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falscher Verstauung der Ladung, wenn der Schwerpunkt [* 2] des Schiffs zu hoch gelegt ist.
falscher Verstauung der Ladung, wenn der Schwerpunkt [* 2] des Schiffs zu hoch gelegt ist.
Joseph, Schriftsteller, geb. zu Friedrichsthal bei Neumark im Böhmerwald, studierte zu Wien [* 3] die Rechte und widmete sich sodann ganz der Litteratur. Nach wechselnden Aufenthalt 1848 in das Frankfurter Parlament gewählt, hielt er sich zur gemäßigten Linken; in der Folge lebte er in Weimar [* 4] und Nürnberg [* 5] und folgte dann einer Berufung als Sekretär [* 6] des Hoftheaters nach Wien, welche Stellung er 1876 mit dem Generalsekretariat des Stadttheaters und später mit dem Direktionssekretariat der Hofoper vertauschte.
Zugleich trat er 1882 in die Redaktion der Wiener Zeitschrift »Die Heimat« ein. Seinem Werk »Aus dem Böhmerwald« (Leipz. 1843; erweiterte Ausg., das. 1851, 3 Bde.),
wodurch er seinen Ruf begründete, folgten eine lange Reihe andrer Romane und Novellen, darunter »Geschichten armer Leute« (Stuttg. 1853);
»Florian« (Leipz. 1853);
»Die Freunde« (Prag [* 7] 1854, 2 Bde.);
»Achtspännig« (Glog. 1856, 2 Bde.);
»Sage u. Leben« (Prag 1854, mit den trefflichen Erzählungen: »Behäbige Menschen« und »Klärchen, die Wirtin von Dreieichen«);
»Hoferkäthchen« (Leipz. 1854);
»Schön Minnele« (das. 1854);
»Ein Dorfbrutus« (Glog. 1861);
»Von Haus zu Haus« (das. 1856);
»Aus Dorf und Stadt« (das. 1860, 2 Bde.);
»Aus meinen Wandertagen« (Wien 1864);
»Steinnelken« (Leipz. 1867);
»Burgei, oder die drei Wünsche« (das. 1865);
»Im Klosterhof« (Stuttg. 1875, 2 Bde.);
»Der Seelenfänger« (das. 1876);
»Das Birkengräflein etc.« (Leipz. 1878);
»Auf Um- und Irrwegen«, Lebensbilder (das. 1880).
Auch im Drama (»Der Herzog von Athen«, [* 8] »Unter fremder Fahne«, »Heidenstück« etc.) hat sich Rank versucht und ein »Wörterbuch der böhmischen und deutschen Sprache« [* 9] (3. Aufl., Prag 1874) herausgegeben. Seine »Ausgewählten Werke« erschienen in 14 Bänden (Glog. 1859-62).
(Cirrus), fadenförmiges einfaches oder verzweigtes Organ an den oberirdischen Teilen der stammbildenden Pflanzen, welches benachbarte Gegenstände spiralig umschlingt und so die Pflanze an ihren Umgebungen befestigt, bisweilen auch unterhalb der befestigten Stelle sich spiralförmig zusammenrollt und dadurch die Pflanze näher an die Stütze heranzieht. Die ist ein umgewandelter Zweig, Blatt [* 10] oder Blattteil und hat daher stets die regelmäßige Stellung, welche diesen Teilen eigen ist. Zu den erstern (Stengelranken) gehört die Ranke des Weinstocks, desgleichen die von Passiflora, während die Ranken der Kukurbitaceen als umgewandelt Vorblätter zu deuten sind. Blattranken finden sich bei vielen Papilionaceen, wo entweder nur die Spitze des gefiederten Blattes rankenförmig wird, oder, wenn die Fiederblättchen fehlschlagen, das ganze Blatt auf eine Ranke reduziert ist. Als umgewandelte Nebenblätter treten die Ranken auf bei Smilax. Pflanzen mit Ranken werden kletternde genannt. Über die Bewegungen der s. Pflanzenbewegungen.
