Rochelle, studierte die
Rechte, wandte sich aber bald naturwissenschaftlichen
Studien zu und ging 1703 nach
Paris.
[* 2] In seiner
Arbeit
»De la formation et de l'accroissement des coquilles des animaux« (1709) zeigte er, daß sich die
Schalen der
Schaltiere
aus dem Saft bilden, welcher von diesen
Tieren abgesondert wird. Er machte manche nützliche
Entdeckung
bezüglich der Stahlbereitung, erfand das nach ihm benannte RéaumurschePorzellan und ein Weingeistthermometer, welchem er
eine ganz neue
Skala beifügte, die man auch beibehielt, als das
Quecksilber an die
Stelle des
Weingeistes im
Thermometer
[* 3] trat.
Er starb auf seinem
Landgut Bermondière in derLandschaftMaine. Réaumur schrieb:
»Mémoires pour
servir à l'histoire naturelle des insectes« (Par. 1734-42, 6 Bde.).
(Rebeca,Ribeca,Rubeba,Ribeba,Rubella; span.
Rabé, Rabel; arab. Rebab, Erbeb), wohl das älteste
Streichinstrument,
mit 1-2
Saiten bezogen, nach der gewöhnlichen
Annahme orientalischen Ursprungs und durch die Araber im 8. Jahrh.
nach
Spanien
[* 5] gebracht, eine
Ansicht, die indes nichts weniger als zweifellos begründet ist.
Erst nach 20jähriger
Ehe gebar sie die Zwillingsbrüder
Esau und
Jakob, welch letzterm, ihrem Liebling, sie durch
List den dem Erstgebornen bestimmten väterlichen
Segen zuwendete.
Bezeichnung aufständischer
Bauern in
Wales, die sich seit 1839 der
Erhebung derWegegelder widersetzte und
in Weiberkleidern nachts zur Zerstörung der Wegegeldhäuser und Schlagbäume auszogen.
daSilva,Luis Augusto, portug. Geschichtschreiber, geb.
Sohn eines angesehenen
Politikers, ward Journalist und bald
Redakteur der offiziellen
Zeitung »Diario do
Governo«. Seit 1848 Mitglied des
Parlaments, zeichnete er sich hier als Redner aus und wurde 1849 zum
Sekretär
[* 6] des
Staatsrats
ernannt. 1853 ward er Mitglied der
Akademie der
Wissenschaften in
Lissabon,
[* 7] 1859 des Generalunterrichtsrats, 1862 Mitglied der
Ersten
Kammer und 1869
Staatsrat und Marineminister. Er starb Außer mehreren beliebten geschichtlichen
Romanen (»Odio velho não cança«, 1849, 2 Bde.;
»A mocidade de D.
João V«, 1852, 4 Bde., u. a.)
und einigen
Dramen hat er die große
PublikationSantarems über die diplomatischen Beziehungen
Portugals zu dem
Ausland fortgesetzt
und 3
Bände (Bd. 17-19, Lissab.
1858-60) herausgegeben; ferner schrieb er eine »Geschichte
Portugals im 17. und 18.
Jahrhundert«
(»Historia de
Portugal nos seculos
XVII e XVIII«, das. 1860-71, 5 Bde.).
der
Kopf ist bräunlich mit gelblichen Längsstrichen, der
Rücken grau mit rostroten Querbändern,
lichten Schaftstrichen und schwarzen
Linien;
auf der grauen
Brust verläuft ein schwarz gewelltes
Band,
[* 16] die Seiten des
Unterleibs
haben rostrote, weiß eingefaßte Querbinden, der
Bauch
[* 17] ist weiß mit braunem
Fleck;
die Schwanzfedern sind rostrot, die mittlern
braun und braunrot quergestreift, die Handschwingen braunschwarz, bräunlichgelb gebändert und gefleckt;
Das Rebhuhn bewohnt
Europa
[* 19] und
Kleinasien und ist in
Neuseeland
eingebürgert. Es bevorzugt die
Ebene, besonders angebaute Gegenden mit Buschholz und Dickicht, auch Waldränder, findet sich
auch an sumpfigen
Stellen und hält im allgemeinen an dem einmal gewählten
Revier sehr fest. Bis zur
Ernte
[* 20] findet es sich besonders auf Getreidefeldern, dann auf
Kartoffel- und Krautäckern, im
Herbst auf Stoppeln und Sturzäckern,
nachts stets auf freiem
Feld. In jedem
Herbst erscheinen aber auch wandernde Rebhühner, vielleicht die etwas kleinern, angeblich
artlich verschiedenen Bewohner der
Sümpfe.
