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ChristianDetlev,Graf von, geb. 1670, kam wegen eines Streits mit dem König von
Preußen
[* 16] in Gefangenschaft nach
Spandau,
[* 17] aus der er erst 1720 auf kaiserliche Vermittelung frei ward, und während welcher sein
BruderWilhelmAdolf,
Graf von Rantzau, geb. 1688,
Besitz von der
Grafschaft genommen hatte. Als derselbe hierauf durch den
Kaiser gezwungen ward, sie wieder
an
Christian abzutreten, ließ er diesen 1721 meuchlings ermorden. Der König von
Dänemark hielt deshalb
WilhelmAdolf
lebenslänglich im
Schloß Aggerhus gefangen und setzte sich ungeachtet des kaiserlichen Verbots in den
Besitz der
Grafschaft.
Die Allodialgüter fielen an die
Schwester der beiden
Grafen.
L.
(Hahnenfuß,
Butterblume, Ranunkel),
Gattung aus der
Familie der
Ranunkulaceen, meist ausdauernde
Kräuter
mit scharfem, mehr oder weniger giftigem Saft, ungeteilten oder (häufig handförmig) geteilten Blättern,
einzeln endständigen, gelben oder weißen, glänzenden
Blüten und kurz gespitzten Schließfrüchtchen:
Etwa 160
Arten, meist
in den gemäßigten und kältern Klimaten der nördlichen Erdhälfte (45 in der deutschen
Flora). Mehrere
Arten bilden einen
hervorragenden
Bestandteil der Wiesenflora, in welcher sie sich durch ihre leuchtend gelben
Blüten bemerkbar
machen, während der Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquatilisL.) mit seinen weißen
Blüten stehende und fließende Gewässer schmückt.
Seine untergetauchten
Blätter sind haarförmig zerteilt, die schwimmenden, wenn überhaupt vorhanden, nierenförmig, drei-
bis fünflappig. Als besonders scharf gilt der Giftranunkel
(Froschpfeffer, Ranunculus sceleratusL.), mit hohlem, kahlem
Stengel,
[* 18] untern dreiteiligen Blättern mit rundlichen oder verkehrt-eiförmigen, vorn kerbig eingeschnittenen
Abschnitten, obern dreizähligen Blättern, behaarten
Blütenstielen und zurückgeschlagenem
Kelch. Er wächst an feuchten
Stellen,
in
Gräben und
Sümpfen in
Europa
[* 19] und Nordasien und war früher offizinell.
Auch die auf
Äckern als Unkraut wachsenden Ranunculus arvensisL. und RanunculusThoraL., auf Bergwiesen und in Bergwäldern
Süddeutschlands und der
Schweiz,
[* 20] in
Frankreich,
Ungarn
[* 21] und Oberitalien,
[* 22] sind sehr scharf. Aus letzterer Art wurde in früherer
Zeit ein sehr wirksames
Pfeilgift bereitet.
VonRanunculus acerL., auf
Wiesen, in feuchten Wäldern und Gebüschen, und von Ranunculus repensL., auf
Wiesen, werden gefüllte
Varietäten
(Goldknöpfchen) in
Gärten als
Zierpflanzen gezogen. Besonders
aber ist Ranunculus asiaticusL. (Gartenranunkel), aus
Griechenland
[* 23] und dem
Orient, mit zottigem
Stengel und Blättern und großen,
gelben, weißen oder roten, auch bunten und gefüllten
Blüten, seit etwa 300
Jahren als
Zierpflanze sehr beliebt und wird durch
Knöllchen
(Klauen) fortgepflanzt. Am geschätztesten ist die türkische Ranunkel (römische, Turbanranunkel),
welche zur
Topf- und Freilandkultur benutzt wird. Einige niedrige
Arten mit verhältnismäßig großen
Blüten wachsen in der
arktischen
Region und auf den höchsten
Gebirgen fast der ganzen
Welt. Ranunculus
Ficaria, s.
Ficaria.
(Ranunkelgewächse,Hahnenfußgewächse), dikotyle
Familie aus der
Ordnung der
Polykarpen, meist
Kräuter mit wechselständigen, seltener gegenständigen, am
Grund mehr oder weniger scheidenförmigen, meist handförmig
gespaltenen oder geteilten, selten ganzen Blättern ohne
Nebenblätter und mit vollständigen, bisweilen durch
Fehlschlagen
eingeschlechtigen, regelmäßigen oder zygomorphen
Blüten, welche entweder einzeln, endständig und dann oft mit einem Involukrum
umgeben, oder in
Cymen angeordnet sind.
Der
Kelch besteht aus 3-6 grünen oder blumenartig gefärbten, freien Blättern mit dachziegelförmiger
oder klappiger Knospenlage. Die
Blumenblätter stehen auf dem Blütenboden meist in gleicher Anzahl und abwechselnd mit den
Kelchblättern, bisweilen in größerer Anzahl und nicht abwechselnd; sie sind einander gleich oder ungleich, genagelt, bald
flach, bald an der
Basis röhrenförmig oder kapuzen- oder sackförmig bis gespornt oder zweilippig, in
letztern
Fällen mit Nektarium in der Vertiefung; bisweilen fehlen sie.
Die zahlreichen
Staubgefäße
[* 24] stehen auf dem Blütenboden meist in einer
Spirale. Jede
Blüte
[* 25] enthält mehrere einblätterige,
mit pfriemenförmigem
Griffel und einfacher
Narbe versehene
Fruchtknoten, entweder in mäßiger Anzahl und dann quirlständig
und mit mehreren anatropen
Samenknospen in zwei
Reihen an der Bauchnaht, oder in großer Anzahl und dann
spiralig übereinander auf einem halbkugeligen oder verlängerten, cylindrischen Blütenboden und gewöhnlich nur mit
¶
mehr
einer aufrechten oder hängenden Samenknospe. Im letztern Fall sind die Früchte einsamige Achenien, im erstern mehrsamige,
freie oder in der Mitte verwachsene, an der Bauchnaht mit einer Längsspalte aufspringende Kapseln,
[* 27] seltener Beeren. Die Samen
[* 28] enthalten ein horniges Endosperm, in dessen Basis der sehr kleine, gerade Keimling liegt.
Vgl. De Candolle, Ranunculacae,
in »Prodromus«, Bd. 1. Die
Familie zählt gegen 1200 Arten und ist zwar über die ganze Erde verbreitet, in der größten Artenzahl aber in den gemäßigten
und kältern Gegenden der nördlichen Halbkugel, sehr reichlich in Europa vertreten.