das
Gesetz im subjektiven
Sinn genommen, insofern es als Richtschnur des eignen
Verfahrens angesehen wird, daher
es zwar
Kunst- und moralische, aber keine Naturregeln gibt.
auch machte er
Beobachtungen
und
Versuche über
Bastardierung, Parthenogenesis etc. Er veranstaltete im J. 1884 in
Petersburg eine internationale Gartenbauausstellung
und schrieb: »Monographia Betulacearum« (Mosk. 1861);
Mit andern gab Regel das Monatsblatt
»Die Gartenflora« heraus.
2)
JohannAlbert, Asienreisender, Sohn des vorigen, geb. zu Zürich,
studierte in
Petersburg,
Göttingen,
Wien
[* 20] und
Dorpat
[* 21] und
wurde 1876 als Kreisarzt nach
Kuldscha im russischenOstturkistan berufen. Hier erforschte er 1876-84
Turkistan
und die angrenzenden Gebiete, besonders
mit Rücksicht auf die botanischen Verhältnisse. Er bereiste 1876 den Karatau, 1878-80
das Iligebiet, 1880
Ferghana, 1881-84 das Gebiet des
Amu Darja, gelangte 1884 bis nach
Merw und kehrte 1885 nach
Petersburg zurück.
Die von ihm entdeckten zahlreichen Pflanzenarten beschrieb er in den
»Acta horti Petropolitani« und veröffentlichte
außerdem: »Mitteilungen über die
DorpaterFlora«
(Dorp. 1871);
aus der
Atmosphäre auf die Erdoberfläche herabfallende Wassertropfen, welche durch eine
rasche
Verdichtung des Wasserdampfes der
Luft in einer
Wolke oder einer Wolkenlage (s.
Wolken) entstanden sind. Geschieht dies
bei einer
Temperatur unter 0°, so entstehen Eiskristalle, der
Schnee
[* 26] (s. d.). Beide
Bildungen sind die gewöhnlichste
Formen
des atmosphärischen
Niederschlags. Die Häufigkeit des
Niederschlags (Regen und
Schnee) wird meist durch die
Anzahl der
Tage angegeben, an welchen es geregnet oder geschneit hat.
Die
Menge des
Niederschlags wird dagegen durch die
Höhe bezeichnet, in welcher das Regenwasser oder der
Schnee, nachdem er geschmolzen
ist, die Erdoberfläche bedecken würde, wenn ihr
Wasser nicht verdunstete oder versickerte. Diese Regenhöhe wird anRegenmessern
(s. d.) gemessen. Die
Atmosphäre enthält stets und überall Wasserdampf; aber sie kann davon nur ein bestimmtes
Maß aufnehmen,
welches von der
Temperatur abhängt und um so größer ist, je höher die
Temperatur ist. In einer mit
Feuchtigkeit gesättigten
Luft verdunstet kein
Wasser, solange die
Temperatur nicht steigt; sinkt diese aber, so wird ein Teil des
Wasserdampfes als
Nebel und bei stärkerer Abkühlung in
Tropfen abgeschieden.
Hieraus folgen die
Bedingungen der Regenbildung. Regen wird jedesmal dann entstehen, wenn wärmere, dampfreiche Luftschichten
mit kühlern, also weniger dampfhaltigen Luftschichten zusammentreffen, sich mit diesen vermischen und entsprechend abgekühlt
werden. Mischt sich z. B. 1
cbmLuft von 33° mit 1
cbm von 0°, so entsteht eine Mischung von der Durchschnittstemperatur
von 16½°. Wenn sowohl die wärmere als auch die kältere
Luft mit
Feuchtigkeit gesättigt ist, so beträgt der Wasserdampf,
welchen die
Luft bei 33° aufnehmen kann, pro Kubikmeter 35,7 g und bei 0° 4,9g, es würden also die beiden Kubikmeter nach ihrer Mischung 40,6 g oder pro Kubikmeter 20,3
g Wasserdampf enthalten müssen. Da nun aber
Luft von 16½° C. nur 14 g Wasserdampf pro Kubikmeter aufzunehmen im stande
ist, so werden im vorstehenden
Fall aus jedem Kubikmeter 6,3 g Wasserdampf kondensiert werden und als
Regen niederfallen. Die Mischung verschieden warmer und verschieden feuchter
Luft geschieht entweder durch das Aufsteigen warmer
und dampfreicher
Luft in höhere, kühlere
Regionen oder auch durch das Zusammentreffen zweier verschieden warmer und dampfhaltiger
horizontaler
¶
mehr
Luftschichten. Die erstere Art der Mischung verschiedener Luftschichten hat ihre Ursache in der zeit- und ortweise stattfindenden
größern Erwärmung eines Ortes oder eines größern Erdgebiets, die zweite in den Winden.
