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Qua talis - Quatremère
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Qua talis (lat.), als solcher, als der er sein soll. / 10
Quatémber (v. lat. quatuor tempora, mittellat. quatempora, die vier Zeiten), ursprünglich die vierteljährlic / 144
Quaternärformation s. v. w. Diluvium. / 3
Quatérne (lat.), im Lottospiel, s. Lotterie; in der Buchdruckerei, s. Duernen. / 11
Quaternionen (neulat.), s. Komplexe Größen. / 5
Quathlamba (Kathlamba), s. Drakenberge. / 4
Quatrain (franz., spr. katräng), Strophe oder Gedichtchen von vier Zeilen. Vgl. Sonett. / 12
Quatrebras (spr. kattr'bra), Weiler in der belg. Provinz Brabant, Bezirk Nivelles, zum Dorf Baisy gehörig, / 94
Quatrefages de Bréau (spr. kattrfahsch d'breoh), Jean Louis Armand de, Naturforscher, geb. 10. Febr. 1810 zu Berthezenne / 211
Quatre mendiants (franz., spr. kattr mangdĭāng, "die vier Bettler"), die vier gewöhnlich gleichzeitig / 22
Quatremère (spr. kattrmähr), 1) Denis Bernard Q. Disjonval, Chemiker, geb. 4. Aug. 1754 zu Paris, studierte / 478
Fortsetzung:
Quästor , (lat.), ein altröm. Magistrat, dem unter den Königen die Kriminalgerichtsbarkeit (daher der
mehr
dem untersten in der Stufenleiter der höhern amtlichen Laufbahn,
war in der spätern Zeit der
Republik auch der
Eintritt in
den
Senat verbunden. - Quästoren (questeurs) hießen auch in der französischen
Nationalversammlung 1848-51 und seit 1871 die
drei Mitglieder einer
Kommission , die das Rechnungswesen der Versammlung zu besorgen sowie über die Sicherheit
und
Ordnung derselben zu wachen hatten. Der
General
Leflô stellte als Quästor im
Verein mit seinen
Kollegen 6. Nov. 1851 einen
Antrag
(Quästorenantrag ), wonach das Verfügungsrecht der Versammlung über die bewaffnete Macht näher festgestellt werden sollte,
fiel aber damit durch und beschleunigte nur den
Staatsstreich vom 2. Dez. 1851. Überhaupt ist Quästor
Titel eines
das Geldwesen besorgenden Beamten oder Betrauten, wie auf mehreren deutschen
Universitäten , bei parlamentarischen
Körperschaften
etc.; sein
Amt und sein
Lokal heißen Quästur.
talis (lat.), als solcher, als der er sein soll.
(v. lat. quatuor tempora, mittellat.
quatempora, die vier
Zeiten ), ursprünglich die vierteljährlich gebotenen drei Fasttage der katholischen
Kirche (Quatemberfasten ), welche wegen ihrer strengen Fastenordnung so tief ins bürgerliche
Leben eingriffen, daß sie Zeitbestimmungspunkte
wurden. Obwohl schon im 5. Jahrh. allgemein gehalten, wurden die
Termine der Quatémber doch erst von
Gregor VII. so bestimmt, wie
sie jetzt fallen: nach St. Luciä,
Aschermittwoch ,
Pfingsten und Kreuzerhöhung (vgl.
Fasten ).
Königreich Sachsen
* 2
Sachsen .
Ferner ist Quatémber s. v. w.
Quartal (s. d.) oder auch der
Tag , an welchem ein neues
Quartal anfängt, besonders wenn dies, wie z. B.
in
Sachsen ,
[* 2 ] mit den Quatembertagen der
Kirche zusammenhängt.
Daher werden in einigen Gegenden
Ostern ,
Johannis ,
Michaelis und
Weihnachten , in andern die
Tage
Reminiscere , Trinitatis,
Crucis und Luciä, in noch andern
Lichtmeß ,
Walpurgis ,
Laurentii und
Allerheiligen Quatémber genannt. Nach dieser
Annahme bestimmte man auch
Termine für
Steuern und andre
Abgaben , z. B. die
vierteljährlich zu entrichtenden
Bergwerksabgaben (Quatembergelder ).
s. v. w.
Diluvium . ^[= (hierzu Tafel "Diluvium"), auch Postpliocän, Pleistocän, Quaternär, Quartär genannt ...]
