kühner Seefahrer, Astronom und Geograph aus
Massilia, umschiffte um 330
v. Chr. die
Küsten des westlichen
und nördlichen
Europa
[* 2] von
Gades bis
Thule
(Shetlandinseln) und den germanischen Nordseeküsten, welche er durch genaue Breitenbestimmungen
festlegte. Die
Berichte des Pytheas, soweit sie uns noch in den
Überlieferungen andrer Schriftsteller, namentlich seines Gegners
Strabon, vorliegen, sind ein Gemisch von
Wahrheit und
Dichtung. Von seinem in griechischer
Sprache
[* 3] verfaßten
»Periplus« haben
sich nur einige
Fragmente erhalten (hrsg. von Arwedson,
Upsala
[* 4] 1824, u. Schmeckel, Merseb. 1848).
Spiele (Pythien), berühmte
Kampfspiele der
Hellenen, welche auf der Krissäischen
Ebene bei
Delphi zu
Ehren des
pythischen
Apollon gefeiert wurden, der sie nach Erlegung des
DrachenPython (s. d.) selbst eingesetzt haben sollte. Die geschichtliche
Zeit dieser
Spiele beginnt mit 586
v. Chr., als nach Beendigung des
HeiligenKriegs die Leitung derselben von den Delphiern auf
die delphische Bundesgenossenschaft (Amphiktyonie) übergegangen war. Seitdem kehrte auch die
Feier derselben
nicht mehr erst, wie bis dahin, alle acht, sondern alle vier Jahre wieder, und zwar immer im dritten Jahr jeder
Olympiade
im delphischen
Monat Bukatios (wahrscheinlich Ende
August).
Die Wettkämpfe waren bei den Pythischen
Spielen anfangs nur musikalische und zwar
Gesang zur
Kithara,
[* 7] und diese behaupteten,
später erweitert durchGesang zur
Flöte und Soloflötenspiel, hier auch größere Bedeutung als bei den
andern großen
Festspielen, nachdem mit der Neugestaltung der Pythien auch in ihnen die gymnastischen Wettkämpfe und die
Wagen- und Reiterrennen Eingang gefunden hatten, wie besonders bei den
OlympischenSpielen. Die für letztere geltenden Kampfgesetze
wurden wohl auf die musikalischen
übertragen; doch wurde bei diesen der Siegeskranz aus dem dem
Apollon
heiligen Lorbeer gewunden, dessen
Zweige in feierlichem
Aufzug
[* 8] geholt wurden.
Auch Äpfel scheinen manchmal als Kampfpreis dargereicht worden zu sein, und den symbolischen Palmzweig erhielt der
Sieger
in den Pythien ebenso wie in den Olympien. Auch war es dem
Sieger, wie zu
Olympia, gestattet, auf dem Schauplatz
der Wettkämpfe sich eine Siegerstatue errichten zu lassen. Die Dankopfer,
Prozessionen und Siegesschmäuse, welche die
Sieger
veranstalteten, waren noch in der spätern Zeit sehr glänzend. Die Pythischen Spiele wurden noch zu den
Zeiten des
KaisersJulian begangen und sind wohl ungefähr zu derselben Zeit abgekommen, in welcher die Olympien zu
Ende gingen
(Ol. 293, etwa 394
n. Chr.).
Kleinere Pythien wurden in vielen andern
StädtenKleinasiens und
Griechenlands gefeiert.
Vgl.
Krause, Die Pythien, Nemeen und Isthmien (Leipz. 1841);
im griech.
Mythus ein furchtbarer
Drache,
[* 11] Sohn der
Gäa, der, aus der feuchten
Erde nach der Deukalionischen
Flut
entstanden, in den
Klüften des
Parnassos hauste und von
Apollon (s. d.) erlegt ward.
(griech.), elfenbeinerne, metallene, hölzerne oder steinerne
Büchse zur
Aufbewahrung derHostien, hatte bisweilen
die Gestalt eines
Turms als der angeblichen Form des
GrabesChristi, meist aber eine runde, cylindrische
Form.
Sie war mit einem zeltartigen Deckel versehen und oft mit
Reliefs geschmückt.
(ku), q, lat. Q, q, ein ursprünglich von dem semitischen Koph, der Bezeichnung des
tiefen, tonlosen Kehllautes der semitischen
Sprachen, herkommender
Buchstabe, der im
Latein und den meisten neuern
Sprachen den
Doppellaut kw ausdrückt. Bei den Griechen kommt er unter dem
NamenKoppa, in den ältern
Alphabeten alsk-Laut
und noch später als
Zahlzeichen vor; als die
Römer
[* 12] ihr
Alphabet von den unteritalischen Griechen entlehnten, behielten sie
neben dem Kappa (k) und
Gamma (lat. c) auch das
Koppa bei, gaben ihm aber den Lautwert der im
Latein häufigen Lautverbindung
kw; das w drückten sie jedoch regelmäßig noch durch ein besonderes Zeichen aus, daher im
Latein z. B.
quis, quem, nicht qis, qem geschrieben wird.
Auch in den modernen
Sprachen, die es aus dem
Latein entlehnt haben, wird es in der
Regel mit nachfolgendem u geschrieben; doch
ist dieses u oder w im
Französischen ganz aus der
Aussprache geschwunden und z. B. französisch qui wie
ki zu sprechen. Auch im
Englischen hat es in einigen Wörtern, die aus dem
Romanischen stammen, die
Aussprachek; in der
Regel
aber, z. B. in quite, quantity, quiet, wird es fast wie
ku, der zweite
Laut also viel mehr vokalisch als im
Deutschen gesprochen.
Fast vokalisch lautet das u auch in dem italienischen qu; im
Spanischen und
Portugiesische ist aber qu in
den meisten
Fällen zum einfachen k geworden.
In den skandinavischen
Sprachen (qv) lautet es wie im
Deutschen, in den slawischen
kommt es nicht vor, ebenso nicht im Magyarischen.