Hauptregenbogen am Himmel durch eine Zone von 8½° getrennt und hat für den roten Kreis einen Radius von 50¾° und für den
violetten einen von 54½°. Seine Breite beträgt daher ungefähr 3¾°. Außer dem Haupt- und Nebenregenbogen tritt zuweilen
auch noch die Erscheinung der sogen. sekundären oder überzähligen Regenbogen auf.
Dieselben bestehen darin, daß der Hauptregenbogen nach innen und zuweilen auch der Nebenregenbogen nach außen nicht mit
dem Violett abschließt, sondern daß sich noch mehrere meist abwechselnd grüne und rote Bogen an den violetten anschließen.
Am häufigsten erscheinen die sekundären Regenbogen auf dem obersten Teil der innern Seite des Hauptregenbogens.
Der Hauptregenbogen entsteht dadurch, daß die Sonnenstrahlen in den Regentropfen eine doppelte Brechung und eine einmalige
innere Reflexion erfahren, während beim Nebenregenbogen eine doppelte Brechung und eine zweimalige innere Reflexion stattfindet.
Im allgemeinen werden die parallel auf die Regentropfen auffallenden Sonnenstrahlen sowohl nach zweimaliger Brechung und einmaliger
innerer Reflexion als auch nach zweimaliger Brechung und zweimaliger innerer Reflexion bei ihrem Austritt
aus dem Tropfen divergieren und daher nur einen sehr geringen Lichteindruck hervorbringen.
Merklich wird derselbe nur für diejenigen Strahlen, für welche diese Divergenz ein Minimum ist, oder, was dasselbe sagt, für
welche die austretenden Strahlen nahezu parallel sind. Deshalb werden die auf die Regentropfen fallenden
weißen Sonnenstrahlen, welche bei ihrer ersten Brechung in die verschiedenfarbigen Strahlen zerlegt werden, nur dann sichtbar
werden, wenn die einfallenden und austretenden Lichtstrahlen einen bestimmten Winkel bilden, der für den Haupt- und für den
Nebenregenbogen für jede Farbe einen andern Wert erhält.
Nach den für die Brechung und die Reflexion des Lichts geltenden Gesetzen haben diese Winkel für die roten
und violetten Strahlen die oben angegebenen Werte. Die Erscheinung der sekundären oder überzähligen Regenbogen findet nach Young ihre
Erklärung in der Interferenz (s. d.) des Lichts, eine Erklärung, welche durch Airy weiter entwickelt und vollendet
ist. Weil beim Hauptregenbogen die Ablenkung bei der ersten Brechung für die roten Strahlen kleiner ist als für die violetten,
so kommt das Rot von höher gelegenen, das Violett von tiefer gelegenen Strahlen ins Auge, und deshalb ist Rot außen und Violett
innen.
Weil ferner alle Tropfen, welche die gleiche Lage gegen Sonne und Auge haben, auch die gleiche Ablenkung
erzeugen, so entsteht Rot aus allen Tropfen, die 42¼° von der Verbindungslinie zwischen Sonne und Auge entfernt sind, die also
auf einem Kreis vom Radius 42¼° und mit dem Zentrum auf dieser Verbindungslinie liegen, woraus sich die Kreisform und Größe
erklärt sowie die Thatsache, daß jeder Beobachter einen andern Regenbogen sieht. Dieselbe Erscheinung wie die des Regenbogens wird
überall sichtbar, wo Wassertropfen, wie in dem Staubregen der Wasserfälle und Springbrunnen, von der Sonne beschienen werden.
Bei Mondschein entstehen auch Regenbogen, doch sind dieselben im ganzen selten und zeigen sich meist
nur als ein heller Kreisbogen. Wenn Farben vorhanden sind, so sind sie sehr blaß.
Barthel, Meistersänger zu Ende des 13. Jahrh., Schmied in Mainz, wetteiferte mit seinem berühmtern Zeitgenossen
H. Frauenlob in der Kunst des Gesangs.
Gedichte von ihm finden sich in der Kolmarer Meistersängerhandschrift und in der Manesseschen
Sammlung, in jener mit zahlreichen jüngern, nur
in seinen Tönen verfaßten Gedichten vermischt.
