(Concilium, lat.) heißt ein als Ergänzung zum fünften und sechsten ökumenischen
Konzil angesehenes
Konzil,
welches 692 zu
Konstantinopel
[* 3] gehalten, aber um verschiedener
Niederlagen willen, welche die Griechen dabei
den
Legaten des
Papstes beibrachten, von letzterm nicht anerkannt wurde.
Quinquagesima abstinentiae et poenitentiae, die
für die katholischen
Geistlichen zum
Fasten und zur
Buße bestimmte 50tägige Zeit, die mit diesem
Sonntag
begann;
Quinquagesima paschalis, Quinquagesima laetitiae et exaltationis, die 50
Tage von
Ostern bis
Pfingsten.
(lat.), im alten
Rom
[* 7]
Titel der Munizipalzensoren, die alle fünf Jahre gewählt wurden und, wie die römischen
Zensoren,
Zensus zu halten hatten. Quinquennales ludi oder Quinquennalia,Spiele, welche alle fünf Jahre (oder auch im fünften Jahr,
also eigentlich alle vier Jahre) gefeiert wurden, wie z. B. die sogen.
Neronia, welche 60
n. Chr. vom
KaiserNero eingeführt wurden und in
Pferderennen, in gymnastischen
Spielen und Wettkämpfen,
in
Musik,
Gesang,
Poesie und
Beredsamkeit bestanden.
(ital., fünf und neun), ein Würfelhasardspiel, bei dem die Würfe von 3 und 11
Augen
sowie die
Päsche für den
Bankier, die Würfe von 5 und 9
Augen für die
Pointeure zählen, während bei 4, 6, 7, 8 und 10
Augen
die
Sätze stehen bleiben.
(spr. kin-),ManuelJosé, berühmter span. Dichter, geb. zu
Madrid,
[* 19] studierte
in
Cordova und
Salamanca die
Rechte und ließ sich sodann als
Advokat in
Madrid nieder, wo er nach und nach Fiskalagent der Handelsjunta,
Theaterzensor, Generalsekretär der Zentraljunta und
Sekretär
[* 20] im Übersetzungsbüreau im
Ministerium des
Auswärtigen wurde.
Nach dem
Einfall der
Franzosen ward er eins der thätigsten Mitglieder der patriotischen
Partei und gründete
mit Galiano das »Semanario patriótico«, welches ganz besonders den
Zweck hatte, zum
Widerstand gegen die Fremdherrschaft zu
ermuntern.
Auch redigierte er die »Variedades de ciencias, literatura y artes«, eine
der besten spanischen
Zeitschriften ihrer Art. Auch verfaßte er die meisten
Proklamationen und
Manifeste
der insurrektionellen Junten. Trotzdem wurde er nach
Ferdinands VII. Rückkehr als Verbreiter liberaler
Ideen verfolgt und
in
Haft gehalten, bis die
Revolution von 1820 ihm die
Freiheit verschaffte. In seine frühern
Stellungen wieder eingesetzt, erhielt
er 1821 noch den
Posten eines
Präsidenten der Generalstudienkommission, verlor aber bei der
Restauration
von 1823 alle jene
Ämter abermals und zog sich, aus
Madrid verwiesen, nach
Estremadura zurück, bis er sich 1828 durch eine
Ode auf die Vermählung
Ferdinands VII. die Erlaubnis zur Rückkehr nach der Hauptstadt erkaufte. 1833 wurde er wieder
Sekretär
im Übersetzungsbüreau, später Mitglied der Ersten
Kammer, Generaldirektor des öffentlichen
Unterrichts
und
Erzieher der
Königin, welche ihn in öffentlicher Versammlung der
Cortes zum Dichter krönte. Er starb Quintanas
Gedichte, von welchen 1795 der 1. und 1802 ein 2.
Band
[* 21] erschien (3. Ausg.,
Madr. 1821, 2 Bde.), gehören zu
den schönsten Erzeugnissen der neuern spanischen
Poesie.
Besonders ausgezeichnet sind seine
Oden, und unter diesen ist die »Oda
á la mar« vorzugsweise berühmt.
Alle aber sind durch
ihren
Patriotismus ungemein populär geworden. Von geringerer Bedeutung sind Quintanas
Dramen. Auch als
Historiker hat Quintana sich
berühmt gemacht durch seine
»Vidas de Españoles célebres«
(Madr. 1807-33, 3 Bde.; Par. 1845;
deutsch von
Baudissin, Berl. 1857),
welche zu den vorzüglichsten spanischen Prosawerken der neuern Zeit gehören.
Endlich
hat er sich durch seine geschmackvollen
Anthologien aus den spanischen Dichtern: »Poesías selectas castellanas desde el tiempo
de
Juan deMena«
(Madr. 1808, 3 Bde.; bedeutend vermehrt,
das. 1830, 4 Bde.) und
»Musa épica castellana« (das. 1833, 2 Bde.;
beide Sammlungen, Par. 1840, 2 Bde.)
um die Geschichte der spanischen
Dichtkunst sehr verdient gemacht. Gesammelt erschienen seine Werke im 19.
Band von Ribadeneyras
»Biblioteca de autores españoles«
(Madr. 1852),
dann als
»Obras poeticas« (das. 1880).
»Obras ineditas«,
mit
Biographie von J. Quintana, veröffentlichte
Cañete
(Madr. 1872).
(lat. quinta, griech. diapente), in der
Musik die fünfte
Stufe in diatonischer
Folge, z. B.
c [d, e, f] g. Die
Quinte ist entweder rein, vermindert oder übermäßig. Von besonderer Bedeutung ist die reine Quinte
(a), da sie eins der
den
Durakkord und
Mollakkord konstituierenden Grundintervalle ist; die verminderte, kleine oder falsche (b) ist die um einen
Halbton verengerte, die übermäßige (c) die um einen
Halbton erweiterte reine Quinte:
¶
mehr
Quinte heißt in Frankreich auch eine Art der ältern Viole (Viola da braccio), die in drei verschiedenen Größen gebaut wurde:
Hautecontre (Alt), die kleinste, Taille (Tenor), die mittlere, und Quinte, die größte Art. Alle drei hatten dieselbe Stimmung.
Ferner ist Quinte Name der E-Saite der Violine (e'') sowie einer Gattung von Orgelstimmen (s. Fußton); endlich
s. v. w. (verbotene) Quintenparallele (s. Parallelen).