[* 28] Wenn warme, feuchte Winde
[* 29] zum Aufsteigen
gezwungen werden, indem sie über ein Land mit steil aufsteigenden Gebirgen anwehen, so entstehen dadurch
massenhafte Niederschläge an den Abhängen dieser Gebirge (s. unten). Ebenso entstehen häufigere Niederschläge, wenn warme,
feuchte Winde längere Zeit über kältere Länder wehen.
Winde, welche viel Feuchtigkeit enthalten und daher auch oft Niederschläge zur Folge haben, nennt man Regenwinde. Bei uns in
Europa
[* 30] sind dies Südwestwinde, im allgemeinen sind es überall die warmen Seewinde (s. Wind). Die Regenverhältnisse
der Erde sind deshalb ebensowohl von der Gestaltung ihrer Oberfläche wie auch von den vorherrschenden Winden abhängig. In
betreff der Regenverteilung über die ganze Erde kann man verschiedene Regengürtel unterscheiden: drei in der tropischen
Zone und je drei auf jeder der beiden Halbkugeln in den außertropischen Zonen.
Für die tropischen Gegenden oder die Regionen der Windstillen oder Kalmen (s. d.) ist die große Regelmäßigkeit der Regenverhältnisse
sowie die große Menge des Regens besonders charakteristisch. Im Stillen und im Atlantischen Ozean werden im Gürtel
[* 31] der Kalmen
durch die fast stets senkrecht auffallenden Sonnenstrahlen die untern Luftschichten stark erwärmt, sie
steigen, schwer mit Wasserdämpfen beladen, empor und kühlen sich in den obern Luftschichten ab, so daß ihr ungeheurer
Vorrat an Wasserdampf zu Regenwolken und zu Regen verdichtet wird. In diesem Kalmengürtel regnet es das ganze Jahr
hindurch durchschnittlich mehr als 9 Stunden am Tag.
Der Kalmengürtel verschiebt sich mit der Sonne
[* 32] und nimmt z. B. im Atlantischen Ozean im August seine nördlichste Lage unter
10° nördlich vom Äquator ein, wo er sich als Regengürtel besonders an der afrikanischen Küste geltend macht, während
er im Februar sich am weitesten nach S. (2°-3° nördlich vom Äquator) verrückt hat und besonders regnerisch
an der südamerikanischen Küste auftritt. Im StillenOzean verschiebt sich der Kalmengürtel nur wenig und liegt dem Äquator
sehr nahe; über den Festländern von Amerika
[* 33] und Afrika
[* 34] schwankt dieser Regengürtel mit täglich fallendem Regen zwischen 3°
südl. und 5° nördl. Br., indem er der Bewegung der Sonne folgt. Zu beiden Seiten desselben bis 15° vom
Äquator liegen auf jeder Halbkugel je ein Regengürtel, innerhalb dessen für jeden Ort im Lauf desJahrs zweimal eine Regenzeit,
die eine im Frühling, die andre im Herbst, eintritt, also jedesmal in der Zeit des Jahrs, wo die Sonne am höchsten
steht.
