gelangte diese
Richtung zu allgemeiner Geltung in
Deutschland.
[* 4] Als Schriftsteller
erregte
Fürst Pückler-Muskau zuerst Aufsehen durch die anonymen
»Briefe eines Verstorbenen« (Stuttg. 1830-31 u. öfter, 4 Bde.).
Später folgten: »TuttiFrutti, aus den
Papieren des Verstorbenen« (Stuttg. 1834, 5 Bde.);
Pücklers Reisewerke galten der jungdeutschen Litteraturrichtung, die den
Schein über das
Wesen, den
Esprit über die
Wahrheit,
den glänzenden
Stil über das Verständnis der
Dinge setzte, für Meisterleistungen. Nicht ohne die
Gabe ansprechender Schilderung
und scharfer
Beobachtung, vereinte der
Fürst die anmutige und doch hochmütige Leichtfertigkeit eines Aristokraten des 18. Jahrh.
mit dem absprechenden
Ton eines modernen
Litteraten und stellte mit seinem glänzenden
Stil die Oberflächlichkeit seiner
Natur
mehr ins
Licht,
[* 6] als daß er sie verhüllte. Aus seinem
Nachlaß veröffentlichte
LudmillaAssing eine große Anzahl zum Teil
wertvoller
Briefe (»Briefwechsel u.
Tagebücher«, Berl. 1873-76, 9 Bde.).
(engl.), Mehlspeise aus
Mehl,
[* 8]
Eiern und
Butter. Die englischen Puddinge enthalten in der
Regel viel fein gehacktes Rindsfett, werden in einem mit
Butter bestrichenen leinenen
Tuch in
Salzwasser gar gekocht und mit
Wein- oder Brandysaucen gegessen. Zu Dunstpuddingen lockert man den Teig durch Eiweißschnee und kocht ihn im
Wasserbad in
mit Semmel ausgesiebten
Formen. Man hat süßePuddinge und solche mit
Fleisch,
Leber,
Fisch,
Krebsen,
Austern
und
Gemüse. Genossen werden die Puddinge teils warm, teils kalt, sogar gefroren (Cremepuddinge).
Plumpudding ist Rosinenpudding
und wird in der
Regel mit
Rum übergossen, den man beim
Servieren entzündet.
(Haarpuder), feiner weißer Mehlstaub, womit man sonst die
Haare
[* 10] und
Perücken bestreute, kam nachweislich im 15. Jahrh.
in
Italien,
[* 11] vielleicht schon früher in
Aufnahme. Gegen das Ende des 16. Jahrh. führte man ihn am französischen
Hof
[* 12] ein, um das Ergrauen der
HaareHeinrichs IV. zu verdecken. Nach dessen
Tod verschwand er, kam aber gegen Ende des 17. Jahrh.
wieder zur Anwendung, wurde jedoch erst im 18. Jahrh., nach
dem Ableben
Ludwigs XIV., allgemein. Der Puder kam zuerst als
Poudre de
Cypre in den
Handel. Gegen das Ende des 18. Jahrh. wurde er allmählich aufgegeben und verschwand als
Haarfärbemittel im 19. Jahrh. völlig. Gegenwärtig versteht man unter Puder nur
das Reismehl
(Poudre de riz), welches bei der
Toilette der
Damen und von
Barbieren beim
Rasieren gebraucht wird.
als
Personifikation dargestellt auf römischen
Münzen
[* 15] als eine sittig in ihr Gewand
gehüllte
Matrone oder als
Frau, die sich zu verschleiern im
Begriff ist. In
Rom
[* 16]
gab es eine
Kapelle der Pudicitia patricia
und eine andre der Pudicitia plebeja, doch geriet der
Dienst beider mit dem Hereinbrechen der Sittenverderbnis in Vergessenheit.
[Puebla] einer der
Zentralstaaten der
RepublikMexiko,
[* 19] liegt zwischen
Veracruz und
Mexiko und ist 33,000 qkm (599
QM.) groß. Das Land liegt zum großen Teil auf dem Hochplateau des
Anahuac, umfaßt aber noch einen Teil der
östlichen und südwestlichen
Abdachung desselben. An seinen
Grenzen
[* 20] erheben sich die höchsten
SpitzenMexikos, der
Popocatepetl
(5420
m) und derPico de
Orizaba (5450 m). Unter den zahlreichen
Flüssen ist der einzige bedeutendere der
Rio de
[* 21] la
Tlaxcala oder
Papagallo (bisweilen für kleine Fahrzeuge schiffbar).