[* 3 ]
(lat.), im Lottospiel, s.
Lotterie ;
in der Buchdruckerei, s.
Duernen .
(neulat.), s.
Komplexe Größen . ^[= in der Arithmetik früher s. v. w. mehrgliederige Zahlen, z. B. a+b, a+b+c etc., im Gegensatz ...]
(Kathlamba ), s.
Drakenberge . ^[= ("Drachenberge"), bei den holländ. Kolonisten Name des Kathlambagebirges in Südafrika, ...]
(franz., spr. katräng),
Strophe oder Gedichtchen von vier
Zeilen . Vgl.
Sonett .
Brüssel (Lage etc.; St
* 4
Brüssel .
(spr. kattr'bra),
Weiler in der belg.
Provinz
Brabant ,
Bezirk
Nivelles , zum Dorf Baisy gehörig, im
Knotenpunkt
der Landstraßen von
Brüssel
[* 4 ] nach
Charleroi und von
Namur
[* 5 ] nach
Nivelles ; ist historisch berühmt durch die
Schlacht 16. und 17. Juni 1815 zwischen den Alliirten ^[richtig: Alliierten] unter
Wellington und den
Franzosen unter
Ney , welche
schließlich infolge des hartnäckigen
Widerstandes des britischen und deutschen
Fußvolkes gegen die französische
Reiterei
mit dem
Rückzug
Neys endete, und in welcher auf beiden Seiten ungefähr 5000 Mann blieben, darunter der
Herzog
Friedrich
Wilhelm von
Braunschweig ,
[* 6 ] dem hier ein Denkmal errichtet ward.
Paris
* 9
Paris .
de Bréau (spr. kattrfahsch d'breoh),
Jean
Louis
Armand de, Naturforscher, geb. 10. Febr. 1810 zu Berthezenne
^[richtig: Berthezene]
(Gard ), studierte in
Straßburg
[* 7 ]
Medizin und
Naturwissenschaft , ward 1838 in
Toulouse
[* 8 ]
Professor der
Zoologie ,
ging aber, da er in der
Provinz seine
Studien nicht hinreichend zu verfolgen vermochte, nach
Paris ,
[* 9 ] bereiste 1842 die
Küsten des
Ozeans und des
Mittelländischen
Meers , um die dortige
Fauna zu studieren, erhielt 1850
eine Professur am
Lycée
Napoléon
und ward 1855
Professor der
Anatomie und Ethnologie am
Musée d'histoire naturelle. Er lieferte zahlreiche Untersuchungen über
die niedern
Tiere , besonders über die
Ringelwürmer und
Anneliden , zu deren Kenntnis er wesentlich beitrug.
Nach dem deutsch-französischen
Kriege geriet er mit
Virchow in Streit über die ethnographische Abstammung des preußischen
Volkes . Er schrieb: »Souvenirs d'un naturaliste« (Par. 1854, 2 Bde.);
»Pisciculture« (mit
Millet , 1854);
ȃtudes sur les maladies actuelles du
ver à soie« (1860);
»Unité
de l'espèce humaine« (1861);
»Physiologie comparée« (1862);
»Les
Polynésiens et leurs migrations« (1866);
»Histoire naturelle
des annelés marins et d'eau douce« (1866, 2 Bde.);
»Rapport sur les progrès de anthropologie« (1867);
»Crania ethnica« (mit
Hamy, 1875-82, mit
Atlas );
[* 10 ]
»L'espèce humaine« (1877, 8. Aufl. 1886;
deutsch, Leipz. 1878);
»La race prussienne« (1879);
»Hommes fossiles et hommes sauvages« (1884);
»Histoire générale des races
humaines« (1886);
»Les pygmées« (1887).
mendiants (franz., spr. kattr mangdĭāng,
»die vier Bettler« ),
die vier gewöhnlich gleichzeitig aufgetragenen
Desserts : Knackmandeln, Traubenrosinen,
Feigen oder
Datteln
und
Haselnüsse .
Titel
Elemente zu
Quatremère:
1) Denis Bernard Q. Disjonval, Chemiker
2) Antoine Chrysostôme Q. de Quincy, Bruder des vorigen
3) Etienne Marc, franz. Orientalist
Sedan (Schlacht)
* 11
Sedan .
