1865 bis 1868 war er wieder Mitglied des
Parlaments für
Frome und trat dann von neuem in den indischen
Rat ein, wo er noch
jetzt thätig ist. Ein bleibendes
Monument hat er sich errichtet durch das große Werk, das er im Auftrag des
BritischenMuseums
und mit
Beihilfe von Norris und G.
Smith in vier Foliobänden vollendete: »The cuneiform inscriptions of
Western Asia« (1861-70).
AndreSchriften von ihm sind: »The Persian cuneiform inscriptions at Behistun« (1846);
»History of
Assyria, as collected from the inscriptions discovered in the ruins of Niniveh« (1852);
»Memorandum on the publication of
the cuneiform inscriptions« (1855);
»A selection from the miscellaneous inscriptions of Assyria« (1870)
und
»England and Russia in the
East« (1875).
2)
George, engl.
Geistlicher und
Historiker,
Bruder des vorigen, geboren um 1815 zu Chadlington, studierte in
Oxford,
[* 2] wo er 1861
Professor
der alten Geschichte ward, war auch Examinator für den militärischen Erziehungsrat und wurde 1872 zum
Kanonikus in
Canterbury ernannt, wo er noch jetzt lebt. Abgesehen von verschiedenen theologischen
Schriften, veröffentlichte
er in
Gemeinschaft mit seinem
BruderHenry eine wertvolle Übersetzung des Herodot (mit
Kommentar, 3. Aufl. 1876, 4 Bde.)
und machte sich namentlich durch das große Geschichtswerk »The five great monarchies
of the ancient world« (4. Aufl., Lond. 1879, 3 Bde.),
mit den Fortsetzungen: »The sixth great oriental monarchy«
(Parthien, 1873) und »The seventh etc. monarchy«
(Neupersien, 1876) bekannt, dem unter anderm das
»Manual of ancient history« (1870),
»The origin of nations« (1877),
»History
of ancient Egypt« (1881, 2 Bde.),
»Egypt and
Babylon« (1884) und
»Moses« (1887) folgten.
ein Hochgebirgspaß der
Berner Alpen, zwischen
Wildhorn und
Wildstrubel eingesenkt, verbindet
das Frutigenthal mit dem Wallis.
Der eigentliche Paßweg, ein bloßer Fußpfad, beginnt im Badeort An der
Lenk (1075 m), biegt bald
in das
Thälchen Pöschenried ab, folgt dem Iffigenbach aufwärts, zuletzt steil hinauf zum
Kreuz
[* 3] (2421 m), welches die Paßhöhe
und zugleich die Kantonsgrenze bezeichnet; dann geht der Pfad steil abwärts zu den Sennhütten Les
Ravins
(1823 m), folgt den Abhängen der wilden Schlucht, in deren Tiefe die Rière braust, und erreicht in
Sion (497 m) das Rhônethal.
plateauartiger Gebirgsstock mit Karstbildung der Niederösterreichischen
Alpen
[* 4] an der steirischen
Grenze, nach
allen Seiten schroff abfallend, durch das schöne
Schwarza- oder
Höllenthal vom
Schneeberg geschieden,
unten bewaldet, auf der
Höhe zahlreiche
Kuppen (die höchste die Heukuppe, 2009 m),
Mulden und
Kessel enthaltend, vielbesuchter
Punkt, mit einem Alpengasthaus
(KarlLudwig-Haus).
Vgl.
Rabl, Die Raxalpe (2. Aufl.,
Wien
[* 5] 1883).
(spr. ränall),1)GuillaumeThomasFrançois, franz. Schriftsteller, geb. zu St.-Geniez
(Aveyron), studierte im Jesuitenkollegium zuToulouse,
[* 7] trat in den
Orden
[* 8] und ward
Prediger in dem Städtchen
Pezenas, 1747 bei St. Sulpice in
Paris,
[* 9] mußte aber wegen Freigeisterei seine
Stellung aufgeben, widmete sich fortan philosophischen
und historischen
Studien und erhielt die Redaktion des »Mercure«, die ihm eine gesicherte
Existenz verschaffte.
Sein Hauptwerk ist die
»Histoire philosophique et politique des etablissements et
du commerce des Européens dans les deux
Indes« (Amsterd. 1771, 7 Bde.;
Par. 1798 u. öfter, 22 Bde.;
deutsch,
Kempt. 1783-88, 11 Bde.); doch gehört ein guter Teil derselben
Diderot und Deleyre an. Wegen der in einer neuen
Ausgabe(Genf
[* 10] 1772, 10 Bde.) seiner indischen Geschichte
enthaltenen heftigen
Angriffe auf die
Religion und
Politik wurde das Werk 1781 durch Henkershand verbrannt und Raynal aus
Frankreich
verbannt. Er wandte sich nach
Petersburg,
[* 11] hierauf nach
Berlin,
[* 12] sodann nach der
Schweiz,
[* 13] kehrte aber 1788 nach
Frankreich zurück
und starb in Chaillot bei
Paris. Raynal war Mitglied des
Instituts sowie der
Akademien in
London
[* 14] und
Berlin. Seine
Biographie schrieb
Lunel
(Rhodez 1866).
»Choix de poésies originales des troubadours« (das.
1816-21, 6 Bde.; fortgesetzt u. d. T.:
»Nouveau choix, etc.«, 1835),
»Grammaire comparée des langues de l'Europe latine dans leurs rapports
avec la langue des troubadours«
(1821),
»Lexique roman, ou
Dictionnaire de la langue des troubadours« (1838-1844, 6 Bde.)
u. a. brach er einer tiefern Kenntnis der provençalischen
Sprache
[* 17] und Litteratur und der demnächst durch
Fr.
Diez völlig
begründeten romanischen
Philologie die
Bahn. Auch die nordfranzösische
Romanze machte er zum Gegenstand seiner Forschungen
in den »Observations philologiques sur le
roman deRou«
(Rouen
[* 18] 1829),
und in der Geschichtschreibung erwarb er sich
Ruf durch
seine
¶
mehr
»Monuments historiques relatifs à la condamnation des chevaliers du Temple« (1813) und die »Histoire du droit municipal en
France sous la domination romaine et sous les trois dynasties« (1829, 2 Bde.).
Auch einige Dramen sind von ihm vorhanden.