(Rakwitz), Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Posen,
[* 3]
Kreis
[* 4]
Bomst, hat eine evangelische und eine kath.
Kirche,
Wattenfabrikation,
Hopfen- und Weinbau und (1885) 2163 Einw.
(spr. raz-),Markt im ungar.
KomitatPest, auf der DonauinselCsepel, mit
Schloß, einem
Hafen,
Brot- und Obsthandel, Bezirksgericht und (1881) 5463 ungar. Einwohnern.
Die
Insel pflegte von alters her den ungarischen Königinnen als
Brautschatz gegeben zu werden.
(spr. ratsch-), poln. Adelsgeschlecht, das ursprünglich
Natecz hieß, eins der ältesten Dynastengeschlechter ist und gegenwärtig in einer jüngern (katholischen)
Posener und einer
ältern (evangelischen) kurländischen
Linie blüht. Der erstern gehören an:
ferner das polnisch und französisch erschienene Prachtwerk »Gabinet medalow polskich«
(Bd. 1 u. 2, Berl.
1845; Bd. 3 u. 4,
Pos. 1841-43) und die mit einem prächtigen
Atlas
[* 10] ausgestatteten
»Erinnerungen an
Großpolen«.
eine massive oder durchbrochene
Scheibe mit glatter oder gefurchter
Peripherie, welche stets in
Verbindung mit einer
zu ihrer
Ebene senkrechten
Achse oder
Welle und zwar entweder auf ihr festsitzend oder drehbar zur Anwendung
kommt. Nach ihrer Wirkungsweise sind die
Räder in zwei Hauptgruppen zu zerlegen, nämlich in solche, welche zur
Kraftübertragung
dienen (Transmissionsräder), und in solche, welche zwischen zwei gegeneinander unter
Druck bewegte
Körper eingeschaltet werden,
um die gleitende
Reibung
[* 19] unter Kraftersparnis in eine teilweise rollende zu verwandeln
(Antifriktionsräder,
auch wohl fälschlich
Friktionsräder
[* 20] genannt.). Zu erstern gehören die die sogen.
Räderwerke bildenden Riemenräder
(Riemenscheiben),
Seilscheiben,
Friktionsräder,
Zahnräder (s.
Räderwerke), zu letztern die Wagenräder, Leit- und Führungsrollen (s.
Rolle).
Während die
Räder einen in der
Regel kreisförmigen
Umfang haben, in dessen Mitte die
Achse oderWelle angebracht
ist, kommen bei
Zahnrädern zuweilen zur Hervorbringung von ungleichmäßigen
Bewegungen andre
Formen vor (exzentrische,
Ellipsen-,
Polygonal-, unrunde
Räder). Die
Räder der
Wagen,
Karren,
[* 21] des
Pflugs, überhaupt der
Fuhrwerke etc. bestehen aus einem mittlern,
auf der
Achse umlaufenden oder mit ihr fest verbundenen
Stück, der
Nabe, aus einem äußernKranz und den
beide Teile verbindenden
Speichen, welch letztere auch durch eine
Scheibe ersetzt sein können.
Gewöhnlich dreht sich die
Nabe der Wagenräder um die
Achse, nur bei
Eisenbahn-,
Straßenbahn- und Pferdebahnrädern, bei einigen
Pflugrädern und bei den
Rädern der Schubkarren ist sie mit der
Achse fest verbunden; im ersternFall ist
die
Achse nicht drehbar, im letztern in
Lagern drehbar am
Fuhrwerk angebracht. Die drehbare
Nabe der Straßenfuhrwerke besteht
gewöhnlich aus einem massiven Holzstück und zwar aus dem Stammkern einer gesunden
Ulme oder
Eiche. Bei größern Belastungen,
z. B.
Lokomobilen,
[* 22] Lastwagen, Kanonenlafetten etc., benutzt man häufig die billigern und haltbarern
gußeisernen
Naben, auch werden die hölzernen in der
Regel mit einer eisernen oder bronzenen Ausfütterung
(Achsbüchse, Nabenbüchse) versehen.
