in der
Bibel
[* 6] die jüngste Tochter des aramäischen Herdenbesitzers
Laban, welche
Jakob, ihr naher Verwandter,
nach zweimal siebenjährigem
Dienst zur
Gattin bekam
(1. Mos. 29, 18. ff.).
Ihr angebliches
Grab, ein unansehnliche Kuppelgebäude zwischen
Jerusalem
[* 7] und
Bethlehem, steht noch heute bei
Juden und Mohammedanern in großer Verehrung.
Karl,
Maler, Sohn des Kupferstechers
KarlHeinrich Rahl (1779-1843), geb. zu
Wien,
[* 8] besuchte die dortige
Akademie und gewann, 19 Jahre alt, einen
Preis. Dann ging er nach
München,
[* 9]
Stuttgart
[* 10] und
Ungarn
[* 11] und 1836 nach
Italien,
[* 12] wo er bis 1843 blieb und namentlich nach den
Venezianern und den Vertretern der römischen
Schule studierte, aus welchen
er sich seinen zugleich auf
Größe der Auffassung und koloristische
Reize gegründeten
Stil bildete. Nach zweijährigem Aufenthalt
in
Wien führte er ein Wanderleben, während dessen er unter anderm in
Holstein,
Paris,
[* 13]
Rom,
[* 14]
Kopenhagen
[* 15] und
München meist als Porträtmaler thätig war.
die äußere
Einfassung von Bildern und
Spiegeln. Bilderrahmen waren ursprünglich architektonischen
Charakters und nur bei
Altar- und sonstigen Kirchenbildern gebräuchlich. Sie waren teils aus
Holz,
[* 20] teils aus
Marmor, seltener
aus
Metall angefertigt. Ersteres wurde bemalt, erst teilweise und zuletzt ganz vergoldet, während der
Marmor anfangs bemalt
und vergoldet, auch mit farbigen
Inkrustationen versehen und erst seit dem Ende des 16. Jahrh. allgemein
weiß gehalten wurde. An gotischen Altarbildern haben sich gleichzeitige Rahmen noch am meisten erhalten.
Häufiger sind die Rahmen aus dem 16. Jahrh., unter denen besonders derjenige zu
Dürers Allerheiligenbild (nach der
Zeichnung
des
Meisters im
GermanischenMuseum zu
Nürnberg)
[* 21] hervorzuheben ist. Im 16. Jahrh. erfährt der auch für
den profanen
Gebrauch eine hohe künstlerische
Ausbildung, welche den frühern architektonischen
Charakter allmählich aufgibt
und mehr allgemeinen dekorativen
Gesetzen folgt. Die Barockkunst des 17. und die Rokokokunst des 18. Jahrh. bevorzugten
ausschließlich Goldrahmen mit reichen, schweren, bis zur grenzenlosen Üppigkeit getriebenen
Ornamenten in
Holzschnitzerei.
Der Goldrahmen ist bis auf die Gegenwart für Einrahmung von Bildern und
Spiegeln herrschend geblieben und hat seit dem Aufschwung
der
Kunstindustrie zu Anfang der 70er Jahre eine reiche
Ausbildung im Anschluß an die
Muster der
Renaissance, des
Barock- und
Rokokostils erfahren. Der Hauptsitz der deutschen Rahmenindustrie ist
Berlin, welches auch das
Ausland
(England,
Amerika,
[* 22]
Australien)
[* 23] mit
Bilder- und Spiegelrahmen versorgt. Neben geschnitzten Rahmen spielen in der Massenfabrikation
Rahmen, deren
Ornamente
[* 24] aus Papiermaché,
Galipot und andern
Kompositionen gepreßt und auf das
Holz aufgesetzt werden, eine Hauptrolle.
Bei der Vorliebe für die deutsche
Renaissance werden jetzt auch Bilderrahmen aus braun gebeiztem
Eichenholz
und schwarzem polierten
Holz angefertigt. Neben Holzrahmen gibt es Rahmen aus
Bronze,
[* 25]
Cuivre poli, gestanztem und gepreßtem
Blech,
Schmiede- und
Gußeisen, solche, deren Holzgestell mit
Seide,
[* 26]
Atlas,
[* 27]
Samt,
Plüsch,
Leder und andern
Stoffen überzogen und mit allerlei
Zierat
(Stickereien) versehen sind. Die moderne
Industrie hat sich in der Gestaltung der Rahmen wie in der
Dekoration derselben die größten Stillosigkeiten erlaubt.
Venezianische und böhmische
Spiegel
[* 28] sind meist mit Rahmen aus geschaffenen
und gravierten Glasplatten und aus farbigen und farblosen
Glasblumenversehen. - Im
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Maschinenbau ist Rahmen s. v. w. Gestell; in der Schuhmacherei am Rand genähte Sohlen. Rahmenarbeit, Herstellung feiner Wollwaren
(Phantasieartikel) durch Nähen im R.