Rasse,
Säugetier, s. Zibetkatze. ^[= (Zibettier, Schleichkatze, Viverra L.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Raubtiere und ...]
Säugetier, s. Zibetkatze. ^[= (Zibettier, Schleichkatze, Viverra L.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Raubtiere und ...]
August, Germanist, geb. zu Westuffeln bei Hofgeismar, studierte in Marburg [* 2] Theologie, betrieb daneben historische und antiquarische Studien und beabsichtigte, sich in Marburg der akademischen Karriere zu widmen. Da er aber unter den damaligen Verhältnissen in Hessen [* 3] keine Aussicht hatte, kehrte er zur Theologie zurück, ward 1859 Pfarrer in Steinbach-Hallenberg (Kreis [* 4] Schmalkalden) [* 5] und Anfang 1866 nach Holzhausen bei Kassel [* 6] versetzt. An seinem Erstlingswerk: »Die deutsche Heldensage und ihre Heimat« (Hannov. 1857-58, 2 Bde.),
nahm J. Grimm warmen Anteil. Außerdem beteiligte sich Raßmann mit zahlreichen Beiträgen (»Göttertempel und Götterbilder der Germanen«, »Götterdämmerung«, »Gotische Sprache [* 7] und Litteratur«, »Greuthungen«, »J. u. W. Grimm«, »Gudrun« u. a.) an der Encyklopädie von Ersch u. Gruber und schrieb »Die Niflungasaga und das Nibelungenlied« (Heilbr. 1877) u. a.
Marktflecken in der rumän. Dobrudscha, Distrikt Konstanza, an der Donau zwischen Tschernawoda und Silistria, mit 2000 meist bulgarischen Einwohnern. Rassowa war früher befestigt und wurde Anfang April 1854 von den Russen gestürmt.
Teil des Hochofens, s. Eisen, ^[= # (Ferrum), Fe, das nützlichste und verbreitetste aller Metalle, findet sich in zahlreichen Verbindun ...] [* 8] S. 410.
(althochd.), die altgermanische Meile, = ⅔ geographische Meile.
[* 1] (Rastadt), 1) Stadt im bad. Kreis Baden, [* 9] an der Murg, Knotenpunkt der Linien Mannheim-Konstanz und Rastatt-Gernsbach der Badischen Staatsbahn, 125 m ü. M., Festung [* 10] ersten Ranges, welche die wichtige militärische Position am Eingang in den Schwarzwald deckt, hat 4 Vorstädte (3 davon jenseit der Murg), 4 katholische und eine evang. Kirche, ein Schloß (nach dem Vorbild dessen von Versailles), [* 11] ein Gymnasium, eine Gewerbeschule, 2 Waisenhäuser, ein Bezirksamt, ein Amtsgericht, eine Bezirksforstei, Fabrikation eiserner Herde, von Tabak, [* 12] Zigarren u. Buntpapier, Kunstmühlen, Bierbrauerei [* 13] u. (1885) mit der Garnison (Stab [* 14] der 56. Infanteriebrigade, ein Infanterieregiment Nr. 122, 2 Infanteriebataillone Nr. 111, eine Eskadron Dragoner Nr. 21, 3 Abteilungen Feldartillerie Nr. 30 und 3 Kompanien Fußartillerie Nr. 14) 11,743 meist kath. Einwohner. In der Nähe das Lustschloß Favorite mit Garten [* 15] und die Einsiedelei der Markgräfin Sibylle. Die Festungswerke wurden 1840-48 unter Leitung österreichischer Ingenieure ausgeführt. - Rastatt ward 1689 von den Franzosen verbrannt, darauf von Ludwig Wilhelm von Baden wieder aufgebaut und zur Residenz (bis 1771) erhoben.
Hier Friede zwischen Frankreich und Österreich, [* 16] durch den zunächst der vorher zu Utrecht [* 17] geschlossene Friede bestätigt ward und infolgedessen Österreich die spanischen Niederlande, [* 18] Neapel, [* 19] Sardinien, [* 20] Mailand, [* 21] Mantua, [* 22] Mirandola und Comacchio erhielt, das Deutsche Reich [* 23] Freiburg, [* 24] Kehl und Altbreisach wieder bekam, während den Franzosen Landau [* 25] verblieb und die Kurfürsten von Bayern [* 26] und Köln [* 27] sowie mehrere kleinere italienische Fürsten vom Kaiser ihre Länder zurückerhielten.
