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Radolin - Radowitz
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Radolin Hugo Leszczyc, Fürst von, Oberhof- und Hausmarschall des Kaisers Friedrich III., wurde im April / 23
Radom russisch-poln. Gouvernement, grenzt im O. an das Gouvernement Lublin, im N. an Sjedletz und / 408
Radomysl Kreisstadt im russ. Gouvernement Kiew, am Bug, hat eine orthodoxe und eine protest. Kirche, / 44
Radotieren (franz.), albern reden, faseln; Radotage (spr. -ahsch), leeres Geschwätz, Faselei. / 11
Radowitz Joseph von, preuß. General und Staatsmann, geb. 6. Febr. 1797 zu Blankenburg am Harz, Sprößling / 562
Fortsetzung:
Radolfzell , Stadt im bad. Kreis Konstanz, an der Mündung der Radolfzeller Ach in den Untersee, Knotenpunkt
mehr
Amtsgerichtsgebäude), die
Villa
V . v.
Scheffels an der Seehalde, eine Haushaltungsschule für Bauerntöchter, eine landwirtschaftliche
Winterschule, ein
Amtsgericht , eine Bezirksforstei, eine mechanische Werkstätte mit
Eisen - und
Metallgießerei und Pumpenfabrikation,
Trikotweberei,
Bild - und Steinhauerei, Weinbau,
Wein -,
Obst -,
Getreide - und
Viehhandel , künstliche
Fischzucht und (1885) 2333 meist
kath. Einwohner. - Radolfzell entstand um ein im 9. Jahrh.
von
Bischof Ratolf von
Verona
[* 2 ] gegründetes
Kloster , war später der Hauptort der hegauischen
Ritterschaft und gehörte zur österreichischen
Grafschaft
Nellenburg .
Hugo
Leszczyc ,
Fürst von, Oberhof- und Hausmarschall des
Kaisers
Friedrich III., wurde im April 1888 zum
Fürsten
von Radolin erhoben;
s.
Leszczyc .
Warschau (Stadt)
* 3
Warschau .
russisch-poln.
Gouvernement , grenzt im O. an das
Gouvernement
Lublin , im N. an Sjedletz und
Warschau ,
[* 3 ] im
W . an
Petrokow , im
S . an
Kjelzy und Land, ist im N. ziemlich eben, im S. erhebt es sich in
Galizien und umfaßt 12,352
qkm (224,3 QM.). Das der
Lyssa
Gora (Lyssitza ) zu 744 m
Höhe . Die bedeutendsten
Flüsse
[* 4 ] sind die
Weichsel
mit der
Piliza , welche nach O., N. und W. hin die
Grenzen
[* 5 ] des
Gouvernements bilden. Das
Klima
[* 6 ] ist ziemlich kalt und feucht, die
mittlere Jahrestemperatur +8,4 ° C. (Juli +25°,
Januar -21,2 ° C.).
Die Zahl der Einwohner beträgt (1885) 680,303 (55 pro QKilometer); der natürliche
Jahreszuwachs ist 2,5 Proz. Die
katholische Kirche ist am zahlreichsten vertreten (80 Proz.); der Rest fällt auf
Juden ,
Protestanten
und Rechtgläubige (500). hat sehr fruchtbaren
Boden , und die
Landwirtschaft ist stark entwickelt, obwohl größtenteils noch
die
Dreifelderwirtschaft im
Gebrauch ist. Vom
Areal kommen 51 Proz. auf Ackerland, 6,8 Proz.
auf
Wiesen , 28,6 Proz. auf
Wald und 13,6. Proz. auf Unland.
Hafenbefestigung - Haf
* 7
Hafer .
Man baut
Weizen (sogen. Sandomirka, nach der Stadt
Sandomir ),
Roggen ,
Hafer ,
[* 7 ]
Gerste ,
[* 8 ]
Buchweizen ,
Kartoffeln ,
Rüben ,
Hülsenfrüchte ,
Hirse -,
Rüb -,
Lein - und Hanfsamen,
Waid ,
Anis und
Safran . Das Mineralreich liefert
Eisenerze ,
Marmor (sogen. Checinski) in allen
Farben ,
Alabaster ,
Gips ,
[* 9 ] roten
Sandstein und vorzüglichen
Töpferthon . Unter den Jagdtieren sind
Hirsch
[* 10 ] und
Reh
[* 11 ] noch häufig, auch
Adler
[* 12 ] werden mitunter noch angetroffen. Die
Industrie geht in 199 Betrieben mit 2549 Arbeitern vor sich,
und ihre
Produktion repräsentiert (1884) einen Wert von 4 Mill.
