(Kwaser), eine Gestalt der nordischen
Mythologie, ward geschaffen, um
Schiedsrichter zwischen den in Streit miteinander
liegenden
Asen und
Wanen zu werden, und war so weise, daß er jede ihm vorgelegte
Frage zu beantworten vermochte.
Nach vollbrachtem Schiedsamt reiste er in der
Welt umher, um die
MenschenWeisheit zu lehren; allein als er zu den
Zwergen Fialar
und Galar gelangte, schlachteten ihn diese und bereiteten aus seinem
Blute, das sie mit
Honig mischten, einen köstlichen
Met,
der jeden, welcher davon genoß, zum
Weisen und Dichter machte. Der Metvorrat kam später in die
Hände
des
Riesen Suttung, der ihn durch seine Tochter
Gunnlöd (s. d.) sorgsam bewachen ließ, bis es
Odin durch
List gelang, sich
desselben zu bemächtigen.
Dec. (Quassie,Bitterholzbaum,
Bitteresche),
Gattung aus der
Familie der Simarubeen mit der einzigen Art Quassia amaraL.,einemStrauch oder kleinen
Baum mit dreizähligen oder zweijochig unpaarig gefiederten Blättern, gegliedert geflügelter
und, wie die Mittelnerven der Blättchen, purpurroter Blattspindel, großen, scharlachroten
Blüten in einfachen, terminalen
Trauben und zu je 4-5 auf dem Stempelträger stehenden, länglichen, schwarzen
Steinfrüchten, wächst in
Surinam und auf den
Antillen und wird in
Brasilien
[* 3] und
Guayana kultiviert. Er liefert das offizinelle Quassienholz
(Fliegenholz), welches im
Handel meist noch mit der schmutzig graubraunen, mehr spröden als zähen
Rinde bekleidet vorkommt und leicht,
gelblichweiß, gut spaltbar und von dichtem Gefüge ist.
Das Quassienholz ist geruchlos, schmeckt stark und rein bitter und enthält als wesentlichen
Bestandteil Quassiin C10H12O3
, welches in farb- und geruchlosen luftbeständigen
Säulen
[* 4] kristallisiert, äußerst bitter schmeckt,
in
Alkohol,
Wasser und
Äther löslich ist, neutral reagiert, beim Erhitzen schmilzt und an der
Luft wie
Harz verbrennt. Es besitzt
schwach narkotische
Eigenschaften und ist namentlich auch für
Insekten
[* 5]
(Fliegen)
[* 6] giftig.
Die Eingebornen benutzen das
Holz
[* 7] und die
Blüte
[* 8] medizinisch. 1730 gelangte die
Rinde zuerst nach
Amsterdam.
[* 9] Man benutzt
das
Holz mit der
Rinde als
Bittermittel wie
Enzian und
Fieberklee, vor welchen es keinen Vorzug zu besitzen scheint, außerdem
eine Abkochung desselben als Fliegengift und, wie man sagt, als Hopfensurrogat in
Brauereien. Das sehr ähnliche Jamaicaquassienholz,
welches ebenfalls Quassiin enthält, stammt von
Picraena excelsaLindl., einem bis 20 m hohen
Baum aus der
Familie der Simarubeen, von eschenartigem Ansehen, mit unpaarig gefiederten Blättern und erbsengroßen, glatten, schwarzen
Steinfrüchten.
Ferdinand von,
Architekt, geb. zu Radensleben bei
Ruppin, bezog 1825 die
UniversitätBerlin,
[* 10] widmete
sich dann der
Architektur, wurde
1843 Baurat u. Generalkonservator der Kunstdenkmäler des preußischen
Staats und starb auf seinem
Gut Radensleben. In seiner amtlichen
Eigenschaft prüfte und verbesserte Quast die Restaurationsprojekte,
fertigte auch selbst derartige
Pläne und leitete speziell die
Restaurationen der Liebfrauenkirche zu
Halberstadt
[* 11] und der
Kirche
zu
Gernrode.
