gehen, haben sich nicht bewährt. Man verwendet jetzt vorzugsweise solche Zentrifugalregulatoren, welche gewissermaßen in der
Mitte zwischen den statischen und astatischen stehen und angenähert astatische oder pseudoastatische genannt werden. Hierher
gehören unter andern der Kleysche, der Pröllsche, der Bußsche und der sogen. Cosinusregulator.
Von geringerer Bedeutung sind die hydraulischen und pneumatischen
Regulatoren. Erstere bestehen in einer
von der
Maschine
[* 2] aus angetriebenen
Pumpe,
[* 3] deren Hubwasser ein mit Bodenöffnung versehenes
Reservoir bei normaler
Geschwindigkeit
der
Maschine bis zu einer gewissen
Höhe anfüllt, dagegen bei zu schnellem oder zu langsamem
Gang
[* 4] der
Maschine entsprechend
steigt oder sinkt, wobei ein
Schwimmer die Niveauschwankungen auf die Stellvorrichtung überträgt. Der
pneumatische
[* 5] ist im wesentlichen ein doppelt wirkender
Blasebalg, welcher in der
Weise wirkt, daß er durch mehr oder weniger
eingepumpte
Luft eine
Platte hebt oder senkt, mit welcher die Admissionsvorrichtung der
Maschine in geeigneter
Weise verbunden
ist.
Mit dem
Namen Regulator werden in derTechnik noch einige besondere Vorrichtungen bezeichnet. Bei
Lokomotiven heißt
Regulator der
Schieber, welcher das Dampfzuströmungsrohr mehr oder weniger öffnet und mittels des am Führerstand angebrachten
Regulatorhebels bewegt wird. - In der Papierfabrikation
[* 6] bezeichnet man mit Regulator denjenigen
Apparat, welcher den Stoffzufluß
zur Papiermaschine derart reguliert, daß das fabrizierte
Papier gleichmäßigeDicke erhält. Diese
Regulatoren
bestehen aus einer
Pumpe, einem Schöpfrad etc. -
In der Webertechnik nennt man Regulator die Vorrichtung, mittels welcher das
Zeug in demselben
Maß, als es fertig gewebt ist, auf
den Zeugbaum abgewickelt wird. -
Regulatoren heißen ferner
Apparate, welche die
Temperatur in einem geschlossenen
Raum auf gleicher
Höhe erhalten sollen, und andre
Apparate, welche den Gaszufluß in Gasleitungen regeln
sollen. - Über
einen Regulator für
Speisepumpen s.
Dampfkesselspeiseapparate.
[* 7] Die Bezeichnung
»Regulatoren« für eine gewisse Art von
Uhren
[* 8] ist eine
ganz willkürliche.
Name einer 1830 im nordamerikan.
StaatArkansas zusammengetretenen
Verbindung, welche dem
gesetzlosen
Treiben, welches in diesem entlegenen Teil der
Union eingerissen war, namentlich den Pferdediebstählen,
durch Lynchjustiz steuern wollte.
Nach der
Niederlage der Karthager bei
Panormos (250) ward, wie erzählt wird, Regulus mit einer karthagischen Gesandtschaft nach
Rom
[* 15] geschickt, um
Frieden oder Auswechselung der Gefangenen auszuwirken. Obwohl von dem Gelingen dieser
Mission seine eigne
Freiheit abhing, da er im entgegengesetzten
Fall geschworen hatte, in die Gefangenschaft zurückzukehren, trat er
im
Senat doch als Gegner des karthagischen
Antrags auf und kehrte sodann mit der abschlägigen Antwort nach
Karthago zurück.
Nach der gewöhnlichen
Sage sollen ihm die Karthager zur
Rache die Augenlider abgeschnitten und ihn
so den brennenden Sonnenstrahlen
ausgesetzt, zuletzt in ein mit eisernen
Nägeln ausgeschlagenes
Faß
[* 16] eingeschlossen und dasselbe einen
Berg hinabgerollt haben.
Vgl. O.Jäger, M. Atilius Regulus
(Köln
[* 17] 1878).
Anton,
Forscher auf dem Gebiet der ungarisch-finnischen Ethnologie, geb. 1819 zu
Zircz im ungarischen
KomitatVeszprim, studierte in
Pest die
Rechte und Geschichte, bereiste seit 1839 in historischem und ethnographischem
Interesse Nordeuropa,
lebte 1842-46 unter den uralischen
Finnen, ward 1849 erster
Kustos der Universitätsbibliothek zu
Pest und
starb daselbst. Bei seinen Lebzeiten erschienen von ihm
Briefe in der ungarischen
Zeitschrift
»Athenäum«; eine »Ethnographisch-geographische
Karte des nördlichen Uralgebiets«
(Petersburg
[* 18] 1846); Abhandlungen über die Dsungaren und deren behauptete Stammverwandtschaft
mit den
Magyaren (in den
»Berichten der ungarischen
Akademie«, 1850 u. 1851) u. a.
Sein litterarischer
Nachlaß
wurde von
Hunfalvy bearbeitet und herausgegeben.
[* 19]
(CervuscapreolusL.),
Säugetier aus der
GattungHirsch
[* 20]
(CervusL., s.