Das hat ein anmutiges
Wesen, ist scheu, gesellig, friedliebend und sehr zärtlich gegen den
Gatten und
die
Jungen; es fliegt wenig und schwerfällig, bäumt nie, schwimmt gut und weiß sich sehr geschickt zu verbergen. Es lebt
vom Frühjahr an paarweise, nistet in einer einfachen Vertiefung auf dem flachen
Boden, oft im
Getreide
[* 21] oder
Wiesengras und legt 12-20 birnförmige, blaßgrünlich braungraue
Eier,
[* 22] welche das Weibchen in 26
Tagen mit unglaublicher Hingebung
unter dem
Schutz des Männchens ausbrütet.
Wird das erste Gelege zerstört, so legt die
Henne oft zum zweitenmal, dann aber meist nur 6-8
Eier. Den ganzen
Winter über
bleiben die
Völker
(Ketten) zusammen. Das Rebhuhn nährt sich von Pflanzenstoffen, in der
Jugend von
Insekten,
[* 23] leidet im
Winter bei hohem und hart gefrornem
Schnee
[* 24] große
Not, sucht dann oft in
Gärten und Dörfern
Schutz undNahrung und
kommt selbst in die
Gehöfte. Wegen des wohlschmeckenden
Fleisches wird es eifrig gejagt. In der Gefangenschaft wird
es ungemein zahm und pflanzt sich auch fort. Die interessanteste und beliebteste
Jagd auf das ist die
Suche mit dem
Vorstehhund,
sie hat seit
¶
mehr
Verbesserung der Jagdgewehre die früher mehr üblichen Fangmethoden fast ganz verdrängt. Bei pfleglicher Behandlung der
Jagd sollte man von jedem Volk etwa 5-6 Stück überhalten und die alten Hühner
[* 26] schonen, weil diese mehr Eier legen und sicherer
brüten, dagegen die alten Hähne abschießen, weil diese das Volk, besonders wenn es stark und unbeschossen
bleibt, oft weit wegführen. Die jungen Hühner werden von den alten zuerst an der geringern Größe und an der grauen Farbe
der Köpfe, später, wenn sie schildern, d. h. ganz ausgewachsen das braune Brustschild und
die rostrote Färbung an den Köpfen erhalten, also den alten im Gefieder sehr ähnlich sind, an der gelblichen
Farbe der Ständer (Füße), welche bei den alten grau erscheinen, unterschieden. Im Winter, wenn hoher Schnee liegt, und besonders
wenn letzterer eine fest gefrorne Kruste hat, müssen die Hühner gefüttert werden, was an dazu hergerichteten Plätzen unter
Buschwerk mit Weizenähren oder Körnern geschieht.
Das Fleisch des Rebhuhns gehört zu dem feinsten Wildbretfleisch. Es wird am schmackhaftesten, wenn man es
in Speckscheiben u. Weinblätter wickelt und bratet. Auch wird das in Marinade gedämpft (à la Béarnaise) oder mit Schinken
u. Kraut gedünstet (perdrix aux choux). Ungarisches Rebhuhn nennt man inÖsterreich
[* 27] eine Art Hackbraten aus
verschiedenen Fleischsorten, Ochsenmaul, Schweins- und Kalbsfüßen.