SeinGrundsatz war, das historisch gewordene Bauwerk als solches in seiner
Erscheinung zu erhalten,
einzelne Teile nur dann zu beseitigen, wenn sie ältere und bessere verdeckten. Er gab
Agincourts »Sammlung von
Denkmälern«
(Berl. 1840) und Inwoods
»Erechtheion« (Potsd. 1843) deutsch heraus und schrieb unter anderm: »Die altchristlichen Bauwerke
von
Ravenna« (Berl. 1842);
(lat.),
Frage, Streitfrage, Befragung, Untersuchung, und zwar sowohl gerichtliche (zuweilen mit der
Folter
verbunden) als auch gelehrte Untersuchung.
Quaestiones perpetuae, bei den alten
Römern die zur Untersuchung und Bestrafung
bestimmter
Verbrechen eingesetzten ständigenGerichte, neben welchen zur Untersuchung einzelner
Fälle
auch außerordentliche
Kommissionen, Quaestiones extraordinariae, eingesetzt wurden.
in der Rechtssprache die Beurteilung eines thatsächlichen, für die rechtliche
Entscheidung erheblichen Umstandes, im
Gegensatz zu Quaestio juris
(»Rechtsfrage«).
(lat.), Beiname derjenigen
Scholastiker des 13. Jahrh., die eine
Menge dogmatischer oder kirchenrechtlicher
schwieriger, für die
Praxis unwesentlicher
Fragen in der
Theologie aufwarfen.
(lat.), ein altröm.
Magistrat, dem unter den
Königen die Kriminalgerichtsbarkeit (daher der
Name Quaestores
parricidii), später die
Verwaltung der Staatskasse (des aerarium)
übertragen war. Ursprünglich waren es 2 Quästoren; 421
v. Chr.
stieg ihre Zahl auf 4, 267 auf 8, durch
Sulla auf 20, durch
Cäsar auf 40; ihre Zahl unter den
Kaisern ist
unbekannt. Zwei derselben (die Quaestores urbani) blieben immer in
Rom, wo sie unter
Beihilfe von Unterbeamten (scribae) die
Einnahmen und
Ausgaben des
Staats zu besorgen, die Rechnungen darüber zu führen,
Kontrakte abschließen und sonstige finanzielle
Geschäfte wahrzunehmen hatten; auch lag es ihnen ob, die Senatsbeschlüsse im
Tempel
[* 17] des
Saturn, wo sich
das
Ärar befand, niederzulegen und aufzubewahren.
Die neu hinzukommenden übrigen Quästoren begleiteten teils die
Statthalter in die
Provinzen als deren Finanzbeamte, teils
waren sie an einigen für die Finanzverwaltung besonders wichtigen
Punkten in
Italien,
[* 18] wie in
Ostia, in
Cales und im cisalpinischen
Gallien, stationiert. Anfangs war auch dieses
Amt nur den
Patriziern, seit 421 aber auch den
Plebejern
zugänglich;
die
Wahl geschah in den ersten Jahrzehnten der
Republik in den Kuriatkomitien, später, wahrscheinlich seit 449,
in den Tributkomitien;
das
Normaljahr für den Antritt desAmteswar in der spätern Zeit der
Republik wahrscheinlich
das vollendete 30. Lebensjahr;
mit ihm,
¶
mehr
dem untersten in der Stufenleiter der höhern amtlichen Laufbahn, war in der spätern Zeit der Republik auch der Eintritt in
den Senat verbunden. - Quästoren (questeurs) hießen auch in der französischen Nationalversammlung 1848-51 und seit 1871 die
drei Mitglieder einer Kommission, die das Rechnungswesen der Versammlung zu besorgen sowie über die Sicherheit
und Ordnung derselben zu wachen hatten. Der GeneralLeflô stellte als Quästor im Verein mit seinen Kollegen einen Antrag
(Quästorenantrag), wonach das Verfügungsrecht der Versammlung über die bewaffnete Macht näher festgestellt werden sollte,
fiel aber damit durch und beschleunigte nur den Staatsstreich vom Überhaupt ist Quästor Titel eines
das Geldwesen besorgenden Beamten oder Betrauten, wie auf mehreren deutschen Universitäten, bei parlamentarischen Körperschaften
etc.; sein Amt und sein Lokal heißen Quästur.