Das
Loch der
Nabe ist cylindrisch oder konisch gebohrt, entsprechend dem hineingesteckten Ende der schmiedeeisernen (stählernen,
selten noch hölzernen)
Achse (Achsschenkel). Durch eine am innern Ende des Achsschenkels aufgeschweißte Stoßscheibe und
eine am äußern Ende durch einen vorgesteckten
Splint oder eine Schraubenmutter befestigte
Scheibe wird
die
Nabe mit einigem Spielraum in ihrer
Stellung erhalten. Die Achsschenkel erhalten nach außen hin eine geringe
Neigung (die
Schenkelstürzung), durch welche das
Schwanken der
Räder vermieden werden soll.
Die
Speichen, die in der
Regel aus
Eichen-, Eschen- oder Hickoryholz, bei
Lokomobilen auch aus
Eisen
[* 23] hergestellt
werden, erhalten ebenfalls eine Stürzung (d. h. man ordnet sie nicht in einer
Ebene, sondern in einer stumpfen Kegelfläche
an, deren
Spitze nach innen gekehrt ist), durch welche der Schenkelstürzung in der
Weise entgegengewirkt wird, daß die untersten
Speichen, welche die
Last des
Wagens momentan zu tragen haben, die zur Druckaufnahme günstigste Vertikalstellung
haben. Der
Kranz der
¶
mehr
Wagenräder wird aus (in der Regel sechs) bogenförmig zugeschnittenen Stücken aus Buchen- oder Eichenholz (Felgen, Radfelgen)
zusammengesetzt, die unter sich durch eingesetzte Zapfen
[* 25] verbunden und durch einen warm aufgezogenen und durch Radnägel befestigten
schmiedeeisernen Radreifen zusammengehalten werden. Bei Luxuswagen umgibt man vielfach das Rad noch mit einem Gummiring,
um den Lärm beim Fahren zu vermeiden. Bei den Felgen ist die Richtung der Holzfasern parallel mit der Sehne
des Bogens, welchen der Abschnitt des Kranzes bildet.
Das Verfahren, den ganzen Radkranz aus Einem StückHolz
[* 26] herzustellen, welches in Wasserdampf erweicht und in eisernen Formen
gebogen wird, hat sich nicht in dem Maß bewährt, als man erwartet hatte. Die Speichen sind mit der Rabe
einerseits und den Felgen anderseits durch Zapfen verbunden. Bei eisernen Naben sind diese Zapfen sektorenförmig und so breit
ausgebildet, daß sie sich ohne Zwischenräume aneinander legen, wobei sie an zwei zu beiden Seiten angebrachten Scheiben
der Mutter mittels durchgehender Schraubenbolzen befestigt werden.
Radkränze aus Eisen oder Stahl kommen nur selten bei ganz schweren oder ganz leichten Fuhrwerken (z. B. Velocipeden) oder in der
Form von kleinen Scheibenrädern (z. B. bei transportabeln Schmiedefeuern etc.)
vor, weil sie für gewöhnliches Fuhrwerk bei genügender Steifigkeit zu schwer ausfallen würden. Es ist vorteilhaft, die
Radkränze breit zu machen, weil dadurch einerseits die Straßen geschont werden (ein breiter Kranz wirkt weniger einschneidend),
anderseits der Beschlag des Rades mehr geschont und der Widerstand gegen die Bewegung nicht unerheblich vermindert wird, weil
ein breiter Radkranz die Unebenheiten der Straßen einigermaßen zudeckt.
Der Durchmesser (die Höhe) der Räder soll thunlichst groß genommen werden, weil höhere Räder weniger
Achsenreibung hervorbringen und Unebenheiten der Straße leichter überwinden; doch muß die Radhöhe innerhalb solcher Grenzen
[* 27] liegen, daß die Stabilität und das Gewicht der Fuhrwerke nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Die Herstellung der Wagenräder
geschieht jetzt vielfach mittels Spezialmaschinen. Die Räder der Eisenbahn-, Pferdebahn- und Straßenbahnwagen
werden in der Regel ganz aus Eisen und Stahl hergestellt.
Doch lassen sich auch bei ihnen Naben, Kränze und Speichen unterscheiden, welch letztere hier häufiger durch Scheiben ersetzt
werden. Die Naben werden auf ganz schwach konische Ansätze der Achsen mittels hydraulischer Pressen gewaltsam aufgetrieben und
durch die dadurch erzeugte enorme Reibung festgehalten, so daß immer zwei Räder mit einer Achse ein zusammenhängendes
Stück bilden. In ähnlicher Weise werden die zweckmäßig profilierten Radreifen (hier Bandagen oder Tyres genannt) auf den
Rädern befestigt.