Vom bis wurde hier gemäß dem Frieden von Campo Formio ein Friedenskongreß zur Ordnung der deutschen Reichsangelegenheiten und zur Entschädigung der Reichsfürsten, welche ihre Gebiete links des Rheins verloren, gehalten. Die ganze fruchtlose Verhandlung bot das klägliche Schauspiel deutscher Zwietracht neben französischem Übermut. Österreich, das inzwischen mit Rußland und England eine neue Koalition gegen Frankreich geschlossen hatte, löste endlich den Kongreß auf. Am gegen Abend reisten die französischen Gesandten Bonnier, Roberjot und Jean Debry, mit Pässen versehen, von ab, hatten aber die Vorstadt höchstens 200 Schritt hinter sich, als sie von einem Detachement Szekler Husaren überfallen wurden.
Bonnier und Roberjot wurden ermordet und ihrer Papiere beraubt; Jean Debry gelang es, obwohl schwerverwundet, nach Rastatt zurückzugelangen. Lange ruhte ein Schleier über dieser That (Rastatter Gesandtenmord); die Resultate der vom Erzherzog Karl betriebenen Untersuchung wurden nicht veröffentlicht. Doch wurden wiederholt Versuche gemacht, die Schuld von der österreichischen Regierung auf die französischen Emigranten (vgl. K. Mendelssohn-Bartholdy, Der Rastatter Gesandtenmord, Heidelb. 1869, und v. Helfert, Der Rastatter Gesandtenmord, Wien [* 28] 1874) oder auf die französische Kriegspartei, besonders Bonaparte, abzuwälzen (vgl. Böhtlingk, Napoleon und der Rastatter Gesandtenmord, Leipz. 1883). Indes scheint so viel gewiß, daß die Szekler Husaren vom Erzherzog Karl den Befehl erhielten, die Gesandten aus Rastatt zu vertreiben und ihnen ihr Archiv wegzunehmen; diesen Befehl aus Franzosenhaß mißverstehend, ordneten sodann die Offiziere die Ermordung der Gesandten an (vgl. v. Sybel in der »Historischen Zeitschrift«, Bd. 39). In Rastatt begann mit Militärmeutereien der Aufstand in Baden und fand hier auch sein Ende.
Von den Preußen [* 29] seit Ende Mai zerniert und vom 8. Juli an beschossen, ward die Festung 23. Juli, nachdem sich die provisorische Regierung von Baden aufgelöst und sich zwei Abgesandte der Besatzung, Corvin und Lang, auf einer ihnen erlaubten Reise durch das Oberland von der Unterdrückung des Aufstandes überzeugt hatten, an die Preußen übergeben, die den Platz Ende November 1850 räumten.
Vgl. v. Münch-Bellinghausen, Protokoll der Reichsfriedensdeputation zu Rastatt (Rast. 1798, 6 Bde.);
v. Haller, Geschichte der Rastatter Friedensunterhandlungen (Zürich [* 30] 1799, 6 Bde.);
Hüffer, Der Rastatter Kongreß und die zweite Koalition (Bonn [* 31] 1878-79, 2 Bde.). -
2) Deutsches Kolonistendorf im russ. Gouvernement Cherson, Sitz eines Koloniegebietsvorstandes, mit kath. Kirche, Schule und (1880) 2200 Einw. In der Nähe die Kolonie München. [* 32]
s. v. w. Drahtbinder. ^[= (auch Drotari), die slowak. Bewohner der unfruchtbaren Berggegenden im ungarischen ...]
(lat.), Rechen, Gatter, insbesondere in den Kontumazhäusern an der ungarisch-türkischen Grenze eine Vorrichtung (Räumlichkeit), wodurch die Abgesperrten von der unmittelbaren Berührung mit andern getrennt sind.
Stadt und Badeort im weimar.
Verwaltungsbezirk Weimar [* 33] II (Apolda), [* 34] in waldreicher Gegend am Südfuß der Finne, an der Lossa und der Eisenbahn Weimar-Rastenberg, 193 m ü. M., hat eine Burgruine (Raspenburg), eine Maillon- und Webgeschirrfabrik, 3 schwache Eisenquellen, Fichtennadel- und Sandbäder, eine Molkenkuranstalt und (1885) 1229 ev. Einwohner.
Vgl. Ölwein, Stahlbad Rastenberg (Weim. 1878);
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Königsberg, [* 36] an der Guber und der Linie Pillau-Prostken der Ostpreußischen Südbahn, 105 m ü. M., hat 2 evang. Kirchen, ein katholisches Bethaus, eine Synagoge, ein altes Schloß, ein neues Rathaus, ein ¶
Gymnasium, eine große Idiotenanstalt, ein Landgestüt, ein Amtsgericht, eine Reichsbanknebenstelle, 2 Maschinenfabriken, 2 große Mahl- und Ölmühlen, eine Zuckerfabrik, 3 Brauereien, Gerberei und (1885) 7189 meist evang. Einwohner.
Nahebei Karlshof, Heil- und Pfleganstalt für Epileptische und Arbeiterkolonie.
Vgl. Beckherrn, Rastenburg historisch-topographisch dargestellt.
Rastenb. 1880).