(spr. kattrmähr), 1)
Denis
Bernard Quatremère Disjonval, Chemiker, geb. 4. Aug. 1754 zu
Paris ,
studierte
Naturwissenschaft und ging, nachdem er 1786 mit einer
Färberei in
Sedan
[* 11 ] falliert, nach
Spanien ,
[* 12 ] trat 1789 in die
Dienste
[* 13 ] der holländischen
Patrioten , ward aber von der oranischen
Partei gefangen. In seinem Kerker beobachtete
er den Einfluß der
Witterung auf die
Spinnen
[* 14 ] und soll dem
General
Pichegru den starken
Frost des
Winters 1794 vorausgesagt haben,
den dieser zu seinem
Einfall in
Holland benutzte. 1796 kehrte er nach
Paris zurück, ward aber später in die
Provinz verbannt.
Nach der
Restauration lebte er in
Marseille ,
[* 15 ] dann zu
Bordeaux ,
[* 16 ] wo er 1830 starb.
Sein namhaftestes Werk ist
die »Aranéologie« (Par. 1797).
2)
Antoine Chrysostôme Quatremère de
Quincy ,
Bruder des vorigen, franz. Archäolog und
Ästhetiker , geb. 28. Okt. 1755 zu
Paris , war
vor der
Revolution
Rat beim
Gerichtshof des
Châtelet , saß, da er als Mitglied der
Gesetzgebenden Versammlung die
Monarchie verteidigt
hatte, unter der Schreckensherrschaft 13
Monate im Kerker, leitete dann 5. Okt. 1795 mit andern den
Aufstand
gegen den
Konvent , ward deshalb zum
Tod verurteilt, entfloh jedoch. 1797 zum Abgeordneten im
Gesetzgebenden
Körper und im
Rate
der Fünfhundert erwählt, mußte er nach dem 18.
Fructidor als Mitglied der
Partei
Clichy
(Royalisten ) flüchten.
Nach dem 18.
Brumaire zurückberufen, ward er 1800 Mitglied des
Rats des Seinedepartements und 1803 des
Instituts , bekleidete dann unter
Napoleon und den folgenden
Regenten verschiedene
Ämter und Ehrenstellen und starb als
Sekretär
[* 17 ] der
Akademie der
Künste und
Zensor für das
Theater
[* 18 ] 8. Dez. 1849 in
Paris . Von seinen
Schriften sind hervorzuheben:
»Dictionnaire de l'architecture« (Par. 1786-1828, 3 Bde.;
neue Aufl. 1833, 2 Bde.);
»Jupiter olympien, ou l'art de la sculpture antique« (1814);
»De l'imitation dans les beaux-arts«
(1823);
»Histoire de la vie et des ouvrages de Rafaël« (1824, 2. Aufl. 1833; Nachtrag 1853;
deutsch, Quedlinb. 1835);
»Monuments et ouvrages d'art antique restitués« (1826-28, 2 Bde.);
»Vies des plus célèbres architectes« (1830, 3 Bde.;
deutsch, Darmst. 1831);
»Canova et ses ouvrages« (1834);
Quatricinium - Quebec
* 19
Seite 13.501.
»Histoire de la vie et des ouvrages de
Michel-Ange « (1835).
¶
mehr
3) Etienne Marc , franz. Orientalist , geb. 12. Juli 1782 zu Paris , ward 1809 Professor der griechischen Litteratur an der Fakultät
zu Rouen ,
[* 20 ] 1815 Mitglied der Akademie der Inschriften und 1819 Professor der semitischen Sprachen am Collège de France zu Paris ;
starb 18. Sept. 1857 daselbst. Quatremère zeichnete sich als Gelehrter durch staunenswürdige Vielseitigkeit
in der Kenntnis morgenländischer und abendländischer Sprachen sowie durch eminenten Scharfsinn in der Erwägung der Einzelheiten
aus.
Von seinen Schriften verdienen besondere Erwähnung: »Recherches sur la langue et la littérature de l'Égypte« (Par. 1808);
»Mémoires géographiques et historiques sur l'Égypte« (1811, 2 Bde.);
»Observations sur quelques points de la géographie de l'Égypte«
(1812).
Auch übersetzte er Makrisis »Geschichte der Mamlucken in Ägypten «
[* 21 ] (1837-40, 4 Bde.) und gab Reschid-Eddins »Geschichte
der Mongolen « in der »Collection orientale« (1837) heraus. Seine
»Mélanges d'histoire et de philologie orientale« gab Barthélemy Saint-Hilaire heraus (1861).