1) Leopold von, ausgezeichneter Geschichtschreiber, geb. zu Wiehe in Thüringen, wurde in Schulpforta erzogen, studierte zu Halle [* 11] und Berlin [* 12] Theologie und Philologie und bekleidete seit 1818 die Stelle eines Oberlehrers am Gymnasium zu Frankfurt [* 13] a. O., widmete sich aber schon damals auch geschichtlichen Studien und bewirkte sogleich durch die ersten Früchte derselben, die »Geschichten der romanischen und germanischen Völker von 1494 bis 1535« (Bd. 1, Berl. 1824) und die dazu gehörige Schrift »Zur Kritik neuerer Geschichtschreiber« (das. 1824; von beiden 3. Aufl., Leipz. 1885), 1825 die Berufung als Professor der Geschichte an die Universität Berlin. 1827 sandte ihn die Regierung nach Wien, Venedig, [* 14] Rom und [* 15] Florenz, [* 16] um in den dortigen Archiven nach historischem Material zu suchen.
Auf dieser vierjährigen Reise entdeckte er die von ihm erfolgreich verwerteten venezianischen Gesandtschaftsberichte. Die Resultate seiner Forschungen legte Ranke nieder in den Werken: »Fürsten und Völker von Südeuropa im 16. und 17. Jahrhundert« (1. Bd.: »Die Osmanen und die spanische Monarchie«, Hamb. 1827, 4. Aufl. 1877);
»Die serbische Revolution« (das. 1829; 3. Aufl. u. d. T.: »Serbien [* 17] und die Türkei [* 18] im 19. Jahrhundert«, Leipz. 1879);
»Über die Verschwörung gegen Venedig 1618« (Hamb. 1831) und »Vorlesungen zur Geschichte der italienischen Poesie« (das. 1837).
In seiner damals begonnenen »Historisch-politischen Zeitschrift« (Bd. 1, Hamb. 1832; Bd. 2, Berl. 1833-36) suchte er durch ein auf Einsicht in die geschichtlichen Vorbedingungen des Staatslebens gebautes Programm den Liberalismus zu bekämpfen. Großen Beifall fand das erste seiner Hauptwerke, zugleich Fortsetzung der »Fürsten und Völker«: »Die römischen Päpste, ihre Kirche und ihr Staat im 16. und 17. Jahrhundert« (Berl. 1834-36, 3 Bde.; 8. Aufl. 1885). Die andre Seite des europäischen Lebens im 16. und 17. Jahrh., die Gründung des Protestantismus, behandelte er in seinem zweiten Hauptwerk, der »Deutschen Geschichte im Zeitalter der Reformation« (Berl. 1839 bis 1840, Bd. 1-3; 6. Aufl., Leipz. 1880, 6 Bde.). 1841 zum Historiographen des preußischen Staats ernannt, schrieb er »Neun Bücher preußischer Geschichten« (Berl. 1847-48, 3 Bde.; neue Ausg. als »Zwölf Bücher preußischer Geschichte«, Leipz. 1874, 5 Bde.). Er wandte sich darauf der französischen und englischen Geschichte zu und lieferte die »Französische Geschichte, vornehmlich im 16. und 17. Jahrhundert« (Stuttg. 1852-61, 5 Bde.; 3. Aufl. 1877-79) und »Englische [* 19] Geschichte, vornehmlich im 17. Jahrhundert« (Berl. 1859 ff., 9 Bde.; 4. u. 3. Aufl. 1877-79),
bei welcher er ebenfalls neueröffnete Quellen benutzte. Ferner erschienen: »Geschichte Wallensteins« (4. Aufl., Leipz. 1880);
»Zur deutschen Geschichte. Vom Religionsfrieden bis zum Dreißigjährigen Krieg« (das. 1869, 3. Aufl. 1888);
