seiner
Gattin,
Schellenberg bei
Kaiserslautern,
[* 2] später auf einem eignem
Gut in
Franken, bis er sich 1872 auf seiner neuerworbenen
Besitzung »Schillerhof« bei
Meran
[* 3] niederließ. Litterarisch machte sich Redwitz zuerst bekannt durch das romantische
Epos »Amaranth«
(Mainz
[* 4] 1849, 36. Aufl. 1886), teils fanatisch-ultramontanen, teils süßlich-sentimentalen
Geist atmend und mehr um seiner
Tendenz willen gepriesen und verbreitet als um des wirklich in einzelnen
Episoden der
Dichtung zu
Tage tretenden lyrischen und schildernden
Talents.
Die
Handlung entbehrt durchaus des epischen
Gehalts, die
Figuren einer charaktervollen
Physiognomie, die
Sprache
[* 5] der
Plastik. Aber
ein gewisses musikalisches
Element in derselben schmeichelt sich ins
Ohr
[* 6] ein, und die vielen Naturbilder
und lyrischen Stimmungsgemälde offenbaren ein volles und warmes Dichtergemüt, dem in seiner Natürlichkeit alle Berechnung
fern lag, und das manche
Momente der Naturanschauung und des Seelenlebens auf wirklich dichterische
Weise zu fixieren wußte.
Der Dichter vermochte den
Verkündigungen jener konservativ-ultramontanen
Propheten, welche die Zukunft der deutschenPoesie
an sein
Schaffen knüpften, weder mit seinem »Ein
Märchen«
(Mainz 1850, 5. Aufl. 1854),
noch mit seinen »Gedichten« (das. 1852, 3. Aufl.
1854),
am allerwenigsten aber mit seiner christlichen
Tragödie »Sieglinde« (das. 1853), die
im
Grund genommen eine Selbstparodie seines gesamten
Schaffens war, zu entsprechen. Erst als er sich von der
Tendenz zu lösen und einigermaßen naiver zu schaffen begann, kräftigte sich auch seine
Charakteristik. Den Übergang zu
dieser zweiten
Periode seines
Schaffens bildete die
Tragödie
»ThomasMorus«
(Mainz 1856, 2. Aufl. 1857); die bühnengerechten,
vielfach aufgeführten, aber keineswegs besonders schwungvollen oder poetisch vertieften
Schauspiele: »PhilippineWelser« (das.
1859),
»Der Zunftmeister von
Nürnberg«
[* 7] (das. 1860),
»Der
Doge von
Venedig«
[* 8] (das. 1863) sind die Hauptleistungen
derselben. Der
Roman
»HermannStark, deutsches
Leben« (Stuttg. 1868; 3. Aufl. 1879, 3 Bde.)
zeichnet sich durch einzelne treffliche idyllische
Momente und Genreszenen aus, treibt aber einen
an sich nicht bedeutenden
Lebensgehalt in unendlicher
Breite
[* 9] zu falscher Wichtigkeit auf. Weiter folgten: »Das
Lied vom neuen
DeutschenReich«, eine Art
Epos in
Sonetten voll edelster patriotischer
Begeisterung (Berl. 1871, 11. Aufl. 1876),
und die auf einer freien
naturphilosophischen Weltanschauung beruhende epische
Dichtung
»Odilo« (Stuttg. 1878, 4. Aufl. 1883),
Werke, die um ihres den
ursprünglichen
Tendenzen des Dichters fast entgegenstehenden
Gehalts willen regen Beifall fanden; ferner:
»Psychologische
Studien«.
Lustspiel (1872),
»Ein deutsches Hausbuch«, ein episch-lyrisches, den
Segen des deutschen
Hauses feierndes
Gedicht (5. Aufl., Stuttg. 1883),
Die
Kasemattschiffe der frühern, die Brustwehrturmschiffe der spätern
Periode, der doppelte eiserne
Rumpf in seiner heutigen
Vollkommenheit, endlich die berühmten
Kreuzer der Neuzeit, welche bei großer
Geschwindigkeit und schwerer
Armierung weite
Reisen unter
Dampf
[* 12] machen können, sind
Erfindungen und Werke von Reed und haben die englische
Flotte von einem
Standpunkt, auf welchem sie zweifellos gegen die französische zurückstand, zu ihrer jetzigen
Höhe geführt.
Meinungsverschiedenheiten über den Wert gewisser
Panzerschiffe
[* 13] veranlaßten ihn 1870, seine Entlassung zu nehmen, und wenige
Wochen später ging eins dieser
Schiffe,
[* 14] der Captain, verloren. 1874 wurde Reed ins
Parlament gewählt und
unternahm im
Oktober 1878 auf Einladung der japan.
Regierung eine
Reise nach
Japan,
[* 15] infolge deren er das Werk
»Japan, its history,
traditions and religions« (1880, 2 Bde.) veröffentlichte.
Außerdem sind von seinen
Schriften hervorzuheben: »Ship-building in iron and steel« (Lond.
1868);
»Our iron-clad ships, their qualities, performances and cost« (das.
1869);
»Our naval coast defenses« (das. 1871);
»Letters from Russia« (1876);
»Modern ships of war« (mit
Simpson u. Kelley,
Lond. 1888).
(Rhede, franz.
Rade, engl. Road[s]), der äußere, nach der
See zu liegende Teil eines
Hafens,
welcher den Übergang vom eigentlichen, innern
Hafen zur offenen
See bildet (s.
Hafen).
(Rheder, franz. Armateur,Propriétaire, engl.
Owner, ital. Proprietario del bastimento), der
Eigentümer eines ihm zum
Erwerb durch die Seefahrt dienenden
Schiffs; Reederei
(Mitreederei), die Vereinigung mehrerer
Personen
(Schiffsfreunde,
Mitreeder), welche ein in ihremMiteigentum
stehendes
Schiff
[* 16] zu gemeinschaftlichem
Erwerb durch die Seefahrt verwenden. Der
Anteil eines jeden derselben an dem gemeinschaftlichen
Schiff heißt
Part oder
Schiffspart.