VonPyrethrum PartheniumSm.
(Chrysanthemum Parthenium
Pers.,
Mutterkraut), ausdauernd, in Südeuropa heimisch,
in
Gärten durch ganz
Europa,
[* 6] mit 30-90
cm hohem, gleich den Blättern glattem, ästigem
Stengel,
[* 7] gestielten,
fiederteiligen Blättern und weißstrahligen Blütenköpfchen, war das
Kraut mit den
Blüten offizinell. Es riecht stark kamillenähnlich,
aber unangenehm und schmeckt sehr bitter. Eine
Varietät mit prächtig goldgelben Blättern, Pyrethrum var. aureum, wird in großer
Menge zur Bepflanzung der
Teppichbeete herangezogen.
PyrethruminodorumSm. (unechte
Kamille), mit doppelt- bis
dreifach fiederschnittigen, in feine, lineale Zipfel geteilten Blättern und weißstrahligen
Blüten, findet sich als Unkraut
auf
Feldern und unterscheidet sich von der echten
Kamille durch den nicht hohlen
Fruchtboden. Mehrere
Arten liefern
Insektenpulver
(s. d.), besonders Pyrethrum WillemotiDuch., mit gelben Scheibenblüten und weißenStrahlblüten, aus dem
Kaukasus;
Pyrethrum carneum Bieberst., mit
gelblichen Scheibenblüten und blaßrötlichen
Strahlblüten, in
Persien;
[* 8]
Pyrethrum roseum Bieberst., mit
gelben Scheibenblüten und frisch rosenroten
Strahlblüten, in
Armenien, sowie auch Pyrethrum cinerariaefolium Trev.,
mit sehr kleinen, gelben Scheibenblüten und weißgelblichen
Strahlblüten, in
Dalmatien;
[* 1] (griech.), von
Pouillet angegebenes
Instrument zur Ermittelung des Betrags der unsrer Erdoberfläche zugestrahlten
Sonnenenergie durch Messung der Wärmemenge, welche die Sonnenstrahlen, wenn sie von einer
Fläche von
bestimmter
Größe vollständig absorbiert werden, hervorbringen (s. Figur). Dasselbe besteht aus einem
Thermometer,
[* 12] dessen
Kugel sich inmitten eines cylindrischen
Gefäßes aus dünnem Silberblech befindet, welches mit
Wasser gefüllt
ist.
Die aus dem
Gefäß
[* 13] hervortretende Thermometerröhre ist von einem Messingrohr umhüllt, das seitlich behufs Ablesung des
Thermometerstandes einenSchlitz trägt. Auf dem Messingrohr ist noch eine Metallscheibe von gleichem
Durchmesser wie das silberne
Gefäß aufgesetzt. Damit die Sonnenstrahlen den mit
Kienruß geschwärzten und dadurch zur Wärmeaufsaugung
vorzüglich geschickt gemachten
Boden des Silbergefäßes senkrecht und somit in möglichst günstiger
Richtung treffen, braucht
man das
Instrument nur so gegen dieSonne
[* 14] zu stellen, daß der
Schatten
[* 15] des Silbergefäßes genau auf jene
Metallscheibe fällt.
Beobachtet man nun das Steigen des
Thermometers während fünf
Minuten, so kann man,
da man das
Gewicht des im
Gefäß enthaltenen
Wassers kennt, die Anzahl der Wärmeeinheiten angeben, welche die geschwärzte Oberfläche während dieser Zeit von der
Sonne empfing. Eine Wärmeeinheit ist nämlich diejenige Wärmemenge, welche erforderlich ist, um 1 kg
Wasser um 1° (C.) zu erwärmen. Freilich hat die Kienrußfläche unterdessen auch
Wärme
[* 16] durch
Ausstrahlung gegen den Himmelsraum
verloren; man bestimmt diesen Verlust, indem man nachher im
Schatten das Sinken des
Thermometers während fünf
Minuten beobachtet,
und rechnet ihn der zuerst gefundenen Wärmemenge hinzu. Fügt man ferner noch hinzu den Verlust, welchen
die
Strahlen beim
Durchgang durch die
Atmosphäre erleiden, so findet man, daß die der
Erde im
Lauf eines
Jahrs von der
Sonne zugestrahlte
Wärmemenge im stande sein würde, eine den Erdball umgebende Eisrinde von 30 m
Dicke zu schmelzen.
organische
Basen, welche bei der trocknen
Destillation
[* 17] stickstoffhaltiger organischer
Substanzen entstehen
und sich daher im Steinkohlenteeröl, im stinkenden
Tieröl, im Tabaksrauch, zum Teil aber auch, an
Essigsäure gebunden, im
Vorlauf des Rohspiritus finden: Pyridin C5H5N , Pikolin C6H7N ,
Lutidin C7H9N
^[C7H7N], Kollidin C8H11N etc. Das Pyridin bildet
eine farblose
Flüssigkeit, riecht stechend, mischt sich mit
Wasser, siedet bei 117° und bildet mit
Säuren leicht lösliche,
kristallisierbare
Salze. Den
Dampf
[* 18] von Pyridin läßt man als beruhigendes und krampfstillendes
Heilmittel bei
Asthma und Dyspnöe
einatmen. Ein unreines, höchst übelriechendes Gemisch von Pyridinbasen dient zur Denaturierung
von
Spiritus.
[* 19]