»Der Ursprung des Siebenjährigen Kriegs« (2. Aufl., das. 1874);
»Die deutschen Mächte und der Fürstenbund« (das. 1871, 2 Bde.; 2. Aufl. 1876);
»Abhandlungen und Versuche« (das. 1872, 2. Aufl. 1878; neue Sammlung 1888);
»Aus dem Briefwechsel Friedrich Wilhelms IV. mit Bunsen« (das. 1873, 2. Aufl. 1874);
»Ursprung und Beginn der Revolutionskriege 1791 und 1792« (das. 1875, 2. Aufl. 1879);
»Zur Geschichte von Österreich [* 20] und Preußen [* 21] zwischen den Friedensschlüssen zu Aachen [* 22] und Hubertsburg« (das. 1876);
»Denkwürdigkeiten des Staatskanzlers Fürsten von Hardenberg« (das. 1877-78, 5 Bde.),
woraus als Auszug erschien: »Hardenberg und die Geschichte des preußischen Staats von 1793 bis 1813« (das. 1880-81, 2 Bde.);
ferner: »Friedrich d. Gr.; Friedrich Wilhelm IV. Zwei Biographien« (das. 1878);
»Historisch-biographische Studien« (das. 1878);
»Zur venezianischen Geschichte« (das. 1878);
»Weltgeschichte« (das. 1881-88, 9 Bde.);
»Zur Geschichte Deutschlands [* 23] und Frankreichs im 19. Jahrhundert« (hrsg. von A. Dove, das. 1887).
Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien seit 1868 zu Leipzig [* 24] in 47 Bänden. Rankes akademische Wirksamkeit (bis 1872), die außer seinen Vorlesungen auch in historischen Übungen bestand, welche er mit den Studierenden anstellte, war eine höchst anregende und fruchtbringende. Aus ¶
diesen Übungen ging die Rankesche Schule hervor, welcher die bedeutendsten Historiker der Gegenwart angehörten. Die von ihm begründeten »Jahrbücher des Deutschen Reichs unter dem sächsischen Haus« (Bd. 1-3, Abt. 1, Berl. 1837-40) enthielten Arbeiten seiner Schüler. Am ward er in den Adelstand erhoben und nach Böckhs Tod 1867 Kanzler des Ordens pour le mérite. Bei der Feier seines 50 und 60jährigen Doktorjubiläums und 1877) ward er von der deutschen Geschichtswissenschaft als ihr Altmeister verehrt und 1882 zum Wirklichen Geheimrat mit dem Prädikat »Exzellenz« ernannt.
Nachdem er seinen 90. Geburtstag gefeiert, starb er in Berlin. Als Geschichtschreiber nimmt Ranke unzweifelhaft die erste Stelle in Deutschland [* 26] ein. Er besaß einen seltenen Fleiß und Scharfsinn im Auffinden von Quellen und Urkunden sowie im Sichten des von ihnen dargebotenen Materials und methodische Kritik, und sein Sinn für die konkreten Erscheinungen des Lebens, sein zugleich scharfer und tiefer psychologischer Blick, sein fein gebildeter, ästhetischer Sinn geben seinen Darstellungen eine plastische Form von hoher Vollendung. Sein Stil ist mitunter manieriert, selten schwungvoll; aber stets geistvoll und beziehungsreich. Ferner sind seine Werke ausgezeichnet durch ihren weiten Gesichtskreis, der die Geschichte der einzelnen Staaten und Völker immer im Zusammenhang der ganzen Weltgeschichte auffaßt und würdigt.
Vgl. Winckler, Leopold v. Ranke Lichtstrahlen aus seinen Werken (Berl. 1885);
v. Giesebrecht, Gedächtnisrede auf Leop. v. Ranke (Münch. 1887).