In der Nähe der Wendekreise schmelzen die beiden Regenperioden in eine einzige zusammen (Zeit der Wolken), die auf der nördlichen
Halbkugel in die Monate Mai bis Oktober fällt, also in die Zeit unsers Sommers, während dem Winter eine Trockenperiode entspricht
(Zeit der Sonne). Ausnahmen von diesen allgemeinen Regenverhältnissen werden vielfach durch die örtlichen
Windrichtungen und die Konfiguration der Erdoberfläche hervorgerufen. So gehört die Westküste des tropischen Südamerika
[* 35] zu den trockensten Gebieten der Erde, da hier die Winde aus S. und SW. vorherrschen, die über einen kalten Meeresstrom geweht
haben und daher wenig Feuchtigkeit mit sich führen.
Während der Nordostmonsun (s. Monsune) wohl auch Regen mitführen kann, bringt der Südwestmonsun, welcher die Dämpfe des warmen
IndischenOzeans gegen das Land hinantreibt, für Vorderindien ungemein große Regenmengen, welche, obwohl
fast nur dem Sommerhalbjahr angehörig, diejenigen aller andern regenreichen Orte der Erde bei weitem übertreffen. Zunächst
trifft nämlich der Südwestmonsun im S. der Halbinsel von Vorderindien das hohe Gebirge der Westghats und wird dadurch zur
Abgabe eines Teils seines Dampfgehalts gezwungen.
Auf der Malabarküste betrug die Regenhöhe im Durchschnitt der Jahre 1876-83: 5432 mm und schwankte dabei
zwischen 4088 mm im J. 1881 und 7648 mm im J. 1882. Im Innern des Landes, hinter dem Gebirgswall der Westküste, sinkt die Regenmenge
bis unter 800 mm;
aber auf dem Abhang des Himalaja, nördlich von Kalkutta,
[* 41] steigt dieselbe wieder und erreicht
in Tscherrapundschi, 1250 m ü. M., die Höhe von 12,520 mm (etwa 20mal größer als bei uns).
Dies ist die bis jetzt bekannte
größte jährliche Regenmenge. In einem Monat (im Juni 1851) sind zu Tscherrapundschi 3738 mm R. gefallen, also ebensoviel
wie in Berlin in 6 Jahren. In den außertropischen Zonen verteilt sich die Regenmenge gleichmäßiger über
die verschiedenen Jahreszeiten
[* 42] als in den Tropen; aber die jährliche Regenmenge ist bedeutend niedriger, wenn es auch einzelne
Gegenden gibt, in welchen dieselbe an die der tropischen Gegenden heranreicht, so namentlich an den Westküsten der Kontinente.
An den Polargrenzen der Passate herrschen die subtropischen Regen und bilden hier die ZonemitHerbst- und
Winterregen. Gegenden mit subtropischen Regen sind auf der nördlichen Halbkugel der nördliche Atlantische Ozean zwischen 28°
und 42° nördl. Br., die Mittelmeerländer und der nördliche StilleOzean zwischen 23° u. 40° nördl. Br. sowie auf der südlichen
Halbkugel die Meere und deren östliche Küsten zwischen 24° und 40° südl. Br. Je weiter wir uns von den
Grenzen
[* 43] der Tropen entfernen, in desto verschiedenern Jahreszeiten tritt das Regenmaximum auf; in manchen Gegenden gibt es zwei
solcher Maxima, die durch Zeiten schwächern Niederschlags voneinander getrennt sind.
In der gemäßigten Zone regnet es in allen Monaten des Jahrs, aber in manchen mehr als in andern. Dies
hängt von der herrschenden Windrichtung und den Höhenverhältnissen ab. Diese fünfte Regenzone nennt man auch Gürtel mit
Regen zu allen Jahreszeiten. Wo bewaldete Gebirge den Niederschlag begünstigen, wird es in der Höhe mehr regnen als
in den Thälern oder am Fuß des Gebirges. In denAlpen
[* 44] geht die jährliche Regenmenge noch über 2000 mm hinaus, in der Umgebung
des St. Bernhard und der Grimsel, teils als Sommerregen, teils als Herbstregen. Letztere treten besonders deutlich auf an der
Westküste von Europa, wo im Herbst südwestliche Winde herrschen, die über das noch ziemlich erwärmte
Meer hinstreichen, so besonders im Oktober in England, während für Schottland und Irland die Nähe von Gebirgen einen wesentlichen
Einfluß auf die Kurve der monatlichen Niederschläge ausübt und
¶