Als Seitenstück zu dem Grabdenkmal der
KöniginLuise führte er dasjenige des
KönigsFriedrichWilhelm. III. in gleicher
Anlage
aus. An diese Werke reihen sich noch zahlreiche
Büsten und
Basreliefs. Unter den letztern ist das 1838 in
Marmor ausgeführte eins der trefflichsten Werke des
Meisters. Es zeigt zwei weibliche und eine männliche
[* 1]
Figur, einen Panther
tränkend. Als Meisterwerke der Porträtbildnerei sind hervorzuheben: die Bildnisse der
KönigeFriedrichWilhelm II. und
FriedrichWilhelm III. von
Preußen,
Yorks v.
Wartenburg,
AlbrechtDürers, für die
Walhalla bestimmt (1837),
Thorwaldsens,
in Lebensgröße und kolossal, für den König von
Dänemark
[* 17] (1827),
Hufelands,
Schleiermachers u. a. In der letzten Zeit beschäftigte
den
Künstler vornehmlich das großartige
MonumentFriedrichs d. Gr. zu
Berlin, welches 1851 daselbst enthüllt ward
[* 1]
(Fig. 3),
und in welchem er, als seinem Hauptwerk, die
Summe seines Könnens in monumentalerHaltung und realistische
Porträtbildnerei zusammenfaßte. Zu seinen besten Werken gehören auch die in karrarischem
Marmor ausgeführten Statuetten
des
Glaubens, der
Liebe und der
Hoffnung, die er seiner Vaterstadt
Arolsen
[* 18] zum
Geschenk machte, sowie das Grabmonument, welches
er 1847 im Auftrag des
KönigsErnstAugust von
Hannover
[* 19] für dessen Gemahlin vollendete, und zu welchem
später das des
Königs hinzukam. Rauch starb in
Dresden,
[* 20] wo er sich einer
Kur wegen aufhielt.
Nach seinen Vorarbeiten wurden nach seinem
Tod noch die Bronzestatuen
Gneisenaus und
Yorks vollendet. Rauch war einer der ersten
Bildhauer seiner Zeit, gleich groß in Idealdarstellungen wie in Porträtgestalten, in denen er poetische
Auffassung mit außerordentlicher Naturtreue zu vereinigen wußte. Er hat die
Berliner
[* 21] Bildhauerschule begründet,
die noch
heute in seinem
Geist fortarbeitet. 1865 wurden seine sämtlichen Werke in
Modellen und
Abgüssen zu einem
Museum in
Berlin vereinigt.
Vgl.
Fr. und K.
Eggers,
Chr. D. Rauch (Berl. 1873-87, 4 Bde.).
(ital.
Fumi), eine eigentümliche Art von
Zeichnungen, welche die
Laune der deutschen
Künstler in
Rom
[* 22] erfand.
Dieselben pflegten nämlich ihre leer gegessenen
Teller umzukehren und deren Rückseite über dem
Licht
[* 23] zu schwärzen, um
Karikaturen
mit dem Zahnstocher auf der angeschwärzten
Fläche einzuritzen.
Landschafter wählten gewöhnlich Mondscheineffekte. Man nahm
von einer solchen Porzellanplatte einen aquatintaähnlichen
Abdruck, indem man angefeuchtetes
Papier auf den
Teller und darüber
eine
Serviette legte, welche mit einem
Löffel gestrichen ward.
Übrigens dampft man die Porzellanplatte nicht gleichmäßig schwarz an, sondern da am tiefsten, wo die dunkelsten
Schatten
[* 24] und hellsten
Lichter hingehören; die
Luft macht man sogleich durch den
Ruß wolkig, so daß nur wenig durch
Zeichnung nachgeholfen zu werden braucht.
Hat man dann mit
Stiften von verschiedener
Dicke hineingezeichnet, so dampft man, wenn
einige
Stellen zu grell geworden sein sollten, diese wieder etwas an, wodurch man
Tinten von der größten Zartheit erlangen
kann. Es gelang mit der Zeit, die
Bilder zu fixieren. Der Geschichtsmaler Gally brachte das Rauchzeichnen
zur größten Vollkommenheit;
Zeichnungen von ihm, von denen er indes keinen
Abdruck nahm, kamen 1845 in
Mailand
[* 25] zur
Ausstellung.
In neuerer Zeit pflegte diese
Technik besonders
AugustSchleich in
München (gest. 1866), der zahlreiche Werke darin geliefert
hat. Er fand eine Anzahl von Nachahmern, welche die
Manier indes zu keiner weitern Vollendung brachten.
desFleisches, Behandlung gesalzenen
Fleisches mit aus einer Holzfeuerung sich entwickelndem
Rauch, um es möglichst
lange zu konservieren. Das aus dem Pökelfaß genommene
Fleisch muß etwa zwei
Tage in einer luftigen
Kammer
abtrocknen, und das zur Rauchentwickelung benutzte
Holz muß trocken sein, weil sich aus grünem so viel Wasserdämpfe entwickeln,
daß das
Fleisch zu feucht wird. Zum Räuchern der
Fische
[* 28] bevorzugt man
Erlen- und
Eichenholz und erzielt die beliebte gelbbraune
Farbe der
Ware durchLohe oder Fichtennadeln. Bisweilen räuchert man noch in weiten
Essen;
[* 29] viel besser sind
aber die Räucherkammern, welche gewöhnlich auf dem
Boden neben der
Esse angelegt werden. Man verbindet dann letztere mit
der
Kammer durch zwei schmale, lange Öffnungen, von denen die eine am
Boden, die andre an der
Decke
[* 30] derKammer
sich befindet. Zwischen beiden ist ein
Schieber angebracht,
¶
mehr
durch welchen die Esse geschlossen und der Rauch mithin genötigt wird, durch die Kammer zu streichen. Die Räucherkammer darf
nicht zu hoch im Haus, d. h. nicht zu weit von den Feuerungen, liegen, weil der Rauch sonst zu sehr erkaltet und nicht wirkt,
wohl aber das Fleisch mit Ruß und Feuchtigkeit bedeckt. Deshalb sind kleine Räucherkammern mit besonderer
Feuerung empfehlenswert und unentbehrlich, wenn die zu andern Zwecken dienenden Feuerungen mit Torf oder Kohle gespeist werden.
AllesFleisch muß frei an Bindfaden in der Kammer hängen. Rindfleisch wird frisch mit einer Mischung von 1 Teil Salpeter und 32 Teilen
Kochsalz eingerieben, mit Kleie bestreut und schwach geräuchert; Zungen bleiben nur acht Tage im Rauch. Schinken
wälzt man, wenn er aus dem Pökelfaß kommt, in Weizenkleie und räuchert ihn 5-8 und 10 Wochen; Speck wird oft nur mit Salz
[* 32] eingerieben und dann geräuchert; Gänse- und Entenbrüste werden 3-4 Wochen gepökelt, dann mit Weizenkleie
eingerieben und 8 Tage geräuchert.
Fische werden in einer Salzlösung, die so stark ist, daß Kartoffeln darauf schwimmen, einige Stunden, auch den ganzen Tag (je
nach Witterung, Versand etc.), gepökelt, getrocknet und 4-6 Stunden geräuchert. Nach der Methode der Schnellräucherung bestreicht
man das gepökelte Fleisch mit rohem Holzessig, hängt es 2-3 Tage an einen luftigen, frostfreien Ort und
bestreicht es in Zwischenräumen von je 8 Tagen noch zwei- bis dreimal mit Holzessig; es wird aber nie so zart und saftig wie
andres Rauchfleisch.