(Punctum), Interpunktionszeichen, das in
Inschriften hinter jedem einzelnenWort steht, um
es von dem folgenden zu trennen, hinter einzelnen
Buchstaben aber andeutet, daß es abgekürzte
Wörter sind, z. B. A.
(Aulus),
C.
(Cajus), Aug.
(August) etc. Als eigentliches Interpunktionszeichen steht der Punkt am Ende eines
Satzes oder einer
Periode (vgl.
Interpunktion). Auch versteht man unter Punkt einen ganzen
Satz und den in einem
solchen
Satz ausgesprochenen
Gedanken; daher
in puncto puncti, scherzweise s. v. w. in betreff einer (verdächtigen)
Sache;
in puncto
sexti, in betreff des sechsten
(Gebots). In der
Geometrie ist Punkt nach Euklid das, was keine Teile und keine
Ausdehnung
[* 3] hat;
durch die
Bewegung des Punktes entsteht die
Linie, welche von Punkten begrenzt wird. Punkt heißt auch der
Ort, wo sich zwei
Linien schneiden. In der
Arithmetik ist der Punkt das Zeichen der
Multiplikation. In der
Musik ist ein Punkt über
oder unter der
Note das Zeichen des Staccatovortrags, dagegen rechts neben der
Note das der
Verlängerung
[* 4] der Geltung derselben
um die Hälfte:
^[img]
u. s. f. (vgl.
Noten). Vor Einführung des
Taktstrichs (um 1600) konnte der eine mehrfache Bedeutung haben; bei perfekter
Mensur
war er entweder das punctum perfectionis, nämlich wenn er einer
Note beigegeben war, für deren
Gattung die Dreiteiligkeit
vorgeschrieben war, z. B. bei der
Brevis im
Tempus perfectum, oder er war das punctum divisionis, wenn
er
Noten kleinerer
Gattung trennte und verhinderte, daß dieselben zu einer
Perfektion zusammengerechnet wurden; in diesen beiden
Fällen bedeutete er das, was heute der
Taktstrich ist. Bei imperfekter
Mensur war er als punctum additionis das, was er heute
ist, Verlängerungspunkt. Ein Punkt im
Kreis
[* 5] ^ oder
Halbkreis ^ bedeutete die Dreiteiligkeit der
Semibrevis.
eine Art,
Orakel zu erhalten, indem man gewisse
Punkte, die man flüchtig und ungezählt hinwirft, in
Figuren bringt, um daraus verborgene oder zukünftige
Dinge zu erforschen.
ein von den Engländern zu Ende des 18. Jahrh. nach
Europa
[* 13] gebrachtes
Getränk, welches
aus
Wasser,
Thee,
Arrak,
Zitronensaft und
Zucker
[* 14] bereitet wird und dieser Fünfzahl seiner
Bestandteile den
Namen (pantscha heißt
im
Sanskrit fünf) verdankt. Das
Wasser wird oft durch
Wein ersetzt (Weinpunsch); außerdem aber werden auch Champagner,
Ale,
Ananas,
Apfelsinen, Eier
[* 15] etc. verwendet. Man trinkt den Punsch heiß, kalt, selbst gefroren. Ponche
à laRomaine
ist ein gefrorner Champagnerpunsch, mit Eiweißschnee vermischt; schwedischer Punsch, ein zum Aufbewahren bestimmter,
kalter Punsch, der (gewöhnlich mit
Wein oder Champagner verdünnt) vorzüglich in
Schweden
[* 16] viel getrunken wird. Zur Bereitung
von Stahlpunsch wird das
Wasser oder der
Wein durch einen hineingehaltenen glühenden
Stahl erwärmt. Punschessenzen
enthalten alle
Bestandteile von Punsch in konzentrierter Form und geben mit der entsprechenden
Quantität heißem
Wasser fertigen
Punsch.