ist die Körperstelle sehr empfindlich. In diesem
Stadium der beginnenden Pyämie kann durch richtige chirurgische Behandlung das
Fortschreiten der
Vergiftung noch gehemmt werden (s.
Wunde). Bleibt eine energische
Entfernung der Giftquelle aus, so schreitet
die
Vergiftung unter immer höher steigendem
Fieber weiter, es treten nach 8-14
Tagen Delirien ein, die
Haut
[* 2] und die
Bindehäute der
Augen färben sich gelblich (s.
Gelbsucht), der
Puls wird schwächer, das
Bewußtsein schwindet, und
unter schnellem
Kollaps erfolgt der
Tod.
Dies Krankheitsbild ist nun einer großen Zahl von
Wundfiebern, dem
Milzbrand, dem
Kindbettfieber, dem
Hospitalbrand etc., mit
kleinen
Abweichungen eigentümlich, so daß Pyämie noch heute einen
Komplex von sehr verschiedenen schweren
Wundinfektionskrankheiten umfaßt.
Schon vor einigen
Jahren hat man versucht, darin zwei Hauptgruppen zu unterscheiden, je
nachdem der Sektionsbefund eine reine
Vergiftung ohne besondere Veränderung innerer
Organe ergab, oder ob sich
Eiterung an
zahlreichen Körperstellen,
Gelenken,
Lungen,
Herz,
Nieren,
Leber etc., nachweisen ließ.
Man bezeichnete die erste
Reihe der reinen
Blutvergiftungen als Sephthämie
(Sepsis, septische
Intoxikation,
Faulfieber), die andre als Pyämie im engern
Sinn (Eiterfieber). Nachdem sich indessen herausgestellt hat, daß wiederum die
Septichämie
oder Sephthämie solche
Fälle aufweist, in denen 1) nur
Gifte ins
Blut aufgenommen worden sind, und 2) in solche, bei denen
die giftbildenden
Bakterien selbst im
Blut kreisen und sich vermehren; nachdem sich ferner ergeben, daß die
Erscheinungen der
Pyämie im eigentlichen
Sinn durch den Übertritt sehr verschiedener
Gifte und
Bakterien erzeugt werden, seitdem kann Pyämie nur ein
Sammelname sein, welcher in Zukunft in eine große Anzahl ätiologisch getrennter Wundinfektionen zerfallen
wird.
Vgl. R.Koch, Untersuchungen über die
Ätiologie der Wundinfektionskrankheiten (Leipz. 1878);
der vierte
Monat des attischen
Kalenders, der zweiten Hälfte unsers
Oktobers und ersten des
Novembers entsprechend, in welchem dem
Apollon
[* 3] zu
Ehren das
Fest der Pyanepsien (vom griech. pyanon,
»Bohne«, weil man dabei ein
Bohnengericht aß) gefeiert wurde (vgl.
Apollon, S. 684).
Während der Belagerung von
Paris redigierte
er den
»Combat«, dann den »Vengeur«, zettelte die beiden kommunistischen
Revolten vom und an, wegen deren er auch auf kurze Zeit verhaftet wurde, und ward 8. Febr. in
Paris in
die
Nationalversammlung, in die er aber nicht eintrat, und 26. März in die
PariserKommune gewählt. Als Mitglied des
Wohlfahrtsausschusses
reizte er zu den Thaten des rohesten
Vandalismus auf; als aber die Versailler
Truppen in
Paris eindrangen, gelang es ihm, zu
entkommen. 1873 wurde er in contumaciam zum
Tod verurteilt und 1880 begnadigt. Er kehrte nach
Paris zurück
und wurde 1888 in
Marseille
[* 11] zum
Deputierten gewählt.
Noch schrieb er:
»Lettres d'un proscrit« (1851, 2
Tle.) u. »Loisirs d'un
proscrit« (1851).
(heute Kitros), Stadt in der makedon.
LandschaftPierien, unfern des Thermaischen
Meerbusens, von ionischen Griechen
gegründet, 411 weiter landeinwärts verlegt, 357 an
Philipp vonMakedonien verraten, von diesem aber verschönert
und gut befestigt, deshalb Zufluchtsort für
Olympia, die
MutterAlexanders d. Gr., welche 316 hier erschlagen wurde.
Sie griffen den schlafenden
Herakles
[* 13] in großen
Scharen an, wurden aber von
ihm in eine Löwenhaut eingewickelt. Im übertragenen
Sinn s. v. w.
Zwerge überhaupt.
1) in der griech.
Mythologie König von
Kypros, verliebte sich in das elfenbeinerne
Bild einer
Jungfrau, das
er selbst verfertigt hatte, und flehte die
Aphrodite
[* 14] an, dasselbe zu beleben.
Seine Bitte ward erhört, und er nahm die zum
Leben Erwachte zu seiner Gemahlin, die ihm den
Paphos gebar. - 2) Sohn des Belos,
Bruder der
Dido.
ein Teil der griechischen und römischen
Gymnastik und namentlich der
Athletik,
welcher darin bestand, daß sich die
Kämpfer mit der
Faust gegenseitig
Schläge, besonders in das
Gesicht,
[* 15] beizubringen suchten.
Schon zu
HomersZeiten wurden dabei die
Hände mit weichen
Riemen umwickelt, so daß die
Finger frei blieben.
Die spätere
Athletik fügte dazu den sogen. Cästus
^[Stichwort:
Caestus] (s. d.), womit sich die
Kämpfer schreckliche
Wunden
beibrachten, und die geradezu lebensgefährlichen Mýrmekes, starke eiserne
Schlagringe. Den
Kopf, besonders die
Schläfe, schützte
einigermaßen die Am-
photis, eine wollene oder lederne Ohrkappe. Der Kampf war entschieden, sobald einer der Kämpfer durch Emporheben der Hand
[* 18] sich
für besiegt erklärte, worauf der andre nichts mehr gegen ihn unternehmen durfte. Unter die Kampfarten wurde die Pygme bei
den OlympischenSpielen 684 aufgenommen. Über die Vereinigung der Pygme mit dem Ringkampf s.
Pankration. Eine künstlerische Darstellung von 28 Faustkämpfern, doch schon aus der Verfallzeit der Kunst, bietet ein großes
antikes Mosaik aus den Caracallabädern in Rom
[* 19] (jetzt im Lateran). S. Abbild. S. 479.