Rubel ;
Branntweinbrennerei und Likörfabrikation, Rübenzuckerfabrikation,
Bierbrauerei,
[* 13 ] Getreidemüllerei,
Gerberei und Ziegelbrennerei sind die hauptsächlichsten
Zweige . Der
Handel
ist ganz in
Händen der
Juden ; zur Ausfuhr kommen vornehmlich
Getreide ,
[* 14 ]
Häute und
Borsten , eingeführt werden
Öl ,
Früchte ,
Wein ,
Schmiedeeisen,
Salz .
[* 15 ] Unterrichtsanstalten gibt es 181 mit 11,402
Schülern , nämlich 4
Mittelschulen , 175
Elementarschulen und 2
Fachschulen
(1 geistliches und 1
Lehrerseminar ). hat 7
Kreise :
[* 16 ]
Ilcha ,
Konsk ,
Kosenitzy ,
Opatow ,
Opotschna , Radom und
Sandomir .
- Die gleichnamige Hauptstadt, am rechten
Ufer der Radomka (auch Mleczna) und an der
Eisenbahn
Iwangorod-Dombrowo , hat alte
Befestigungen , mehrere Klöster, 3 altertümliche katholische, eine orthodoxe, eine protest.
Kirche , eine
Synagoge , eine
Realschule und eine öffentliche
Bibliothek . Der
Handel ist lebhaft, von Industriezweigen
jedoch nur die
Gerberei nennenswert. Die Einwohnerzahl beträgt (1885) 12,402. Die Stadt soll 1364 von
Kasimir d. Gr. gegründet
sein; 1505 wurde hier ein
Reichstag abgehalten, auf welchem die Privilegien des
Adels bestätigt wurden, und 1767 schlossen
hier
die
Dissidenten aus den polnisch-preußischen und litauischen
Provinzen einen
Bund , zu dessen Oberhaupt
sie
Karl
Radziwill erwählten.
Kiew [unkorrigiert]
* 17
Kiew .
Kreisstadt im russ.
Gouvernement
Kiew ,
[* 17 ] am
Bug , hat eine orthodoxe und eine protest.
Kirche , eine
Synagoge und
(1885) 7086 Einw. (zwei Drittel
Juden );
Haupthandelszweig ist Verschiffung von
Holz
[* 18 ] und
Getreide flußabwärts.
Von 1746 bis 1795 war
Radomysl Sitz des
Metropoliten der unierten
Kirche .
(franz.), albern reden, faseln;
Radotage (spr. -ahsch), leeres Geschwätz, Faselei.
Wien
* 24
Wien .
Joseph von, preuß.
General und Staatsmann, geb. 6. Febr. 1797 zu
Blankenburg am
Harz , Sprößling eines ungarischen
katholischen
Geschlechts , trat im
Dezember 1812 als
Leutnant in die westfälische
Artillerie ein. Er befehligte in der
Schlacht
bei
Leipzig
[* 19 ] eine
Batterie und fiel verwundet in Gefangenschaft. In kurhessischen Militärdienst übergetreten,
wurde er 1814 als erster
Lehrer der
Mathematik und der
Kriegswissenschaften an der Kadettenanstalt zu
Kassel
[* 20 ] angestellt. 1821 avancierte
er zum
Hauptmann im
Generalstab , 1823 trat er in preußische
Dienste
[* 21 ] und ward darauf auch zum militärischen
Lehrer des
Prinzen
Albrecht ernannt. 1828 erfolgte seine Ernennung zum
Major und Mitglied der obersten Militärstudienbehörde,
zum
Lehrer an der
Kriegsschule sowie zum Mitglied der
Artillerieprüfungskommission und 1830 zum
Chef des
Generalstabs der
Artillerie .