Vgl. Bartsch, Meisterlieder
aus der Kolmarer Handschrift (Stuttg. 1862).
schüsselförmige, meist kleine, aber ziemlich dicke, etwa 7,5
g schwere vorrömische Münzen aus Gold oder Goldsilberlegierung, deren Prägung eine Schlange mit Mähne,
einen Widder oder Vogelkopf, Stern, Halbmond etc., aber keine Schrift zeigt. Diese wahrscheinlich von Kelten geprägten Münzen
wurden bisher nur im südlichen Bayern, in der Rheinpfalz, in Württemberg, Elsaß, Graubünden,
Böhmen und Hessen gefunden, nach alter Sage
dort, wo der Fuß des Regenbogens oder Himmelsringes (daher in Bayern Himmelsringschüsseln) auf der Erde
gestanden. Wahrscheinlich gab die öftere Bloßlegung solcher Münzfunde durch Gewitterregen Anlaß zur Entstehung der weitverbreiteten
Sage.
Vgl. Streber, Über die sogen. Regenbogenschüsselchen (Münch. 1861-62).
(lat.), Wiedererzeugung (s. Reproduktion);
Wiedergeburt, Erneuerung.
Über das sogen. Regenerationsverfahren
Pettenkofers in Bezug auf alte Ölgemälde s. Restauration.
(Wassergalle), das untere Stück eines Regenbogens (s. d.), welches bei niedrig stehender Sonne in der Nähe
des Horizonts sichtbar ist und sich als farbiger Streifen, welcher beinahe senkrecht gegen den Horizont steht, kenntlich macht.
(Regenzauberer) finden sich bei fast allen Naturvölkern solcher Länder, in denen die Dürre eine häufiger
wiederkehrende, gefürchtet Erscheinung ist. Gewöhnlich fällt das Amt dem Fetischmann (Feticeiro oder Schamanen) zu, doch
betrachten die Neger meist auch den bei ihnen ansässigen fremden Missionär als »Himmelsdoktor«. Fast alle diese Völker verehren
einen besondern Regengott, der gewöhnlich, wie der Jupiter Pluvius der Römer, mit dem Himmels- und Gewittergott zusammenfällt,
zuweilen aber geradezu als der höchste Gott bezeichnet wird.
Die Zeremonien, um Regen von ihm zu erlangen, bestehen teils in Bittgängen barfüßiger Frauen nach einem Hügel (wie Petronius
von den alten Römern erzählt) oder in der feierlichen Umherführung eines Regenmädchens (wie bei den
alten Germanen), teils in Trank-, Speise- und Blutopfern (dem Regengott Aniateot von Nicaragua wurden sogar Kinder geopfert)
oder (bei niedern Völkern) in Zauberzeremonien, Trommellärm, Tänzen, Drohungen, Räucherungen etc., um den Regengott zu bezwingen.
Mitunter verbinden die Zauberer meteorologisches Wissen mit ihren Künsten, indem sie ihre Zeremonien beginnen,
wenn sie den nahenden Regen aus allerlei Anzeichen erkannt haben. So betrachten die Kolstämme von Tschata Nagpur ihren »großen
Berg« (Marang Buru) als den Wohnsitz des gleichnamigen Regengottes und veranstalten Zeremonien auf dem Gipfel desselben, weil
sie wissen, daß die ersten Wolken des heranziehenden Regenwetters an demselben sichtbar werden. Ganz
ähnliche Kenntnisse besaßen die alten Hebräer, bei denen Elias den nahenden Regen nach langer Dürre aus einer leichten vom
Meer aufsteigenden Wolke erkannte. Übrigens hat Mackay durch Versuche bewiesen, daß man in Steppenländern bei gewissen Luftzuständen
durch künstliche Veranstaltungen Regen herbeiführen kann, indem
mehr
man durch starke Feuer einen kräftig aufsteigenden Luftstrom erzeugt.