2) JulesEtienneJoseph, franz.
Historiker, geb. zu
Paris, besuchte die
École des chartes daselbst, wurde 1848
Professor
an derselben und begründete die
Société de l'École des chartes, in deren
Zeitschrift (»Bibliothèque«)
er zahlreiche historische
Arbeiten veröffentlichte. Er starb in
Paris.
Sein Hauptwerk ist: »Procès de condamnation
et réhabilitation de
Jeanne d'Arc« (Par. 1841-49, 5 Bde.);
ferner: »Conclusion pour
Alaise dans la question d'Alesia« (1858);
südamerikan. Indianervolk (s. Tafel
»AmerikanischeVölker«,
[* 4] Fig. 27), das ursprünglich in der
Umgegend von
Cuzco in
Peru
[* 5] zu
Hause war, sich aber mit der Herrschaft der
Inka
[* 6] über seine ursprünglichen
Grenzen
[* 7] hinaus verbreitete und zur Zeit der
Eroberung jener Gegenden durch die
Spanier der mächtigste Volksstamm war. Die
Kultur
dieses den
Maya
[* 8] verwandten Indianerstammes stand zur Zeit der
Entdeckung auf der nämlichen
Höhe wie die der
Azteken in
Mexiko.
[* 9] Die Quichuasprache
(Grammatik von Nodal, Lond. 1874), die Stammessprache der
Inka,
war in mehreren
Mundarten
verbreitet und wird gegenwärtig in
Peru, mit Ausschluß des Hochplateaus, in der bolivianischen
ProvinzCochabamba, einigen
Teilen von
Ecuador u. Argentinien gesprochen. Ein altperuanisches
Drama in der Quichuasprache: »Ollanta«, haben
Markham ins
Englische
[* 10] (1871),F. v.
Tschudi (mit
Kommentar,
Wien
[* 11] 1875),
Graf Wickenburg (das. 1876) und
Ebrard (Stuttg.
1877) ins Deutsche
[* 12] übersetzt. Die nächsten Verwandten der Quichua sind die
Aymará (s. d.).
(lat.), in der scholastischen
Philosophie ein
Ausdruck, um den Inbegriff dessen zu bezeichnen,
was ein
Ding wesentlich (seinem
Quid oder »Was« nach) ist.
(v. lat. quies,
Ruhe), im allgemeinen
Sinn That- und Teilnahmlosigkeit; aus der Einsicht in die Unveränderlichkeit
des Naturverlaufs sich ergebende Gemütsruhe; im theologischen
Sinn eine von dem spanischen
WeltpriesterMich.
Molinos (s. d.)
ausgegangenene mystisch-religiöse
Richtung, welche es im
Gegensatz zu den rein äußern Andachtsübungen
der
Jesuiten und
Dominikaner abgesehen hatte auf ein Versenken des
Geistes in schweigendes
Gebet, eine vollkommen passive
Ruhe
der
Seele, in der sie sich ganz dem göttlichen Wirken in ihr überlasse, und Vernichtung alles eignen Geisteslebens, um
liebevoll unterzugehen in Gott.
(spr. ki-),Hafenort im
DepartementArequipa der südamerikan.
RepublikPeru, 12° 29' südl.
Br., mit sicherm
Hafen, der aber seiner ungesunden
Lage halber nur wenig benutzt wird.
(spr. kilatschao,Santander de Quilichao), Stadt im
StaatCáuca der südamerikan.
RepublikKolumbien, 1073 m ü. M.,
mit höherer
Schule und (1870) 4429 Einw. Quilichao wurde 1543 gegründet.
Blättern, armblütigen, achsel- oder endständigen Doldentrauben und dreieckigen, vielsamigen Bälgen; drei oder vier Arten
in Südbrasilien, Peru und Chile.
[* 23]
VonQuillaja saponariaMol., einem 15-18 m hohen Baum in Chile, Peru und Bolivia mit kurzgestielten,
eiförmigen Blättern und endständigen, weißen Blüten, wird die Rinde in Chile seit alter Zeit zum Waschen
benutzt. Sie kommt in den Handel unter dem Namen Quillaja-, Seifen- oder Panamarinde in schweren, tafelförmigen, außen braunen, borkigen,
innen gelblichen Stücken von dichtem Gefüge, auch in dünnen Spänen oder als sägemehlartige Masse und enthält als wirksamen
Bestandteil sehr reichlich Saponin. Dieser Saponingehalt macht den wässerigen Auszug der Rinde gleich einer
Seifenlösung schäumen, erteilt der Rinde einen anfangs süßlichen, später brennenden Geschmack und bewirkt, daß der Staub
heftig zum Niesen reizt. Man benutzt die Quillajarinde als Waschmittel für farbige Stoffe (da sie die Farben nicht zerstört)
und für Wolle und hat auch versucht, ein daraus bereitetes festes Extrakt unter dem Namen Panamin in den
Handel zu bringen.