(Scheinfüßchen), die Fortsätze, welche manche niedere Organismen (und auch in höhern manche
Zellen)
beliebig ausstrecken und wieder einziehen, um sich mit ihrer
Hilfe fortzubewegen oder
Nahrung zu ergreifen (s.
Protozoen und
Rhizopoden).
(griech.), optische Vorrichtung, durch welche man das
Relief körperlicher Gegenstände verkehrt
wahrnimmt, weil in den in beiden
Augen entstehenden Bildern die rechte und linke Seite durch
Spiegelung
[* 2] miteinander vertauscht
wird. Das Pseudoskop von
Wheatstone besteht aus zwei rechtwinkeligen Glasprismen, deren
Kanten senkrecht zur Visierebene stehen, und
durch welche der Beobachter parallel mit den Hypotenusenflächen, an welchen die
Spiegelung erfolgt, hindurchblickt. Ein
Cylinder z. B., durch das Pseudoskop betrachtet, sieht aus wie eine Rinne, eine
Zigarre wie ein hohles Tabaksblatt, eine
Medaille wie ein vertieftes
Siegel.
Erscheinungen entstehen durch unwillkürliche Täuschungen des
Augenmaßes, welche unser
Urteil über
Größe und Gestalt der Gegenstände irre führen. Die
Mehrzahl derselben läßt sich rein psychologisch durch
vorgefaßte Meinungen erklären, die sich uns unbewußt aufdrängen. So halten wir z. B.
geteilte
Größen für ausgedehnter als ununterbrochene, weil wir für die
Fülle der wahrgenommenen Einzelheiten unwillkürlich
einen größern
Raum beanspruchen; die geteilte Hälfte der
Geraden
[* 1]
(Fig. 1) erscheint uns daher größer und von den beiden
gleichen
Quadraten der
[* 1]
Fig. 2 das vertikal gestreifte breiter, das horizontal gestreifte
höher.
Die
Entfernung bis zum
Horizont
[* 3] halten wir aus demselben
Grund für größer als die bis zum
Zenith und schreiben daher dem scheinbaren
Himmelsgewölbe die Gestalt einer gedrückten
Kuppel zu.
Mond
[* 4] und
Sonne
[* 5] dünken uns im
Horizont entfernter und darum (da der
Sehwinkel derselbe ist) größer zu sein, als wenn sie hoch am
Himmel
[* 6] stehen. Für eine andre
Klasse pseudoskopischer
Erscheinungen
gibt
[* 1]
Fig. 3 ein einfaches
Beispiel: von den beiden gleichen
Sektoren scheint der nach der Seite der
Konvergenz vorliegende a
größer zu sein als b, weil wir unwillkürlich nach dieser Seite hin eine Verschmälerung erwarten u.
dadurch verleitet werden, die vorhandene
Breite
[* 7] für größer zu halten, als sie wirklich ist.
Diese Täuschung wiederholt sich in der
Reihe der
Trapeze
[* 1]
Fig. 4, deren
Grundlinienac ... bd von a nach b hin scheinbar zunehmen.
Denkt man sich daher die
Geraden ab und cd gezogen, so scheinen sich dieselben in der
Richtung ab voneinander
zu entfernen, obgleich sie in
Wahrheit parallel sind. Dadurch erklärt sich die
Wirkung der
[* 1]
Fig.
5 (des Zöllnerschen
Musters),
welche als Wiederholung der
[* 1]
Fig. 4 mit
Weglassung der parallelen Trapezseiten u. Hinzufügung der
Geraden ab, cd anzusehen
ist.
Auch hier scheinen diese
Geraden, obgleich sie in der That parallel sind, nach der Seite hin divergent
zu sein, nach welcher die schiefen Querstriche konvergieren.
Analog hiermit sind die pseudoskopischen Bewegungserscheinungen;
schaut man z. B. von einer
Brücke
[* 8] in ein rasch fließendes Gewässer und blickt dann auf die
Brücke oder andre ruhende
Gegenstände, so scheinen diese sich in entgegengesetzter
Richtung zu bewegen.
OppelsAntirrheoskop dient dazu, diese Täuschung
künstlich hervorzurufen. Zu den pseudoskopischen
Erscheinungen gehört auch die scheinbare
Umkehrung des
Reliefs, welche besonders
leicht eintritt, wenn die
Beleuchtung
[* 9] der vom Beobachter vermuteten entgegengesetzt ist. Die vertiefte Form einer
Medaille
erscheint alsRelief, wenn man das
Licht
[* 10] des
Fensters durch einen
Schirm abhält und dafür an der entgegengesetzten
Seite einen für den Beobachter nicht sichtbaren
Spiegel
[* 11] anbringt
(OppelsAnaglyptoskop).
[* 1]
^[Abb.: Fig. 1. Die geteilte Hälfte erscheint größer.]
[* 1]
^[Abb.: Fig. 2. a erscheint zu breit, b zu hoch.]
Psidium CattleyanumSab., in
China,
[* 14]
Brasilien, trägt kugelige,
schwarz purpurrote
Früchte von der
Größe großer Pflaumen mit rötlichem, süßem, schwach säuerlichem
Fleisch. Psidium pyriferumL., in
Westindien,
[* 15] mit birnförmigen, blaßgelben, wohlriechenden, säuerlich süßen
Früchten von der
Größe der Hühnereier,
wird in allen Tropenländern, auch in
Hyères in vielen
Varietäten kultiviert. Die
Früchte kommen auch als
Konserven in den
Handel.
(auch
Gymneten), bei den alten Griechen leichte Fußtruppen, welche ohne Schußwaffen waren und
nach ihren besondern Angriffswaffen, den Wurfspeeren,
Schleudern oder
Bogen,
[* 16] in Akontisten, Sphendoneten und Toxoten zerfielen.