(Rapsglanzkäfer,MeligethesaëneusFabr.),
Käfer
[* 4] aus der
Gruppe der Pentameren und der
Familie der
Glanzkäfer
(Nitidulariae), 2,6mm lang, länglich eiförmig, grünlich erzfarben, dicht und fein punktiert, behaart, mit schwärzlichen
Fühlern und
Beinen, gelben, linearen, fein gesägten Vorderschienen, die
Fühler mit rundlicher, dicht
gegliederter
Keule, in gerade
Furchen der Kopfunterseite zurückschlagbar. Der Rapskäfer nährt sich von
Knospen
[* 5] und
Blüten des
Rapses
und Rübsens und andrer
Kruciferen,
[* 6] überwintert in der
Erde und legt seine
Eier
[* 7] einzeln in die
Knospen.
Die
Larve nährt sich von den
Blüten und benagt später die jungen
Schoten. Sie ist walzig, gelblichweiß,
mit braunem oder schwärzlichen
Kopf und Hornfleckchen auf den
Gliedern, verpuppt sich im
Juni in einem losen Gespinst in der
Erde, aus welchem Anfang Juli der
Käfer ausschlüpft, welcher nun dem Sommerrübsen und
Leindotter gefährlich werden kann.
Ihm und seinen
Larven verdanken die in der
Reife stehenden Ölsaaten zumeist die trocknen
Spitzen. Als Schutzmittel
dienen Vorkehrungen, welche ein kräftiges Wachstum der
Pflanzen bewirken, so daß diese in ihrer
Entwickelung der des
Käfers
vorauseilen.
Pflanzengattungen: s. v. w.
Oenothera^[= L. (Nachtkerze), Gattung aus der Familie der Onagraceen, ein- oder mehrjährige Kräuter mit ...] biennis und
Valerianella olitoria.
(spr. rah-),Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Aachen,
[* 9]
Kreis
[* 10]
Eupen,
[* 11] an der
LinieRoteErde-Malmedy der Preußischen
Staatsbahn, hat eine kath.
Kirche, (1885) 3416 Einw. und ist bekannt durch seine Steinzeugfabrikation
im 16. und 17. Jahrh. Die RaerenerKrüge
[* 12] sind meist gelblichbraun oder grau mit blauen
Verzierungen.
Besonders
beliebt war die
»Bartmann«
[* 13] (s. d.) genannte Form.
größte
Insel des Hervey-Archipels (s. d.), 81 qkm mit
2000 Einw.,
deren
Sprache
[* 15]
(Grammatik von Bujacott, Lond. 1854) zwischen der tahitischen und neuseeländischen steht.
Nur die fruchtbaren, gut angebauten Küstenebenen sind bewohnt.
Pfarrdorf in der sächs. Kreishauptmannschaft
Zwickau,
[* 16] Amtshauptmannschaft
Schwarzenberg, hat eine Oberförsterei,
Bergbau,
[* 17] Korkschneiderei, Spitzenklöppelei, Gorlnäherei, Holzschleiferei und Pappenfabrikation, Maschinenbau, Spunddreherei
und (1885) 2697 evang. Einwohner.
Julius,
Architekt, geb. 1823 zu
Pleß i. Schl., besuchte 1844-47 die
Bauakademie in
Berlin
[* 18] und wurde 1853 Stadtbaumeister
in
Köln,
[* 19] wo sich damals eine große Bauthätigkeit entfaltete, so daß er sich in verschiedenen Aufgaben und Stilarten,
am glänzendsten in der
Renaissance, zeigen konnte. Es sind namentlich die
Restaurationen mehrerer romanischer
und gotischer
Kirchen wie auch die des
Rathauses, das eine neue, im
Stil der alten gehaltene Renaissancefassade erhielt, ferner
der Umbau des Gürzenich (seit 1855) und das in
Gemeinschaft mit Felten errichtete (1861)
Wallraf-Richartz-Museum, das neue
Stadttheater (1871 und 1872), die
Gewerbeschule und andre öffentliche Bauten in
Köln, ebenso das Gymnasial-
und Realschulgebäude in
Bielefeld
[* 20] und (1876-78) das Ständehaus in
Düsseldorf
[* 21] (italienische
Renaissance). 1879 wurde er als
Baurat und
Professor an die
Bauakademie (jetzt technische
Hochschule) zu
Berlin berufen.
Von seinen spätern Bauschöpfungen sind das Reichspostgebäude in
Braunschweig
[* 22] und die Vollendung des
Polytechnikums in
Berlin-Charlottenburg zu nennen. Er gab heraus: »Abbildungen deutscher Schmiedewerke« (Berl. 1877 bis
1878; kleine Ausg. 1878);
Flecken im russ.
GouvernementPoltawa, mit 5000 Einw., welche bemerkenswerte Katzenzucht
und Anfertigung von Katzenpelzen, daneben
Flaum- und Borstenhandel treiben.
(Verkürzung aus
Rabbi Sch'lomo ben Isak), fälschlich
Jarchi genannt, jüd. Gelehrter, der populärste unter
den
Bibel- und Talmudkommentatoren des
Mittelalters, geb. 1040 zu
Troyes in der
Champagne, lebte in bescheidenen Verhältnissen
und starb 1105.
Schüler der höhern jüdischen
Schulen zu
Worms
[* 23] (unter
Jak. ben Jair und Isak ha-Levi), woselbst neben der
Synagoge
die Raschikapelle mit dem Raschistuhl gezeigt wird, und
Mainz
[* 24] (unter Isak ben
Juda), mit klarem
Verstand begabt, war er bald
auf dem Gebiet des hebräischen und rabbinischen Schrifttums vollständig heimisch und erklärte mit
gesundem
Sinn, richtigem
Takt und
Präzision den
¶
mehr
Talmud, fast die ganze Bibel,
[* 26] einen Teil des Midrasch und gab dadurch dem Talmudstudium einen bedeutenden Aufschwung. Auch religiöse
Lieder und rabbinische Rechtsgutachten scheint er verfaßt zu haben. Raschis Bibelkommentare sind unzählige Male gedruckt,
die zum Pentateuch auch übersetzt. Sein Tochtersohn Rabbi Sch'muel ben Meir (zusammengezogen in Raschbam), geboren um 1085 in
Ramerü und noch 1153 lebend, ist berühmt als Grammatiker und Schrifterklärer (vgl. Rosin, RabbiSam. ben Meir, Bresl. 1880);
ein andrer Enkel Raschis, Rabbenu Jakob Tam, Bruder Sch'muels, starb 1171 in Ramerü als bedeutender Gesetzeslehrer.