Hohrappoltstein, Ulrichsburg und Girsberg
(Stein), einst der
Wohnsitz der
Herren von
Rappoltstein (s. d.), sowie weiter entfernt
die Trümmer der Wallfahrtskirche zur heiligen
Jungfrau von Dusenbach, der Schutzpatronin der elsässischen Musikanten.
Letztere
hatten die
Herren von
Rappoltstein (die »Pfeiferkönige«) zu Vorstehern und feierten jährlich 8. Sept. bei
der genannten Wallfahrtskirche ein gemeinsames
Fest (»Pfeifertag«; s.
Musikantenzünfte). ist der Geburtsort
Speners.
(franz.),
Bericht, Meldung; auch wechselseitige Beziehung und Zusammengehörigkeit.
BeimMilitär ist Rapport der
in vorgeschriebener Form erstattete schriftliche
Bericht an einen Vorgesetzten, z. B. der tägliche Rapport der
Wachen an den
Kommandanten, der Frontrapport bei
Paraden, der Tagesrapport bei Übungen und im
Feld, welche die
Stärke
[* 3] der
Truppen
angeben, etc. Die Meldung gemeiner
Soldaten im Dienstanzug zu vorgeschriebener Zeit bei einem
Offizier wegen kleiner militärischer
Vergehen wird Strafrapport genannt. Über magnetischen s.
Magnetische Kuren.
[* 4] In derWeberei,
[* 5]
Stickerei, im
Tapeten- und
Zeugdruck heißt Rapport die Wiederholung einer
[* 1]
Figur etc. auf
dem
Muster.
(korrumpiert aus Rapsaat;
Rapskohl,
Kohlraps,
Reps,
Lewat,
BrassicaNapusL.),Pflanze aus der
Familie der
Kruciferen
[* 6] (s.
Brassica), wird in zwei
Varietäten: als Ölfrucht und mit verdickter Stempelbasis und
Wurzel
[* 7] als
Kohlrübe, kultiviert.
Die erstere, B. Napus oleiferaDec., tritt wieder in zwei
Formen: als Sommerraps var. annuaKoch und als
Winterraps var. hiemalisDöll., auf.
Letztere findet sich am häufigsten in
Kultur. Sie verlangt einen sehr tiefgrundigen,
bindigen, durch
Humus und Kalkgehalt milden
Boden und starke Düngung und übertrifft in einem solchen denRübsen
an Ertragsfähigkeit bedeutend, während letzterer in leichterm, sandreichem
Boden vorzuziehen ist.
Man baut den Winterraps meist nach einer
Brache, seltener nach Futterpflanzen; bei uns wird er allgemein gesäet, in
Holland
und
Belgien
[* 8] aber gepflanzt; bei breitwürfiger
Saat braucht man auf 1
Hektar 14-17, bei Drillsaat 10-14 kg, und letztere ist
überall, wo sie anwendbar ist, bei weitem vorzuziehen. Die
Saat muß so früh erfolgen, daß sich die
Pflanzen gut bewurzeln
können; denn je ausgebildeter die
Wurzeln sind, um so besser widersteht der Raps der
Witterung. Die
Ernte
[* 9] beginnt meist Anfang
Juli, sobald sich die
Schoten bräunen.
Der
Ertrag proHektar beträgt 34-60 Neuscheffel nebst 3-4000 kg
Stroh. Ein Neuscheffel wiegt 34 kg, der
Same bleibt drei Jahre keimfähig. Die
Vegetationsperiode beträgt 46-48
Wochen. Der Sommerraps
(Kohlsaat, daraus korrumpiert
das französische Colsat,
Colza), besonders in
Frankreich und
Belgien gebaut, ist viel unsicherer als der Winterraps; er begnügt
sich mit geringer Düngung, gibt aber auch vom
Hektar nur 20-43 Neuscheffel
Ertrag, und der Neuscheffel
wiegt nur 32 kg. Feinde des Rapses sind:
Erdflöhe, die
Raupen des
Weißlings, der
Ypsiloneule
(Plusia
gamma), der Wintersaateule
(Agrotis segetum und exclamationis), der
Rapskäfer (s. d.), der
Pfeifer
(Botys margaritalis), die
Larven der Kohlmücke
(Cecidomyia
brassicae), einesRüsselkäfers (Ceuthorhynchus sulcicollis, assimilis und Napi) etc. Nach
England kommt
sehr viel Rapssame aus
Ostindien,
[* 10] dessen Stammpflanze noch nicht ermittelt ist.