Hirsch), 1,25 m lang, 75
cm hoch, 12-20, doch
auch bis 30 kg schwer, ist höchst zierlich gebaut, mit kurzem, abgestumpftem
Kopf, mittellangen
Ohren,
großen
Augen, kaum bemerkbaren Thränengruben, mäßig langem
Hals, verhältnismäßig wenig schlankem Leib, hohen und schlanken
Beinen und kleinen, schmalen, spitzigen
Hufen. Das
Gehörn besitzt breite
Rosen, starke, rauhe
Stangen, welche gewöhnlich nur
zwei
Sprosse ansetzen, ohne Augensprosse. Im ersten Jahr erhält der Schmal- oder
Spießbock unzerteilte, schlanke
Spieße;
im zweiten Jahr ist die
Stange etwa in der Mitte geteilt
(Gabelbock), wobei die Hauptstange sich von der
Teilung an nach hinten biegt.
Beim Sechsender teilt sich die nach hinten gebogene Hauptstange abermals und biegt sich wieder nach vorn vor. Selten
kommen
Acht- und Zehnender vor, desto häufiger allerlei
Mißbildungen. Sehr alte Weibchen
(Ricke,
Hille,
Geiß, Altreh) setzen bisweilen schwache
Gehörne auf (vgl.
Geweih).
Wenn derBock
[* 21] das
Gehörn abgeworfen hat, erkennt man ihn
leicht am
Pinsel, die
Ricke an der
Schürze (s. d.). Die
Behaarung des Rehs ist glatt und dicht, auf der
Ober- und
¶
mehr
Außenseite im Sommer dunkel rostrot, im Winter braungrau, auf der Unter- und Innenseite der Gliedmaßen heller. Kinn, Unterkiefer
und ein Fleck jederseits der Oberlippe sind weiß; das Gehör
[* 23] ist außen etwas dunkler, innen gelblichweiß, der Spiegel,
[* 24] d. h.
Steiß und Hinterteil der Keulen, im Sommer gelblich, im Winter weiß; das Kalb besitzt auf rötlichem Grund
kleine weiße oder gelbliche Flecke. Mehrfach kommen schwarze, weiße, silberfarbene und gefleckte Spielarten vor.
Seine Bewegungen sind sehr behend und anmutig; die Fährte
[* 29] zeigt obige
[* 19]
Figur. Sie ist so viel kleiner als die des Hirsches,
daß sich sogar ein Kapitalbock noch bedeutend geringer als ein Rotwildkalb von wenigen Monaten spürt. Das Reh springt und
schwimmt vortrefflich, klettert auch, wittert und äugt sehr scharf und ist sehr schlau, vorsichtig und
furchtsam. Diese letztere Eigenschaft verliert es nur, wenn es von zartester Jugend an von Menschen erzogen wurde. Es lebt meist
familienweise, ein Bock mit einer, seltener 2-3 Ricken und deren Jungen, wo es an Böcken fehlt, in Trupps von 12-15 Stücken.
Im Winter vereinigen sich zuweilen mehrere Familien und leben friedlich miteinander.
Das Reh hält sich am Tag verborgen und tritt gegen Abend auf junge Schläge, Felder und Wiesen heraus, um sich zu äsen. Es nährt
sich von Blättern, Knospen,
[* 30] Zweigspitzen, grünem Getreide,
[* 31] Kräutern etc., leckt sehr gern Salz
[* 32] u. sucht reines Wasser auf.
Bisweilen dringt es in Gärten ein, um Gemüse zu fressen; auch verbeißt es in Forsten und Gärten häufig genug die jungen
Bäume. Der Bock wirft im Oktober oder November das Geweih ab und fegt Ende März oder im April. Die Brunftzeit währt von Mitte
Juli bis Mitte August, in welcher Zeit der Bock mehrere Ricken und Schmalrehe beschlägt; aber bis zum November
entwickelt sich das befruchtete Ei
[* 33] in der Gebärmutter
[* 34] äußerst langsam und erst von da ab in regelmäßiger Weise. Da sich
nun überdies die Tiere in den Wintermonaten necken und jagen, so hat man lange von einer zweiten oder
Dezemberbrunft (Afterbrunft) gesprochen.
Die Ricke geht 40 Wochen hoch beilagen und setzt an einem stillen Ort 1-3 weiß gefleckte Kälber (Kitze), welche sie nach 10-12
Tagen dem Bock zuführt. Nach 10 Monaten trennen sich die Kälber von den Eltern, und mit 14 Monaten sind sie fortpflanzungsfähig.
Das junge, noch unbefruchtete Weibchen heißt Schmalreh. Das Reh liefert Wildbret, Felle, die als Decken benutzt
oder gegerbt werden, Haare
[* 35] zum Polstern und Gehörn; es richtet viel weniger Schaden an als das übrige Hochwild, ist aber doch
überwiegend schädlich.
In der Gefangenschaft
wird es sehr zahm, aber selbst in Gehegen erreicht es nie die volle Größe wie im
Wald, und Böcke werden im Alter leicht trotzig und unverschämt und selbst gefährlich. Die Bezeichnung der einzelnen Körperteile
sowie die Jagdarten, welche beim in Anwendung kommen, sind dieselben wie beim Rotwild. Zur Brunftzeit schießt man die Rehböcke
auch beim Blatten.