Von reicher und vielseitiger
Bildung , wurde er der
Freund des ihm geistesverwandten
Kronprinzen , nachherigen
Königs
Friedrich
Wilhelm IV. 1836 preußischer
Militärbevollmächtigter beim
Bundestag , 1842 Gesandter bei den
Höfen zu
Karlsruhe ,
[* 22 ]
Darmstadt
[* 23 ] und
Nassau , wurde er 1845 zum
Generalmajor ernannt. Damals gab er über die schleswig-holsteinische
Frage
die
Schrift
»Wer erbt in
Schleswig ?« (Karlsr. 1846) und das berühmte, auch durch klassische Form ausgezeichnete
Buch »Gespräche aus der Gegenwart über
Staat und
Kirche « (Stuttg. 1846, 4. Aufl. 1851) heraus. Der Verfasser
(»Waldheim « ) zeigt sich darin als Anhänger der sogen. historischen
Schule und der ständischen
Monarchie . Seine
Ansichten suchte
Friedrich
Wilhelm IV. indem Verfassungspatent vom 3. Febr. 1847 zu verwirklichen. Im
November 1847 und März 1848 ging Radowitz nach
Wien ,
[* 24 ] um mit der österreichischen
Regierung über eine Neugestaltung des
Deutschen
Bundes zu unterhandeln, und
seine
Schrift
»Deutschland
[* 25 ] und
Friedrich
Wilhelm IV.« (Hamb. 1848) wollte nachweisen, daß diese Absicht in dem König festgestanden
habe, seitdem er zur
Regierung gelangt, nicht erst durch die
Bewegung von 1848 hervorgerufen sei.
Radscha - Radschputana
* 29
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Als Mitglied des
Frankfurter
Parlaments war er
Führer der äußersten
Rechten .
Preußens
[* 26 ]
Versuch , nach der
Auflösung des
Parlaments durch das
Dreikönigsbündnis die
Union
Deutschlands
[* 27 ] unter
Preußens
Führung zu begründen, ward hauptsächlich
unter seiner Mitwirkung gemacht, und er vertrat die Unionspolitik sowohl 1849 vor den preußischen
Kammern als auch vor dem
(März 1850) nach
Erfurt
[* 28 ] berufenen
Parlament . Nachdem er schon seit Mai 1849 thatsächlich die auswärtige
Politik
Preußens geleitet, übernahm er 27. Sept. 1850 förmlich das
Portefeuille des
Auswärtigen und legte, als die
Entscheidung
der deutschen
Frage durch Waffengewalt unvermeidlich schien, ein
Programm vor, das zu offenem
Widerstand gegen die
Politik
Österreichs
und seiner Verbündeten riet. Die
Verwerfung desselben durch den König hatte seinen Rücktritt (2. Nov.) zur
Folge . Er zog sich nach
Erfurt zurück und schrieb hier seine
¶
mehr
»Neuen Gespräche aus der Gegenwart« (Erfurt 1851, 2 Bde.), welche die Reorganisation Deutschlands behandelten. Der König berief
ihn im August 1852 wieder in seine Nähe , indem er ihn zum Direktor des Militärstudienwesens ernannte; doch beschränkte sich
Radowitz'. Wirken hauptsächlich auf litterarische Arbeiten , unter denen die »Fragmente « (Bd. 4 u. 5 der
»Gesammelten Schriften « , Berl. 1852-53, 5 Bde.)
Aufsehen machten. Er starb 25. Dez. 1853. Von seinen Schriften sind noch zu nennen: »Ikonographie der Heiligen , ein Beitrag zur
Kunstgeschichte « (Berl. 1834) und »Die Devisen und Mottos des spätern Mittelalters « (das. 1850).
Vgl. Frensdorff , Jos. v . Radowitz (Leipz.
1850);
F. Fischer , Radowitz, im »Historischen Taschenbuch« 1874. - Radowitz hinterließ zwei Söhne , von denen der eine
bis 1887 General und Kommandant von Altona
[* 30 ] war, der andre, Joseph Maria von Radowitz, geb. 19. Mai 1839, seit 1873 Gesandter in Athen
[* 31 ] und
vortragender Rat im Auswärtigen Amte des Deutschen Reichs , seit 1882 Botschafter in Konstantinopel
[* 32 ] ist.