Der
Rübsen
(Brassica rapa oleiferaDec.), von B. rapaL. abstammend, wird ebenfalls in zwei
Formen: als Sommerrübsen var. annuaKoch und als Winterrübsen var. hiemalisMartens, kultiviert;
er paßt für alle milden Lehmarten, aber
nicht für thonreichen
Boden und braucht weniger
Dünger als Raps, aber dieselbe sorgfältige Bearbeitung. In allen Ländereien
der Sandkonstitution
ist er sicherer als Raps und in diesem, aber nicht auf besserm
Boden dem letztern vorzuziehen.
Die
Vegetationsperiode
beträgt beim Winterrübsen 42-46, beim Sommerrübsen nur 12-14
Wochen. Man säet auf 1
Hektar 17-22, bei
Drillsaat 14-16 kg; der
Ertrag beträgt vom
Hektar 30-51 Neuscheffel nebst 2-3000 kg
Stroh. Ein Neuscheffel wiegt 33 kg. Eine
Varietät des Rübsens, der
Biewitz, ist bei guter Bodenkraft und auf gut bearbeitetem Land einträglicher als
Rübsen; sein
Korn ist braun und hält in der
Größe etwa die Mitte zwischen dem großen Raps und dem kleinen
Rübsen.
Ein kleineres
Korn hat der
Awehl, eine zweite
Varietät des Rübsens, welche auf etwas bindigem Sandboden bei guter Düngung
und Bearbeitung bessere
Erträge liefert als
Rübsen. Der
Rübsen leidet durch dieselben Feinde wie der Raps. Die
Samen
[* 11] beider
Pflanzen werden auf fettes
Öl
(Rüböl,
Rapsöl) verarbeitet;
Rübsen, besonders Sommerrübsen, dient auch als Vogelfutter,
und die Rückstände von der Ölbereitung sind die als Viehfutter und
Dünger wichtigen
Ölkuchen.
Man erntet 30-50,000 kg vom
Hektar, etwas weniger als von
Runkeln; aber die
Kohlrübe ist nahrhafter und gibt ein vortreffliches
Futter, außerdem wird sie als
Gemüse gegessen. Sie enthält 1,548 eiweißartige
Körper, 0,079Fett, 1,974
Zucker,
[* 12] 4,817 sonstige
stickstofffreie
Substanzen, 1,335
Cellulose, 0,857Asche und 89,390
Wasser. Die
Wasserrübe
(weiße Rübe,
Brachrübe,
Stoppelrübe,
Turnips, auch
Steckrübe, B. rapa rapifera Metzg.)
wird in sehr verschiedenen
Varietäten (welche aber sämtlich durch einen
Gehalt von ätherischem
Öl einen mehr oder weniger
eigentümlichen pikanten
Geschmack besitzen) teils in plattrunden oder rundlichen
Formen mit dünnem Wurzelende, teils in länglichen
Formen, welche sich nach unten allmählich zuspitzen, kultiviert.
Hierher gehört auch die
Teltower Rübe, welche aber ebenso wie die andern
Varietäten je nach
Boden,
Kultur und
Klima
[* 13] sehr stark
variiert und leicht ausartet. Die
Wasserrübe bedarf als Stoppelfrucht zu ihrer
Entwickelung nur 12-14
Wochen. Leichter, nahrhafter,
nicht dürrer Sandboden sagtihr am meisten zu. Tiefe, lockere Krume ist eine wesentliche
Bedingung zu
ihrem Gedeihen. Saatbedarf 3-4 kg pro
Hektar. Man säet meist breitwürfig (z. B. mit Kleesäemaschine) über
Kreuz;
[* 14] weit vorzuziehen
ist die
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