2) Friedrich Heinrich, evangel. Theolog, Bruder des vorigen, geb. zu Wiehe in Thüringen, war zuerst Prediger in Rückersdorf bei Nürnberg, dann Dekan und gräflich Giechscher Konsistorialrat zu Thurnau, ward 1840 ordentlicher Professor der Dogmatik zu Erlangen, [* 27] 1841 Konsistorialrat zuerst in Baireuth, [* 28] 1845 in Ansbach, [* 29] 1866 Oberkonsistorialrat in München, [* 30] wo er starb. Er gab außer mehreren Predigtsammlungen und andern Erbauungsschriften »Untersuchungen über den Pentateuch« (Erlang. 1834-40, 2 Bde.) heraus.
Vgl. Rankes »Jugenderinnerungen mit Blicken auf das spätere Leben« (Stuttg. 1876, 2. Aufl. 1886).
3) Karl Ferdinand, Pädagog und Philolog, Bruder der vorigen, geb. studierte in Halle, ward Kollaborator, dann Konrektor, später Direktor des Gymnasiums zu Quedlinburg, [* 31] 1837 als Direktor des pädagogischen Seminars und Professor der alten Litteratur nach Göttingen [* 32] berufen und ging von hier 1842 als Direktor der vereinigten Anstalten des Friedrich Wilhelms-Gymnasiums, der Friedrich Wilhelms-Realschule und der Elisabethschule nach Berlin, wo er starb. Unter seinen philologischen Arbeiten sind zu nennen: »De Hesiodi operibus et diebus« (Götting. 1838);
»De lexici Hesychiani vera origine et genuina forma« (Quedlinb. 1831);
»Pollux et Lucianus« (das. 1831) und besonders seine Schrift »De Aristophanis vita« (Leipz. 1845).
Auch hat er einige Schriftchen über die Geschichte Quedlinburgs, Biographien der Philologen Otfr. Müller (Berl. 1870) und August Meineke (Leipz. 1871) sowie schließlich »Rückerinnerungen an Schulpforte 1814-1821« (Halle 1874) veröffentlicht.
4) Ernst, evangel. Theolog, Bruder der vorigen, geb. zu Wiehe in Thüringen, ward 1840 Pfarrer zu Buchau und 1850 Professor, 1851 Doktor der Theologie zu Marburg; [* 33] starb Er schrieb: »Das kirchliche Perikopensystem« (Berl. 1847),
»Kritische Zusammenstellung der innerhalb der evangelischen Kirche Deutschlands eingeführten neuen Perikopenkreise« (das. 1850) u. a. und hat sich seither durch seine der Itala (s. Bibel, [* 34] S. 882) zugewandten Studien bekannt gemacht. Als Dichter trat er auf mit einer metrischen Übersetzung des Buches Tobias (Bayr. 1847),
»Lieder aus großer Zeit« (Marb. 1871, 2. Aufl. 1875),
»Die Schlacht im Teutoburger Walde« (das. 1875),
»Rhythmica« (Wien 1881) u. a.
5) Johannes, Physiolog und Anthropolog, Sohn von Ranke 2), geb. zu Thurgau, studierte in München, Berlin und Paris, [* 35] habilitierte sich 1861 in München für Physiologie und erhielt 1869 die Professur daselbst. 1886 wurde er zum ordentlichen Professor der Anthropologie, als erster Professor dieses Faches in Deutschland, ernannt. Er schrieb: »Tetanus« (Leipz. 1865, 2. Bd. 1871);
»Grundzüge der Physiologie« (4. Aufl., das. 1881);
»Die Lebensbedingungen der Nerven« [* 36] (das. 1868);
»Die Ernährung des Menschen« (Münch. 1876);
»Das Blut« (das. 1878);
»Beiträge zur physischen Anthropologie der Bayern« [* 37] (das. 1883);
»Der Mensch«, populäre Anthropologie (Leipz. 1886, 2 Bde.).
Auch redigiert er das »Archiv für Anthropologie«, die »Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns« und als Generalsekretär der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft das »Korrespondenzblatt« der letztern.