(v. lat. pulpitum), tischartiges
Möbel
[* 4] mit nach unten abgeschrägter
Platte, welches zum
Lesen
und Schreiben dient. Das Pult ist seit dem frühen
Mittelalter für kirchliche und profane
Zwecke im
Gebrauch.
In denKirchen diente
es vor den
Chorstühlen und an den
Plätzen der
Geistlichen zum
Auflegen der liturgischen und Andachtsbücher und war meistens
mit den Sitzen verbunden (Chorpult), oder es diente als
Betpult, vor welchem die Andächtigen niederknieten,
oder als transportables Gerät zum Vorlesen der Evangelien (s.
Pulpitum) etc. Diese Pulte wurden meist aus
Holz
[* 5] (in der gotischen
Zeit mit reichem Schnitzwerk), seltener aus
Bronze
[* 6] und
Marmor gefertigt (vgl.
Adlerpult).
[* 7] Im profanen
Gebrauch dient das Pult gewöhnlich
als Schreibtisch, vor welchem man sitzend oder stehend (Stehpult) arbeitet, und bei musikalischen Aufführungen
als Notenpult.
eine
Heizung,
[* 9] bei welcher die Verbrennungsluft von
oben zum Brennmaterial tritt und die rauchlose
Flamme
[* 10] nach unten in den zu heizenden
Raum getrieben wird.
Bei Anwendung von Holzscheiten liegen dieselben an
beiden
Enden auf Vorsprüngen des Feuerkastens auf;
(lat. pulvis), eine
Substanz im Zustand der Zerteilung in mehr oder minder kleine Körperchen, welche ihre regelmäßige
oder unregelmäßige Gestalt durch Anwendung mechanischer oder chemischer
Kräfte erhalten haben. Pulver, welche
aus regelmäßig geformten
Körpern bestehen, sind z. B. die
Niederschläge, welche aus manchen
Lösungen gefällt werden
(Kristallmehl
von
Salpeter,
Alaun
[* 13] etc.); andre
Niederschläge sind amorph und geben nach dem
Trocknen ein Pulver, welches aus unregelmäßig geformten
und oft äußerst feinen Partikelchen besteht.
Solche Pulver erhält man auch durch
Stampfen und Reiben fester
Körper.
MancheKörper sind zu weich, um sich
zerreiben zu lassen; man kann sie dann, wie den
Phosphor, schmelzen und, bis sie erstarrt sind, mit einer indifferenten
Flüssigkeit
schütteln, wobei sie in feinen Tröpfchen erstarren. Im großen werden Pulver auf
Mühlen,
[* 14] in Stampfwerken,
auf dem
Desintegrator,
[* 15] aber auch durch
Sublimation
(Schwefelblumen) etc. erhalten. In
Mörsern zerstößt man spröde
Körper
und bedient sich dazu oft elastischer
Balken, welche die Mörserkeule nach jedem
Schlag selbstthätig wieder heben.
Hat man eine Zeitlang gestampft, so siebt man
das feine Pulver ab und bearbeitet den Rückstand weiter.
In
Porzellan- oder Steinschalen zerreibt man
Salze und ähnliche
Substanzen mit dem
Pistill;
Farben werden auf einer Steinplatte
mit dem
Läufer zerrieben. Sehr vorteilhaft sind Pulvertrommeln, mühlsteinförmige
Gefäße aus
Blech, welche um eine horizontale
Achse rotieren und die zu pulvernde
Substanz nebst
Kugeln aus
Metall enthalten. Indem die
Kugeln gegeneinander
und gegen die
Wände der
Trommeln schlagen, verwandeln sie die
Substanz in Pulver. In neuerer Zeit ist der
Desintegrator (s. d.) zum
Pulvern verschiedener
Substanzen benutzt worden.
Dann ist eine Arzneiform, welche bei
Arzneimitteln angewandt wird, die unlöslich sind oder beim Einnehmen keine Schwierigkeiten
verursachen. Die Pulver werden in Schachteln dispensiert und messerspitzen- oder theelöffelweise
genommen; stark wirkende Pulver teilt der Apotheker nach der Angabe des
Arztes in passende
Dosen und verpackt diese in
Kapseln
[* 16] aus
Glanzpapier oder, wenn flüchtige
Körper zugegen sind, in
Wachspapier.
Endlich ist Pulver s. v. w.
Schießpulver
[* 17] (s. d.).
flaschenförmiges
Gefäß
[* 18] vonHorn,
Holz oder
Blech, worin
Jäger ihren Pulverbedarf bei
sich führen, oft mit einer Vorrichtung, die auf einmal nur so viel
Pulver aus dem
Horn läßt, als zu einer
Ladung notwendig
ist.
Mit den Vorderladegewehren kommt auch das Pulverhorn außer
Gebrauch.
Die militärischen Friedenspulvermagazine sind meist mit einem Erdwall umgebene Fachwerkgebäude für
in der
Regel 2000 Ztr.
Pulver, so weit außerhalb bewohnter
Orte, als die Sicherheit erfordert.
Die Kriegspulvermagazine liegen
innerhalb der Festungswerke, die neuern in diese bombensicher eingebaut;
Blechgefäß zum Abmessen bestimmter Gewichtsmengen
Schießpulvers. ^[= inniges Gemenge aus Kalisalpeter, Schwefel und Kohle. Man benutzt chemisch reinen Kalisalpeter, ...]