schwarzem
Schnabel
und schwarzen
Füßen, findet sich überall neben dem vorigen, ist aber häufiger, nährt sich hauptsächlich von kleinen
Fischen und legt 4-5 hellgrüne
Eier. Der Rallenreiher (Schopf-, Mähnenreiher, A. [Buphus] comataL.), 50
cm lang, mit ziemlich
kräftigem
Schnabel und rostgelbem Schopf, weiß, an
Kopf,
Hals,
Mantel- und Schulterdecken gelblichweiß,
in Südeuropa, Westasien,
Afrika, gelegentlich in
Deutschland,
Holland,
England, lebt mehr oder weniger versteckt, gern in der
Nähe größerer
Säugetiere, wie z. B. der Schweineherden
Ungarns, nährt sich von kleinen
Fischen,
Fröschen und
Insekten, nistet
auf
Bäumen und legt 4-5
Eier (s. Tafel
»Eier II«,
[* 1]
Fig. 25). Der Nachtreiher (Quak-, Schildreiher,
Nachtrabe,
Focke, A.NycticoraxL.,Nycticoraxeuropaeus Steph.), 60
cm lang, 1,1 m breit, von gedrungener Gestalt, mit kurzem, dickem,
hinten sehr breitem, auf der
Firste gebogenem
Schnabel, mittelhohen, starken
Füßen, sehr breiten
Schwingen und drei fadenförmigen,
meist ganz weißen Schmuckfedern am Hinterkopf, ist oberseits aschgrau, am Oberkopf,
Nacken, Oberrücken
und an den
Schultern grünlichschwarz, unterseits blaßgelb, mit purpurroten
Augen, schwarzen
¶
mehr
Schnabel, nacktem, grünem Fleck im Gesicht und grüngelben Füßen. Er bewohnt Mittel- und Südeuropa, Asien, Afrika und Amerika
[* 21] und findet sich ziemlich zahlreich in Holland, einzeln in Deutschland vom April bis Oktober, massenhaft in den Donautiefländern,
am Schwarzen und KaspischenMeer. Er liebt Sümpfe, in deren Nähe sich Waldungen oder wenigstens viele Bäume
finden; den Tag verbringt er in träger Ruhe und tritt erst in der Dämmerung in regellosen Haufen seine Streifereien an. Er
nährt sich hauptsächlich von Fischen; sein Nest baut er in Reiherständen oder in eignen Ansiedelungen, und auf den ungarischen
Reiherständenist er stets das häufigste Mitglied. Er legt im Mai 4-5 grünliche Eier. Früher wurde der
Nachtreiher zur hohen Jagd gerechnet und seines Fleisches halber hoch geschätzt, gegenwärtig stellt man ihm nur seiner Schmuckfedern
wegen nach.