Die
Leber ist leicht geschwollen, die
Milz aber gewöhnlich nicht verändert.
In denMuskeln
[* 3] sitzen bald
ausgebreitete, bald mehr begrenzte blutige
Infarkte. Als
Ursache des Rauschbrandes gelten die in den
Geschwülsten befindlichen
Bakterien, welche mit den Milzbrandbacillen nicht identisch sind. Denn wenn Milzbrandbacillen in das
Blut eines gesunden
Tiers
gelangen, so verursachen sie die Erkrankung des letztern an
Milzbrand.
Beim Rauschbrand dagegen entsteht keine erhebliche
Krankheit und namentlich keine Geschwulstbildung, wenn das
Blut eines kranken
Tiers in die
Zirkulation eines gesunden gebracht
wird, ohne daß hierbei ein Teil desselben in das Unterhautgewebe gelangt. Ja es scheint, als werde durch diese Blutinjektion
die Fähigkeit zu weiterer Erkrankung am Rauschbrand getilgt.
1)
Groß-Rauschenbach, Stadt, s.
Nagy-Röcze. - 2) Ober-Rauschenbach, Badeort bei
Pudlein, im ungar.
KomitatZips, mit inkrustierender,
salinisch-erdiger
Therme, die aus einem Kalktufffelsen einem 20 m tiefen, 5,4 m breiten
Bassin entquillt.
Stadt und Luftkurort im preuß. Regierungsbezirk
Kassel,
[* 4]
Kreis
[* 5]
Kirchhain, 282 m ü. M., hat eine evang.
Kirche, eine Burgruine, ein
Amtsgericht, eine Oberförsterei und (1885) 1159 meist evang.
Einwohner.
Neuerlich wurden bei Rauschenberg ausgedehnte alte germanische Gräberstätten (wahrscheinlich aus dem 4. Jahrh.)
aufgegraben.
Zum
Lohn für den
Abschluß des
Konkordats vom welches Rauscher im
Rate des
Kaisers durchgesetzt hatte, verlieh ihm der
Papst17. Dez. die Kardinalswürde.
Seiner innigen Beziehungen zum
Kaiser und seiner treuen deutsch-österreichischen
Gesinnung wegen erlangte er auch politischen Einfluß und verfocht bei aller kirchlichen Gläubigkeit und Unterwürfigkeit
gegen den
Papst die österreichische Reichsidee den föderalistischen Bestrebungen gegenüber mit Aufrichtigkeit und Entschiedenheit. 1860 in
den
Reichsrat berufen, förderte er die Februarverfassung sowie die
RegierungSchmerlings und trat als Mitglied
in das
Herrenhaus, in
dem er zwar das
Konkordat, aber auch die liberale
Verfassung verteidigte.
[* 1] in seiner heutigen Gestalt ein Schrägbalken, der
oben mit Rautenblättern besetzt
ist, ein problematisches Wappenbild, welches im sächsischen
Wappen
[* 12] (s. Abbild.) vorkommt, aber noch nicht befriedigend erklärt
ist.
Fürst von
Hohenlohe(»Der sächsische Rautenkranz«, Stuttg.
1863) erblickt in der ursprünglichen
[* 1]
Figur einen natürlichen Laubkranz, was wohl das
Richtige ist.
äther.
Öl, welches aus Blättern und
Blüten der Gartenraute durch
Destillation
[* 18] mitWasser
erhalten wird. Es ist farblos oder gelblich, riecht stark und angenehm, schmeckt bitterlich scharf, spez. Gew.
0,83-0,84, erstarrt bei -1° und besteht aus einem
Kohlenwasserstoff und Methylkaprinol C11H22O . Es
gibt bei
Oxydation Pelargonsäure und
Essigsäure.
Man benutzt das Rautenöl zuweilen zu
Kräuteressigen und aromatischen Toilettegegenständen,
auch zur
Darstellung vonÖnanthäther und von Silberspiegeln.
seinem Geburtsort und geriet endlich wegen Schulden ins Gefängnis. Hier verfiel er in religiöse Schwärmerei und trat auf
einer Reise nach Paris
[* 21] in den Orden der Feuillants. Von diesem wieder entlassen, lebte er unter sehr drückenden Umständen
wieder in seiner Vaterstadt und wurde als fanatischer Papist durch die königsmörderischen Lehren
[* 22] einiger
französischer Schriftsteller zu der blutigen That getrieben, welche er ausführte, indem er dem König, als derselbe
auf einer Spazierfahrt in der engen Straße de la Ferronnerie zu halten genötigt war, das Messer
[* 23] zuerst in die Seite, dann
durchs Herz stieß. Er wurde sofort festgenommen und zum Verhör gebracht, nannte aber keinen Mitschuldigen.
Nachdem er auf das grausamste gefoltert worden, aber jede Mitschuld andrer standhaft geleugnet hatte, ward er 27. Mai auf dem
Grèveplatz unter Qualen, die über eine Stunde dauerten, von Pferden zerrissen.
Vgl. Loiseleur, Ravaillac et ses complices (Par. 1873).